Berlin. Schon kurz nach den TV-Triellen der Kanzlerkandidaten lagen erste Umfrageergebnisse vor. Hier lesen Sie, wie die Blitzumfragen entstehen.

Rund eine Stunde war seit dem ersten TV-Triell vergangen, da trudelten am Sonntagabend bereits die ersten Umfrageergebnisse ein.

Im ZDF schlug sich Olaf Scholz (SPD) für 32 Prozent der befragten Zuschauerinnen und Zuschauer am besten. Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) kam auf 26 Prozent, Armin Laschet (CDU) auf 20 Prozent. Dieses Meinungsbild ergab eine Blitzumfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 753 Triell-Zuschauern.

In der ARD sahen die Demoskopen von Infratest Dimap ebenfalls Olaf Scholz am selben Abend vorn. 41 Prozent der insgesamt 1750 befragten Zuschauer fanden den SPD-Kandidaten am überzeugendsten.

Blitzumfragen: So werden sie erstellt

Doch wie wurden die Blitzumfragen erhoben? Welche Fragen stellten die Meinungsforscher? Und sind die Umfragen repräsentativ?

Infratest Dimap und die Forschungsgruppe Wahlen ermitteln regelmäßig politische Trends für die ARD (Deutschlandtrend) beziehungsweise das ZDF (Politbarometer). In den letzten zwei Erhebungen für das Politbarometer wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie den Kandidaten-Dreikampf schauen würden. Diese Gruppe wurde am Sonntag für die „Triell-Bilanz noch einmal angerufen“, sagt Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. Ähnlich funktioniere das Auswahlverfahren laut Jung bei In­fratest Dimap.

Befragte müssen elf Fragen beantworten

Die Interviewer der Forschungsgruppe Wahlen berechneten die Resultate anhand von elf Fragen: Unter anderem wird abgefragt, welcher Kandidat am glaubwürdigsten erschien. Auch nach Sympathiepunkten und Sachverstand wurde gefragt. Zudem wollten die Forscher wissen, wen die befragten Zuschauer sich am liebsten als Kanzler wünschen würden.

Für die Umfrage im ZDF waren 140 Demoskopen im Einsatz. Die Blitzumfragen spiegeln jedoch nur das Meinungsbild der wahlberechtigten Zuschauer wider und sind daher nicht repräsentativ für die Gesamtheit aller Wähler.