Berlin. Russland hat 30 Luxuspferde mit dem Zug Richtung Nordkorea geschickt. Es gibt eine interessante Vermutung für dieses kuriose Geschäft.

Nach über zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie gibt es zum ersten Mal wieder Zugverkehr zwischen Russland und Nordkorea. Der erste Zug fuhr Richtung Pjöngjang, mit einer eher ungewöhnlichen Ladung an Board.

Im Güterzug waren 30 Orlow-Traber, die auch als Luxuspferde bezeichnet werden, unterwegs. Die Tiere werden in Russland gezüchtet. Bestätigt wurde der Transport, der über den Grenzübergang Khasan-Tumangan erfolgte, vom russischen Veterinäramt.

Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, auf einem weißem Pferd auf dem schneebedeckten Berg Paektusan - dem höchsten Gipfel des Landes an der Grenze zu China.
Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, auf einem weißem Pferd auf dem schneebedeckten Berg Paektusan - dem höchsten Gipfel des Landes an der Grenze zu China. © -/KCNA/dpa -

Nordkorea: Tausende von Dollar für Luxuspferde

Die russischen Behörden teilten in einer Erklärung mit: „Die Tiere, 5 Hengste, 25 Stuten, wurden in der Stadt Susdal in der Region Wladimir unter Quarantäne gestellt und kamen dann in drei speziell ausgerüsteten Lastwagen am Eisenbahnkontrollpunkt von Khasan an, um anschließend in die DPRK transportiert zu werden.“

Der Grund der Lieferung ist unklar, allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Russland Luxuspferde an Nordkorea schickt. Laut „Daily Mirror“ hatte Wladimir Putin bereits 2003 dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un Orlow-Traber geschenkt.

Kim Jong Un ist bekannt für seine Liebe zu Pferden, mit denen er sich auch gerne fotografieren lässt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, hat Nordkorea in den vergangenen Jahren Tausende Dollar für russische Pferde bezahlt.

USA: Nordkorea liefert Russland Waffen über Umwege

Vermutet wird, dass es sich bei dem Transport der Pferde um ein Gegengeschäft handelt. Nach Informationen der US-Regierung liefert Nordkorea Artilleriemunition in großen Mengen an Russland.

„Unsere Hinweise deuten darauf hin, dass Nordkorea geheim liefert, und wir werden beobachten, ob die Lieferungen ankommen“, sagt John Kirby, der Präsidialamtssprecher für nationale Sicherheit. Indem Nordkorea die Waffen über Länder im Nahen Osten und Nordafrika leitet, versuche es die Lieferungen zu verschleiern.

Die Mengen der Munition seien zwar nicht unbedeutend, jedoch würden sie nicht den „den Verlauf des Krieges verändern“, so Kirby. Im September erklärte Nordkorea noch, dass nie Waffen oder Munition nach Russland geliefert worden seien und es keine Absicht gäbe, dies in Zukunft zu machen.

Nordkorea gehört zu den wenigen Ländern, die die besetzten ukrainischen Separatistengebiete, Donezk und Luhansk, als unabhängig anerkannt haben. (ari)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.