Laut neuen Prognosen hält das RKI in der aktuellen Omikron-Welle 800.000 neue Corona-Fälle für möglich – täglich. Mehr im Newsblog.

  • Das RKI meldet am Donnerstag 236.120 Corona-Neuinfektionen
  • Die Stiko empfiehlt die Impfung mit Novavax für Menschen ab 18
  • Laut RKI könnte es bis April teilweise bis zu 800.000 Corona-Fälle geben – täglich
  • Die WHO macht Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie in Europa
  • Das Gremium spricht sich auch für eine vierte Impfung für bestimmte Gruppen aus
  • Dieser Newsblog schließt, weitere Nachrichten zur Corona-Pandemie lesen Sie hier

Berlin. Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236.120 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 203.136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1283,2 an – das ist ebenfalls ein Höchststand.

Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Angesichts der hohen Werte rückt die Debatte über eine mögliche vierte Impfung immer mehr in den Fokus. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun eine zweite Auffrischungsimpfung für Risikogruppen frühestens drei Monate nach der ersten Boosterimpfung mit einem mRNA-Impfstoff.

Auch Lockerungen der bundesweiten Corona-Regeln sind weiterhin nicht in Sicht – auch wenn einige Bundesländer nun vorpreschen. In Schleswig-Holstein und Hessen wird die 2G-Regel im Einzelhandel aufgehoben. Finanzminister Christian Lindner fordert nun eine deutschlandweite Aufhebung bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen Mitte Februar.

Corona-News von Donnerstag, 3. Februar 2022: Corona-Newsblog schließt

22.59 Uhr: Dieser Corona-Newsblog ist geschlossen. Weitere Nachrichten zur Corona-Pandemie lesen Sie in unserem neuen Blog.

Wieder Corona-Fall bei der ARD: Moderator Antwerpes fällt aus

18.40 Uhr: Sportschau-Moderator Michael Antwerpes ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und kann deshalb nicht zu den Olympischen Winterspielen nach Peking fliegen. Das teilte der Fernsehsender ARD am Donnerstagabend mit. Antwerpes war an einer gemeinsamen Außenposition von ARD und ZDF im Internationalen Broadcastcenter (IBC) in den Bergen als Hauptmoderator vorgesehen. Für ihn springt laut Mitteilung nun Markus Othmer ein.

Antwerpes ist nach Claus Lufen, Hajo Seppelt und Lea Wagner bereits das vierte Mitglied aus dem ARD-Team, das von Corona betroffen ist. Doping-Experte Seppelt ist zwar von seiner Infektion wieder genesen. Dennoch wird der Investigativjournalist vom kommenden Eröffnungswochenende an zunächst vom NBC der ARD und des ZDF in Mainz aus arbeiten und sich um sportpolitische Themen und Hintergründe kümmern.

Razzia: Arzt soll falsche Atteste zur Impfbefreiung ausgestellt haben

18.00 Uhr: Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag die Praxis eines Arztes in Leverkusen durchsucht, der falsche Atteste zur Befreiung von einer Corona-Impfung ausgestellt haben soll. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte zuvor berichtet.

Gegen den Mediziner besteht laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft der Verdacht, "verschiedenen Patienten – ohne diese zuvor auf ihren aktuellen Gesundheitszustand untersucht zu haben – jeweils ein Attest zum Gebrauch bei Behörden ausgestellt zu haben, in welchen den Patienten bescheinigt wird, aus nicht näher spezifizierten medizinischen Gründen keine Covid-19-Impfung erhalten zu können".

Weiteres könne man "mit Blick auf die laufenden Ermittlungen und zum Schutz von Persönlichkeitsrechten Verfahrensbeteiligter derzeit nicht mitteilen", so die Staatsanwaltschaft. Nach Angaben des "Kölner Stadt-Anzeiger" wurde ein Reporter Augenzeuge der Razzia: Der Arzt habe sich verbarrikadiert und die Polizei die Tür zur Praxis daraufhin gewaltsam geöffnet. In den letzten Tagen - so die Zeitung - habe es lange Schlangen vor der Praxis gegeben.

Zahlreiche Verfassungsklagen gegen Impfpflicht in Pflege und Kliniken

17.35 Uhr: Beim Bundesverfassungsgericht sind inzwischen 74 Verfassungsbeschwerden von rund 300 Klägerinnen und Klägern gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal eingegangen. Knapp 60 davon seien mit einem Eilantrag verbunden, berichtete das Nachrichtenportal "Focus Online" am Donnerstag. Nach Auskunft des Gerichtssprechers gibt es außerdem drei isolierte Eilanträge. Die erste Verfassungsbeschwerde samt Eilantrag war Mitte Dezember in Karlsruhe eingereicht worden.

Das Gericht gibt üblicherweise keine Auskunft darüber, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Da die Impfpflicht ab Mitte März gelten soll, ist aber zu erwarten, dass die zuständigen Richterinnen und Richter des Ersten Senats rechtzeitig vorher zumindest die Eilanträge prüfen. Diese zielen darauf ab, die Umsetzung solange auszusetzen, bis es eine abschließende Entscheidung im Hauptverfahren gibt.

Mecklenburg-Vorpommern will Corona-Regeln für Handel lockern

17.14 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und die Corona-Beschränkungen für den Handel lockern. Der Sprecher von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kündigte am Donnerstag in Schwerin Änderungen an. Die als bundesweit einheitliche Schutzmaßnahme gedachte 2G-Regel werde immer mehr zum Flickenteppich und es drohe die Gefahr eines Einkaufstourismus, sagte er. Über die künftigen Regelungen im Land werde das Kabinett am Dienstag entscheiden.

Merz: Müssen in Corona-Pandemie Hoffnung auf Stück Normalität geben

16.23 Uhr: Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie den Menschen eine Perspektive für Öffnungsschritte zu geben. Man müsse jetzt "ein Stück Zuversicht, ein Stück Hoffnung auf Normalität geben", sagte er am Donnerstag in Berlin bei der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten. Auch Fußballstadien müsse man wieder teilweise für Fans öffnen. "Die Menschen müssen wieder raus."

Merz wies zudem auf immaterielle Schäden der Pandemie insbesondere bei Kindern und Jugendlichen hin. "Und deswegen unterstütze ich jeden Ansatz, die Schulen offen zu lassen, die Kindergärten, die Kindertagesstätten offen zu lassen und so viel Unterricht und Betreuung wie möglich stattfinden zu lassen."

CDU-Chef Friedrich Merz.
CDU-Chef Friedrich Merz. © Michael Kappeler/dpa

RKI legt Modellierungen zu möglichen Verläufen der Omikron-Welle vor

15.58 Uhr: Zu möglichen Verläufen der Omikron-Welle in Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) verschiedene Szenarien vorgelegt. Die Arbeit eines Teams vom RKI und der Humboldt-Universität Berlin, die am Donnerstag erschienen ist, legt unter anderem den Schluss nahe, dass das Abflachen der Welle effektiver ist als sie komplett zu unterdrücken. Bereits geringe Kontaktreduktionen könnten zur Entlastung beitragen.

Frühe, strikte und kurze Kontaktreduktionen hingegen führten laut Modellierung zu einem starken "Rebound"-Effekt, heißt es im Papier. Damit ist gemeint, dass nach dem Aufheben der Maßnahme die Ansteckungen vergleichsweise stark hochschießen würden.

Insgesamt ist laut dem Papier bis zum 1. April eine Gesamtzahl an gemeldeten Omikron-Fällen in Medianhöhe von 16,5 Millionen zu erwarten. Die Rede ist außerdem davon, dass im Median mit Maximalwerten in einer Größenordnung von 300.000 neuen Fällen pro Tag zu rechnen sei. Jeweils werden recht große Schwankungsbreiten angegeben, bei den Fällen pro Tag liegt die Streuung zum Beispiel bei 55.000 bis 800.000.

Sechs Corona-Fälle im deutschen Olympia-Team

15.21 Uhr: Einen Tag vor der Eröffnungsfeier gibt es im deutschen Team bei den Olympischen Winterspielen in Peking sechs weitere Corona-Fälle. Ob unter den Infizierten auch Athleten sind, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag zunächst nicht mit.

WHO sieht Europa vor möglichem Corona-"Endspiel"

14.36 Uhr: Europa steht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer einzigartigen Chance, die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen und in der Pandemie ein "Endspiel" einzuläuten. Drei zusammentreffende Faktoren gäben Europa die Aussicht auf eine mögliche "Feuerpause" im Kampf gegen Sars-CoV-2, erklärte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen am Donnerstag: Die große Zahl verabreichter Impfungen und natürlicher Immunisierungen durch Omikron, das nahende Winterende sowie die geringere Krankheitsschwere der Variante. "Diese Periode des höheren Schutzes sollten wir als 'Feuerpause' begreifen, die uns anhaltenden Frieden bringen könnte".

"Wir sollten diese Chance nicht verschwenden", mahnte Kluge in Bezug auf die mögliche kommende Entspannung der Lage zudem. "Jegliche Atempause muss umgehend genutzt werden, um das Gesundheitspersonal zu befähigen, zu anderen wichtigen Gesundheitsfunktionen zurückzukehren, um den Rückstand in der Pflege abzubauen."

Die WHO macht Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie, zumindest in Europa.
Die WHO macht Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie, zumindest in Europa. © Sebastian Gollnow/dpa

FDP-Fraktionschef für Überprüfung geltender Kontaktbeschränkungen

14.14 Uhr: In der Debatte über mögliche Corona-Lockerungen hat sich FDP-Fraktionschef Christian Dürr dafür ausgesprochen, auch die derzeit bestehenden Kontaktbeschränkungen zu überprüfen. Da könne man großzügiger sein, sagte Dürr am Donnerstag im Sender "Welt". "Denn ich bin sicher, dass die Menschen mittlerweile sehr verantwortungsvoll mit dieser Pandemie umgehen. Also wenn da mehr möglich ist, dann sollte das auch beschlossen werden."

Nach den geltenden Bund-Länder-Beschlüssen dürfen sich momentan maximal zehn Personen privat treffen, auch wenn sie geimpft sind. Man müsse jetzt darüber diskutieren, ob diese Regelung noch zeitgemäß sei, sagte Dürr. "Oder eben 2G im Einzelhandel, das scheint mir auch nicht mehr zeitgemäß zu sein, vor dem Hintergrund, dass wir glücklicherweise keine Gesundheitskrise, also keine Krise der Intensivstationen derzeit erleben."

Studie: Menschen mit Migrationsgeschichte weisen niedrigere Impfquote auf

13.49 Uhr: Die Impfquote von Menschen mit Migrationshintergrund fällt laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts niedriger aus als bei Personen ohne Zuwanderungsgeschichte. Etwa 84 Prozent der Befragten mit Wurzeln in anderen Herkunftsländern gaben an, mindestens eine Corona-Impfung erhalten zu haben, sagte RKI-Wissenschaftlerin Elisa Wulkotte am Donnerstag in Berlin. Bei den Befragten ohne Migrationsgeschichte seien es 92 Prozent. Für die Covimo-Studie wurden Ende 2021 auf Deutsch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Polnisch und Englisch jeweils 1000 Personen mit und ohne Migrationshintergrund befragt.

Wulkotte betonte, dass es bei Menschen mit Migrationshintergrund jedoch klare Potenziale gebe. Die Impfbereitschaft unter zugewanderten Menschen, die bisher noch keine Spritze erhalten hatten, sei höher als in anderen Gruppen. "Hier muss nachgesteuert werden." Man dürfe nicht pauschal zwischen Personen mit oder ohne Migrationshintergrund zu unterscheiden, sondern genau auf die beeinflussenden Faktoren zu schauen, mahnte die Expertin. Weniger die Herkunft, sondern Deutschkenntnisse, Bildung und Einkommen, aber auch Alter spielten eine Rolle - je höher diese ausfallen, desto größer die Chancen, geimpft zu werden. Negativ können sich laut der Studie Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen auswirken.

WHO: Europa und Corona haben "Feuerpause"

12.47 Uhr: Nach rund zwei Jahren Corona-Pandemie befindet sich Europa nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aktuell in einer "Feuerpause" mit dem Virus. Diese könne bald zu "dauerhaftem Frieden" führen, erklärte am Donnerstag WHO-Europadirektor Hans Kluge. Die hohen Impfraten, die mildere verlaufende Omikron-Variante sowie das bevorstehende Ende des Winters seien Anlass zur Hoffnung.

Zugleich warnte Kluge vor einem Nachlassen bei den Impfkampagnen. Der Ausblick bliebe nur positiv, wenn alle Länder weiter impften und zugleich bei Tests intensiv nach möglichen neuen Virusvarianten forschten. Doch selbst gegen eine neue Variante wäre Europa Kluge zufolge jetzt besser gewappnet - auch "wenn diese virulenter ist" als Omikron.

Lauterbach begrüßt Stiko-Entscheidung zur vierten Impfung

12.36 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die neue Stiko-Empfehlung zur zweiten Auffrischungsimpfung für Ältere und Risikopatienten begrüßt. Die Entscheidung des Gremiums sei "richtig", schrieb er in einem Tweet, mahnte aber zugleich: "Trotzdem müssen weiterhin Erstimpfungen und Booster unsere Priorität bleiben.

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Lockdown-Studie von Ökonomen stößt bei Experten auf Skepsis

11.16 Uhr: Die Studie dreier Ökonomen über einen angeblich sehr geringen Einfluss von Lockdown-Maßnahmen auf Todeszahlen in der Corona-Pandemie haben Experten kritisch bewertet. Die Kernaussage, Lockdowns verhinderten keine oder kaum Todesfälle, ist aus Sicht des Leiters des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, Max Geraedts, "so nicht haltbar".

Ihr Papier bezeichnen die Autoren Jonas Herby, Lars Jonung und Steve H. Hanke als sogenannte Meta-Studie, die als eine Art Überblick die Daten von rund 30 Einzelstudien und Arbeitspapieren zusammenfasse. Es gebe eine Fülle wissenschaftlich qualitativ wesentlich hochwertiger Studien, "die aber auf der Basis der von den Autoren gewählten Auswahlkriterien nicht berücksichtigt wurden", teilte Geraedts der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Herby und seine Kollegen kommen in ihrem Papier zu dem Schluss, dass staatlich geregelte Maßnahmen weltweit im Vergleich zu Empfehlungen und freiwilligen Verhaltensänderungen der Bevölkerung kaum Effekt gehabt hätten: In der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 sei aus den untersuchten Studien herauszulesen, dass die Covid-Todesrate durch verordnete Regelungen um nur 0,2 Prozent gesenkt worden sei.

Stiko empfiehlt zweiten Corona-Booster für bestimmte Gruppen

10.27 Uhr: Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung für gesundheitlich besonders gefährdete und exponierte Gruppen. Dies betrifft nach Ansicht der Stiko Menschen ab 70 Jahre, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche sowie Beschäftigte in medizinischen und Pflegeeinrichtungen. Ein Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, Änderungen seien noch möglich.

Ständige Impfkommission empfiehlt Impfung mit Novavax für Menschen ab 18

10.18 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für den Einsatz des Novavax-Impfstoffes bei Menschen ab 18 Jahren aus. Der Proteinimpfstoff soll zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, teilte die Stiko am Donnerstag mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen. Änderungen seien deshalb noch möglich. Lesen Sie mehr: Novavax: Protein- oder Totimpfstoff? Was ist richtig?

Finanzminister Lindner spricht sich für Öffnungsperspektive trotz Omikron aus

10.04 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich Forderungen nach einer baldigen Lockerung der Corona-Regeln angeschlossen. "Es geht nicht darum, dass jetzt alle Maßnahmen fallen", sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland" angesichts der noch steigenden Inzidenzen inmitten der Omikron-Welle. Aber eine verlässliche Planung sei notwendig, etwa für den kulturellen Bereich oder die Veranstaltungsbranche. Er verwies darauf, dass am 19. März die gesetzlichen Grundlagen der gegenwärtigen Corona-Maßnahmen auslaufen.

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Lindner nannte als Beispiel die bundesweite Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel, die zuletzt Schleswig-Holstein und Hessen angekündigt und weitere Bundesländer aufgrund von Gerichtsbeschlüssen bereits umgesetzt haben. Die 2G-Regel richte wirtschaftlichen Schaden an, ohne dass sie einen wirksamen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leiste. "Und deshalb ist 2G im Handel nicht erforderlich, die Maske ist es schon", betonte der Minister bei RTL und ntv. 2G bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben.

Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, spricht bei einer Pressekonferenz.
Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, spricht bei einer Pressekonferenz. © dpa

Eiskunstläuferin Hase darf auch als Corona-Kontaktperson trainieren

9.45 Uhr: Die Eiskunstläuferin Minerva Hase ist nach dem positiven Corona-Test ihres sportlichen Partners Nolan Seegert bei Olympia in Peking offiziell als Kontaktperson eingestuft worden. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag mit. Die 22 Jahre alte Berlinerin wohne in einem separaten Zimmer im olympischen Dorf und dürfe trainieren. Hase muss sich nun zweimal am Tag einem PCR-Test unterziehen. Wenn die Ergebnisse sieben Tage lang negativ sind, werden die Einschränkungen danach wieder aufgehoben.

Zuvor hatte der DOSB mitgeteilt, dass es im Zusammenhang mit dem Corona-Fall Seegert einen sogenannten Close Contact mit einem weiteren Mitglied der Teilmannschaft Eiskunstlauf gebe, bei dem es sich nicht um Hase handele.

Der 29 Jahre alte Seegert war als erster deutscher Athlet in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich in einem Isolations-Hotel. Nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Integrationsbeauftragte will Migranten gezielt fürs Impfen ansprechen

8.33 Uhr: Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan hat bei der Impfkampagne eine gezielte Ansprache von Menschen mit Einwanderungsgeschichte gefordert. Sie setze dabei vor allem auf aufsuchende Beratung und Aufklärung in verschiedenen Sprachen, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Wir müssen da jetzt wirklich große Anstrengungen setzen." Am vergangenen Wochenende hatte Alabali-Radovan eine Corona-Impfaktion in den Berliner Neukölln-Arkaden besucht.

Alabali-Radovan wies auf die weiter unklare Datenlage zu dem Impfverhalten von Migranten hin. "Die Studien, die bisher existieren, sind da noch nicht so aussagekräftig", sagte sie. Sie verwies darauf, dass in Bundesländern mit niedriger Impfquote wie Brandenburg, Sachsen und Thüringen der Anteil der Menschen mit Einwanderungsgeschichte kleiner sei als etwa in Bremen, dem Land mit der höchsten Impfquote. "Da sehen wir, dass wir genauer hinschauen müssen", sagte die SPD-Politikerin. Sie blicke daher gespannt auf die Studie zur Impfbereitschaft von Migranten, die am Donnerstagvormittag vorgestellt werden sollte.

USA: Zahl der Corona-Neuinfektionen geht deutlich zurück

7.50 Uhr: In den USA geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter deutlich zurück. Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichnete das Land 446.000 neue Fälle pro Tag – im Vergleich zur Vorwoche ein Rückgang um 36 Prozent. Dies teilte die nationale Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch in Washington mit. Die Zahl der Einweisungen ins Krankenhaus ging um 14 Prozent zurück. Bei den Todesfällen gab es hingegen einen Anstieg um 4 Prozent.

Die Omikron-Welle hatte die USA um den Jahreswechsel heftig getroffen – die Fallzahlen schnellten extrem in die Höhe. Allerdings stieg die Zahl der Krankenhausanweisungen nicht im gleichen Maße. In dem Land mit einer Gesamtbevölkerung von 330 Millionen sind knapp 64 Prozent zweifach geimpft. Knapp 42 Prozent von ihnen haben auch schon eine Auffrischungsimpfung. Die Impfquote stagniert allerdings.

Der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy, nannte die Perspektive auf eine Corona-Impfung für Kinder unter fünf Jahren einen "Meilenstein". Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten am Dienstag die Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder in dieser Altersgruppe beantragt.

US-Präsident Joe Biden.
US-Präsident Joe Biden. © IMAGO / ZUMA Wire

US-Heer kündigt Entlassung von Impfverweigerern an

7.13 Uhr: Das US-Heer hat angekündigt, Impfverweigerer zu entlassen. "Nicht geimpfte Soldaten stellen ein Risiko für unsere Streitkräfte dar und gefährden unsere Bereitschaft", erklärte die Heeresverantwortliche im US-Verteidigungsministerium, Christine Wormuth, am Mittwoch. "Wir werden mit dem Prozess der Entlassung von Soldaten beginnen, die die Pflichtimpfung verweigern und nicht auf eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Befreiung warten."

Laut Mitteilung des Heeres könnten so 3000 der insgesamt 480.000 Soldaten zwangsweise ins Zivilleben zurückkehren. Bis Ende Januar waren bereits sechs hochrangige Offiziere – darunter zwei Battaillonskommandeure – wegen Impfverweigerung suspendiert worden. 3000 Soldaten erhielten demnach eine "Rüge".

Söder und Djir-Sarai machen Druck wegen Lockerungen

6.47 Uhr: In der Debatte um mögliche Aufhebungen von Corona-Maßnahmen machen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai Druck. "Wir sollten konsequente Öffnungsschritte jetzt angehen", sagte der CSU-Vorsitzende Söder der "Bild"-Zeitung.Djir-Sarai fordert eine "Exit-Strategie" mit klar definierten Schritten. Diese müsse bereits vorliegen, sollten die Infektionszahlen wie von Experten prognostiziert Ende Februar wieder sinken, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Bijan Djir-Sarai, FDP-Generalsekretär, spricht auf einer Pressekonferenz .
Bijan Djir-Sarai, FDP-Generalsekretär, spricht auf einer Pressekonferenz . © dpa

Menschen in Deutschland haben wohl zugenommen

5.41 Uhr: Viele Bundesbürger haben in der Corona-Pandemie offenbar zugenommen. Die Leiterin des zum Landwirtschaftsministerium gehörenden Bundeszentrums für Ernährung, Margareta Büning-Fesel, sagte der "Rheinischen Post": "Durch Corona sind die Deutschen dicker geworden." Betroffen seien vor allem sozial benachteiligte Familien, sagte Büning-Fesel. So hätten 23 Prozent der Kinder aus bildungsfernen Haushalten zugenommen. Auch bei den Erwachsenen sei ein höheres Gewicht zu beobachten: "40 Prozent haben während der Pandemie im Durchschnitt fünf bis sechs Kilo zugenommen."

Die Pandemie habe die Menschen auch wieder an den Herd gebracht: "Das Interesse daran, selber zu kochen, ist nach allen Studien größer geworden", so Büning-Fesel. Die Menschen seien mehr zu Hause und hätten mehr Zeit, "weil der Weg zur Arbeit wegfällt und die Küche um die Ecke ist". Allerdings hat dies Büning-Fesel zufolge eher zu einer "Verstärkung traditioneller Rollenbilder" geführt, "indem Frauen wieder mehr gekocht haben".

RKI registriert 236.120 Corona-Neuinfektionen

5.36 Uhr: Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236.120 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 203.136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1283,2 an – das ist ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1227,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1017,4 (Vormonat: 232,4).

Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 164 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 188 Todesfälle.

Corona-News von Mittwoch, 2. Februar 2022: Italien lockert Corona-Maßnahmen für Ausländer

22.39 Uhr: Italien lockert seine Corona-Beschränkungen für ausländische Besucher. Der Ministerrat beschloss am Mittwoch in Rom, dass Ausländer künftig wieder in Hotels oder Restaurants gehen dürfen, auch wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Sie müssen aber einen Negativtest vorweisen. Die Neuregelung betrifft auch Touristen und Geschäftsleute, die mit einem nicht in der EU zugelassenen Präparat geimpft sind, etwa aus Russland oder China.

Zuletzt hatte sich die Tourismusbranche beschwert, weil Gäste zwar dank der 3G-Regel – also auch ungeimpft, aber negativ getestet – einreisen, dann aber nicht in Hotels oder Gaststätten gehen durften. Für Italiener gilt in der Gastronomie die 2G-Regel.

Stiko bereitet Empfehlung für vierte Impfung vor

22.00 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor: "Die jüngsten Daten aus Israel legen nahe, dass eine vierte Dosis eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens unserer Redaktion.

"Die Stiko wird dazu demnächst eine Empfehlung abgeben." Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf die Daten aus den klinischen Studien von Moderna und Biontech/Pfizer warten, so Mertens. Lesen Sie dazu: Corona-Booster: Kann ich mir eine vierte Impfung holen?

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, ist eine zentrale Figur im Kampf gegen Corona. Er selbst sieht sich aber vor allem als Mediziner und Wissenschaftler.
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, ist eine zentrale Figur im Kampf gegen Corona. Er selbst sieht sich aber vor allem als Mediziner und Wissenschaftler. © dpa | Bernd von Jutrczenka

Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen: Vierte Impfung für bestimmte Patientengruppen sinnvoll

21.30 Uhr: Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält eine vierte Impfdosis für bestimmte Gruppen für sinnvoll: "Eine vierte Impfung mit den bisherigen Impfstoffen ist wahrscheinlich sinnvoll, wenn die Immunantwort nach drei Impfungen beispielsweise bei alten und schwerer Vorerkrankten zu schwach ist", sagte Dahmen unserer Redaktion. Erste Daten aus Israel zeigten, dass gerade Menschen über 60 Jahre einen nochmals etwas besseren Schutz vor schwerer Erkrankung nach einer vierten Impfung haben könnten.

"Um Hausärzten und Patienten Orientierung zu geben, sollten die medizinischen Fachgesellschaften die bisher vorliegenden Daten zur vierten Impfung bei bestimmten Vorerkrankungen prüfen und gegebenenfalls Empfehlungen aussprechen", forderte Dahmen. Denkbar sei zum Beispiel, dass Patienten mit Erkrankungen des Immunsystems oder solche, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem schwächen, eine vierte Impfung bekommen sollten.

Scholz hält an Corona-Einschränkungen fest

21.24 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Voraussetzungen für Lockerungen in der Corona-Krise noch nicht erfüllt. "Die Lage ist nicht danach", sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Auf die Frage, ob die Regierung in Dänemark mit dem jüngsten Verzicht auf praktisch alle Einschränkungen mehr Mut habe, sagte Scholz: "Ich glaube, wir machen das, was für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Lande richtig ist: nämlich dafür zu sorgen, dass wir möglichst viele Leben und möglichst viel Gesundheit schützen durch diese Maßnahmen, die wir auf den Weg gebracht haben, einvernehmlich mit den Ländern, mit Beschlüssen im Deutschen Bundestag als Grundlage dafür und auch von einem sehr großen Konsens in Deutschland getragen."

Der Kanzler fügte hinzu: "Und gleichzeitig ist das die Voraussetzung dafür, dass wir auch, wenn wir den Höhepunkt der Infektionen hinter uns haben werden, dann über Lockerungsschritte entscheiden und beraten können. Aber da sind wir leider noch nicht angekommen." Die Debatte über eine Aufhebung von Maßnahmen in Deutschland hatte zuletzt trotz steigender Corona-Zahlen Fahrt aufgenommen.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Mittwoch, 2. Februar 2022, finden Sie hier.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.

(fmg/dpa/afp/epd)