Berlin. Laut SPD-Chefin Saskia Esken wurden Kindergeld und Kinderzuschlag zuletzt so stark erhöht wie nie zuvor. Jetzt müsse das Geld ankommen.

In der Ampel-Koalition wird weiter um die Kindergrundsicherung gerungen. Nun hat sich SPD-Chefin Saskia Esken dafür ausgesprochen, die Anzahl der Empfänger bestehender Leistungen wie dem Kinderzuschlag deutlich zu erhöhen. „Ich will, dass der Anteil derer, die die Leistungen in Anspruch nehmen, von derzeit gerade mal 30 Prozent auf mindestens 80 Prozent steigt“, sagte Esken dieser Redaktion.

Die Regierung habe das Kindergeld und den Kinderzuschlag Anfang 2023 so stark angehoben wie nie zuvor. „Jetzt müssen wir uns zum Ziel setzen, dass wir mehr Eltern und Kinder tatsächlich erreichen, die diese Unterstützung brauchen und auf sie einen berechtigten Anspruch haben.“

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert derweil weitere Mittel zur Finanzierung der geplanten Kindergrundsicherung. Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt diese Forderung ab. Er verweist wie Esken darauf, dass bereits das Kindergeld erhöht worden sei. Mehr dazu: Kindergrundsicherung – Worauf Familien jetzt hoffen können

Saskia Esken: Mehr Unterstützung durch Kitas und Schulen nötig

Zur Unterstützung von Familien mit Kindern fordert Esken mehr Hilfe durch Kitas, Schulen oder Jugendhilfe. „Dafür braucht es ein Gesamtkonzept für gute und verlässliche Bildung und Betreuung im frühkindlichen Bereich, eine Grundschule, der es mit ganztägigen Förderangeboten gelingt, dass alle Kinder genügend gut lesen, schreiben, rechnen und kommunizieren lernen“, sagte die SPD-Chefin. „Schulen müssen – als Gebäude und als Institution – als ein verlässlicher, stärkender und Zuversicht spendender Ort erlebt werden können.“

Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 die staatlichen Leistungen für Familien und Kinder bündeln. Umstritten ist in der Koalition, was alles dazugehören soll. Paus will eine Aufstockung, weil die bisherigen Hilfen ihrer Meinung nach Kinderarmut nicht ausreichend bekämpfen würden. Lindner hingegen sieht kaum Spielraum im Haushalt für weitere Ausgaben. (fmg)