Sydney. Jo Nemeth verzichtet seit fünf Jahren auf Geld. Die 51-jährige Australierin sagt, sie habe viel über die Natur der Menschen gelernt.

Irgendwann ging es Jo Nemeth (51) so wie vielen Kapitalismuskritikern weltweit. Sie hatte genug von Konsum und Verschwendung, fühlte sich wie in einem Hamsterrad – stets ging es entweder ums Geldverdienen oder ums Ausgeben. Doch während andere Konsumskeptiker vom bewussten Verzicht nur träumen, hat die Australierin ein Experiment gegen den Überfluss gewagt. Seit mittlerweile fünf Jahren lebt sie nach dem Motto: Geld brauche ich nicht, wenig ist auch genug.

„Ein Leben ohne Mammon ist möglich“, sagt Jo Nemeth, die in einem Internetblog für ihren Entwurf wirbt und so in Australien engagierte Debatten auslöst. Doch wie funktioniert dieser radikale Konsumstreik? Wer die 51-Jährige in ihrem Zuhause an der Küste des Bundesstaats New South Wales anruft, erlebt eine entspannt wirkende Frau, die von körperlicher Arbeit und einem freien Kopf schwärmt.