Ukraine-News vom 26. Juni: Kiew von Explosionen erschüttert ++ Biden verurteilt Angriffe
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Ukraine-News vom 26. Juni: Kiew von Explosionen erschüttert
| Lesedauer: 57 Minuten
Nach wochenlanger Ruhe wieder Luftangriffe auf Kiew
Nach wochenlanger Ruhe wieder Luftangriffe auf Kiew
Kiew war zuletzt nur selten Ziel russischer Luftangriffe, doch nun wurde im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt wieder ein Wohnkomplex von Bomben getroffen. Nach Ansicht des Kiewer Bürgermeisters Witali Klitschko könnte das mit dem nächste Woche beginnenden Nato-Gipfel zu tun haben.
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Berlin In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es am Sonntag mehrere Explosionen. Auch auf andere Regionen gab es Angriffe. Mehr im Blog.
Das ukrainische Militär verhindert wohl die Einkesselung von Lyssytschansk
Im Raum Odessa sind mehrere Raketen eingeschlagen
Wolodymyr Selenskyj appelliert an die Menschen in Belarus
Der russische Präsident Wladimir Putin will offenbar erstmals seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine ins Ausland reisen
Joe Biden kündigt einen G7-Beschluss für einen Importstopp für russisches Gold an
Emmanuel Macron und Boris Johnson sehen einen Wendepunkt im Ukraine-Krieg
Berlin/Kiew/Moskau. Der Krieg in der Ukraine bestimmt das G7-Treffen der Staats- und Regierungschefs auf Schloss Elmau. Am Montag soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet werden. Schon am Sonntag hatte eine Bewertung der Wirksamkeit der Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs auf der Tagesordnung gestanden.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik - meinungsstark, exklusiv, relevant.
Indes geht der russische Angriffskrieg mit unverminderter Härte weiter.Am Sonntag ist die ukrainische Hauptstadt Kiew erstmals seit längerer Zeit wieder von mehreren Explosionen erschüttert worden. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach auf Telegram von der "Rettung und Evakuierung" von Bewohnern mehrerer Gebäude.
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Montag, 27. Juni: Ende des Newsblogs
10.37 Uhr: Dieser Newsblog wird nicht mehr aktualisiert. Neuere Nachrichten können Sie in diesem Liveblog verfolgen.
Russland am Rande des Zahlungsausfalls
9.26 Uhr: Russland steht offenbar vor dem ersten Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit mehr als 100 Jahren. In der Nacht auf Montag lief eine 30-Tage-Frist aus, innerhalb der fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung zu zahlen waren. Es geht um insgesamt rund 100 Millionen US-Dollar. Haben die Anleger das Geld nicht erhalten, wovon angesichts scharfer Finanzsanktionen des Westens auszugehen ist, wäre es der erste Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit dem Jahr 1918. Der jüngere Zahlungsausfall aus dem Jahr 1998 bezog sich auf von Inländern gehaltene Schuldtitel.
Die Hintergründe des aktuellen Falls sind kompliziert und suchen ihren historischen Vergleich. Russland betont, wirtschaftlich in der Lage und auch Willens zu sein, seine Schulden zu bedienen. Dem stehen jedoch scharfe Sanktionen vornehmlich westlicher Länder entgegen, die als Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine ergriffen wurden. Deswegen kann Moskau weder auf den Großteil seiner Finanzreserven im westlichen Ausland zugreifen noch heimische Reserven an westliche Gläubiger weiterleiten.
Große Ratingagenturen, die normalerweise einen Zahlungsausfall feststellen würden, dürfen dies sanktionsbedingt derzeit nicht. Gläubigergemeinschaften, die versuchen könnten, ihre Ansprüche gegenüber Russland juristisch durchsetzen, sind bisher noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Russlands Finanzminister Anton Siluanow hatte den drohenden Zahlungsausfall in der vergangenen Woche als "Farce" bezeichnet. Jeder, der die Vorgänge verstehe, wisse, dass es sich nicht um einen Zahlungsausfall handele.
Scholz will G20 trotz Russlands Angriffskrieg "nicht torpedieren"
8.22 Uhr: Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz für einen Erhalt der G20 ausgesprochen, der auch Russlands Präsident Wladimir Putin angehört. "Eins ist klar: Die G20 müssen auch weiter eine Rolle spielen", sagte der SPD-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin", zu dem er vom G7-Gipfel auf Schloss Elmau zugeschaltet wurde. Es gebe "die gemeinsame Überzeugung, dass wir die G20 nicht torpedieren wollen", fügte er hinzu.
Die G20 ist eine Staatengruppe führender Wirtschaftsmächte, der neben den G7-Staaten unter anderen auch autoritär geführte Länder wie Russland, China und Saudi-Arabien angehören. Das nächste Gipfeltreffen ist für November in Indonesien geplant.
Die Frage, ob er sich dort mit Putin an einen Tisch setzen werde, beantwortete Scholz nicht klar. Er verwies darauf, dass auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den indonesischen Gastgebern zu dem Gipfel eingeladen worden sei und sagte: "Wir werden am Ende die Entscheidung kurz vor der Abreise treffen müssen, weil ja die Weltläufte sich bis dahin sehr erheblich verändern können."
Ukrainisches Militär verhindert Kessel um Lyssytschansk
7.47 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben westlich von Lyssytschansk russische Angriffe zurückgeschlagen und damit eine Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten der Ukraine verhindert. "Nahe Werchnjokamjanka haben die Verteidigungskräfte dem Feind erhebliche Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Werchnjokamjanka liegt nur wenige Kilometer westlich von Lyssytschansk an der letzten wichtigen Versorgungsstraße für die Stadt.
Lyssytschansk selbst war nach ukrainischen Angaben erneut Ziel schwerer Luft- und Artillerieangriffe. Russische Einheiten stehen im Süden bereits am Stadtrand. Mehrere Vororte sind ebenfalls unter Feuer geraten. In der Stadt sollen noch mehrere tausend ukrainische Soldaten stationiert sein.
Gekämpft wird auch etwas weiter westlich im Raum Bachmut. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Nach ukrainischen Angaben konnten hier ebenfalls Angriffe russischer Einheiten auf einen Vorort zurückgeschlagen werden. Beim russischen Vormarsch auf den Ballungsraum Slowjansk-Kramatorsk gibt es trotz heftiger Artilleriegefechte wenig Bewegung.
Aus dem Süden des Landes, im Gebiet Cherson, meldet der Generalstab ebenfalls russische Artillerieangriffe. Zugleich habe die Luftwaffe dort "erfolgreiche Schläge" gegen feindliche Truppenansammlungen geflogen. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Raketenangriffe auf Gebiet Odessa
2.45 Uhr: Bei einem Raketeneinschlag im Gebiet Odessa im Süden der Ukraine sind sechs Menschen zu Schaden gekommen. Die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber des Typs Tu-22 abgefeuert worden, teilte das ukrainische Wehrkommando Süd am Montag mit. Unter den Opfern ist den Behördenangaben nach auch ein Kind. Aus den Angaben geht nicht hervor, ob die betroffenen Personen verletzt oder getötet wurden.
"Wegen des Einschlags im Wohnviertel einer zivilen Siedlung sind mehrere Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern zerstört und in Brand gesetzt worden", heißt es. Die Feuerwehr ist noch bei der Brandbekämpfung.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Selenskyj appelliert an Menschen in Belarus
1.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen im Nachbarland Belarus aufgerufen, sich nicht in den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hineinziehen zu lassen. "Der Kreml hat bereits alles für Sie entschieden", sagte er am Sonntag mit Blick auf Moskau in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber Ihr seid keine Sklaven und Kanonenfutter. Ihr dürft nicht sterben." Die Menschen sollten nicht andere für Belarus entscheiden lassen.
Am Samstag hatte sich der belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko abermals mit Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen. Dabei kündigte der Kremlchef die Lieferung von Raketensystemen vom Typ Iskander-M nach Belarus an, die auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können. Nach jüngsten Angaben aus Kiew griffen russische Truppen die Ukraine zuletzt auch von Belarus aus an. Das Land ist ein enger Verbündeter Russlands.
"Ich weiß, dass die Menschen in Belarus uns unterstützen, nur uns, nicht den Krieg. Und deshalb will die russische Führung Sie in einen Krieg hineinziehen", sagte Selenskyj.
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Sonntag, 26. Juni – Von der Leyen will G20 nicht von Putin kaputt machen lassen
22.37 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich gegen einen Boykott des G20-Gipfels im Herbst ausgesprochen - auch wenn Russlands Präsident Wladimir Putin am nächsten Treffen teilnehmen sollte. "Wir müssen sehr genau überlegen, ob wir die gesamte G20 lahmlegen, da plädiere ich nicht dafür", sagte von der Leyen im ZDF. "Meines Erachtens ist G20 zu wichtig, auch für die Entwicklungsländer, die Schwellenländer, als dass wir uns dieses Gremium kaputt machen lassen sollten."
Der nächste Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer findet Mitte November auf der indonesischen Insel Bali statt. Zu der Gruppe gehört auch Russland - eine Teilnahme Putins ist also möglich. Es sei wichtig, Putin "ins Gesicht zu sagen, was wir von ihm halten und was wir von dieser Art des Handelns halten", sagte von der Leyen mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Eines ist ganz klar: Es wird kein 'business as usual' geben, also nicht Normalität."
Kanada schickt zwei Kriegsschiffe in Ostsee und Nordatlantik
22.10 Uhr: Kanada hat am Sonntag zwei Kriegsschiffe in die Ostsee und den Nordatlantik geschickt. Die "HMCS Kingston" und die "HMCS Summerside" schlossen sich nach Angaben der kanadischen Marine zwei Fregatten an, die sich bereits zur Stärkung der Ostflanke der NATO in der Region befinden. Der viermonatige Einsatz sei Teil der "Abschreckungsmaßnahmen in Mittel- und Osteuropa", die 2014 nach der russischen Annexion der Krim eingeleitet wurden.
Die kanadischen Schiffe wurden den Angaben zufolge in "hohe Alarmbereitschaft" versetzt, um alle Einsätze zu der NATO "schnell und effektiv" unterstützen zu können. Sie sollen demnach bis Oktober unter anderem an Übungen zur Minenräumung teilnehmen.
So antwortet der G7-Gipfel auf Putins Spaltungsversuche
20.49 Uhr: Der G7-Club westlicher Industriestaaten war selten so wichtig wie heute in der Ukraine-Krise. Aber bleibt die Einigkeit bestehen? Lesen Sie hier den Kommentar von EU-Korrespondent Christian Kerl: So antwortet der G7-Gipfel auf Putins Spaltungsversuche
Ukraine greift laut Medienbericht erneut Ölförderplattform vor der Krim an
19:33 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben einem Medienbericht zufolge erneut eine Ölförderplattform vor der Küste der Halbinsel Krim beschossen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Vertreter vor Ort. Es sei der zweite Angriff innerhalb einer Woche gewesen.
Die Plattform wird von dem Unternehmen Tschernomorneftegas betrieben. Die ursprünglich ukrainische Anlage war 2014 im Zuge der Annexion der Krim von Russland besetzt worden.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ukraine: Russland will Süden der Stadt Lyssytschansk blockieren
16.43 Uhr: Nach der Einnahme der Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine durch russische Truppen gehen die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk weiter. Der Feind versuche verstärkt mit Unterstützung der Artillerie, die strategisch wichtige Stadt aus südlicher Richtung zu blockieren, teilte der ukrainische Generalstab mit. Dabei seien auch zivile und militärische Infrastruktur getroffen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Im Gebiet Luhansk kontrollieren ukrainische Truppen nur noch die Großstadt Lyssytschansk. Auch dort sind russische Soldaten allerdings schon bis an den Stadtrand vorgedrungen. Das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme von Sjewjerodonezk am Samstag bekannt gegeben. Die Ukraine räumte den Verlust ebenfalls ein.
Putin vor erster Auslandsreise seit Kriegsbeginn
16.18 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin will dem staatlichen Fernsehen zufolge erstmals seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar ins Ausland reisen. Er werde in der neuen Woche die ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan und Turkmenistan besuchen, berichtete der Sender Rossija 1.
In Tadschikistan und Turkmenistan werde Putin von den jeweiligen Präsidenten empfangen. In Turkmenistan werde er bei einem Gipfeltreffen auch mit Staats- und Regierungschefs von Iran, Aserbaidschan und Kasachstan zusammentreffen.
Seit Putin den Einmarsch ins Nachbarland befohlen hat, hat er keine öffentlich bekanntgewordenen Besuche im Ausland unternommen. Seine letzte bekannte Auslandsreise war der Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Peking Anfang Februar. Dort traf er mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen.
Biden und Scholz signalisieren Geschlossenheit des Westens
Biden dankte Deutschland für seinen Beitrag bei den Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine und nannte Deutschland den wichtigsten Verbündeten in Europa.
Moskau meldet Angriffe auf militärische Ausbildungszentren in Westukraine
14.30 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben drei militärische Ausbildungszentren im Westen und Norden der Ukraine beschossen. Dafür seien "Hochpräzisionswaffen" und "Kalibr-Raketen" eingesetzt worden, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Die Ziele befanden sich demnach in der nördlichen Region Tschernihiw, bei Schytomyr westlich von Kiew sowie in der Region Lwiw (Lemberg) rund 30 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.
Durch die Angriffe hätten mehrere ukrainische Brigaden "ihre Kampffähigkeiten vollständig eingebüßt", erklärte Konaschenkow weiter. "Pläne, sie in Kampfgebieten einzusetzen, wurden vereitelt." Er machte keine Angaben, von wo aus die russischen Raketen abgefeuert worden waren. Der ukrainische Geheimdienst hatte am Samstag gemeldet, Russland habe vom Nachbarland Belarus aus eine Reihe von Angriffen ausgeführt.
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
Biden verurteilt jüngste Angriffe auf Kiew als "Barbarei"
14.26 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew scharf verurteilt. "Das ist noch mehr von ihrer Barbarei", sagte Biden am Sonntag beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von einem "grausamen Angriff".
Erstmals seit drei Wochen war Kiew am Sonntag - wenige Stunden vor Beginn des G7-Gipfels im bayerischen Elmau - wieder Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Getroffen wurde nach ukrainischen Angabe ein Wohnkomplex, mindestens vier Menschen wurden verletzt, darunter ein sieben Jahre altes Mädchen. In dem betroffenen Wohnviertel im Nordwesten Kiews gibt es auch eine Rüstungsfabrik, die in der Vergangenheit bereits beschossen worden war.
Macron und Johnson sehen Chancen auf Wendepunkt im Ukraine-Krieg
14.02 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson sehen die Chance auf eine Wende im Kriegsverlauf in der Ukraine. Der Krieg sei in einer "kritischen Phase", in der die Möglichkeit bestehe, "das Blatt im Krieg zu wenden", erklärte die britische Regierung nach einem bilateralen Treffen von Johnson und Macron am Rande des G7-Gipfels am Sonntag auf Schloss Elmau in Bayern.
Johnson habe bei dem Treffen mit Macron ausdrücklich davor gewarnt, jetzt schon eine Verhandlungslösung für den Krieg mit zu großen Zugeständnissen an den Angreifer Russland anzustreben: "Jeder Versuch, den Konflikt jetzt beizulegen, würde anhaltende Instabilität schaffen und Präsident Putin in die Lage versetzen, souveräne Staaten und internationale Märkte dauerhaft zu manipulieren", hieß es in der britischen Erklärung.
Macron hatte sich wiederholt für die Möglichkeit einer Verhandlungslösung stark gemacht und betont, dass Russland in einem Friedensabkommen nicht "gedemütigt" werden dürfe.
Russlands Verteidigungsminister besucht Truppen in der Ukraine
11.03 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in der Ukraine kämpfende russische Soldaten besucht. Das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte am Sonntag ein Video, in dem zu sehen ist, wie Schoigu in dunkelgrüner Militärkleidung aus einem Flugzeug steigt und sich dann mit Militärs bespricht. Der Minister habe die Lage inspiziert und sich "Berichte der Kommandeure die über die aktuelle Situation und die Handlungen der russischen Streitkräfte in den Haupteinsatzgebieten angehört", heißt es in einer angehängten Mitteilung.
Zudem habe er einzelne Soldaten für ihren Einsatz in der "militärischen Spezialoperation", wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland offiziell genannt wird, mit Orden ausgezeichnet. Wo genau in der Ukraine Schoigu sich aufhielt, wurde nicht mitgeteilt.
Arbeitgeberpräsident Dulger lehnt SPD-Vorschlag zu Einmalzahlungen ab
10.45 Uhr: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat ablehnend auf den Vorschlag von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich reagiert, Sonderzahlungen an die Beschäftigten zu leisten, um die steigenden Energiepreise abzufedern. "Tarifverhandlungen werden nicht im Bundestag geführt", sagte er dieser Redaktion. "Alle Hinweise aus der Politik – wie jetzt zu Einmalzahlungen – können Verhandlungen eher erschweren als erleichtern." Dulger fügte hinzu: "Wir warten jetzt erst einmal die Gespräche zur konzertierten Aktion im Kanzleramt ab und werden an konstruktiven Lösungen im Interesse unserer Unternehmen und Beschäftigten für gute Lösungen mitarbeiten."
Mützenich hatte Einmalzahlungen der Unternehmen an ihre Beschäftigten ins Gespräch gebracht. Bei der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplanten konzertierten Aktion solle es auch "um Maßnahmen zur Existenzsicherung gehen", sagte Mützenich unserer Redaktion. "Wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften sich auf Einmalzahlungen an die Beschäftigten verständigen, um besonders schwierige Momente in den nächsten Monaten abzufedern, dann könnte auch der Staat dies sinnvoll ergänzen."
Biden: G7-Staaten wollen Importverbot für russisches Gold verkünden
9.08 Uhr: Die G7-Staaten wollen bei ihrem Gipfel in Bayern nach Angaben von US-Präsident Joe Biden ein Importverbot für russisches Gold verkünden. Damit würden Russland Dutzende Milliarden Dollar Einnahmen aus diesem wichtigen Exportgut wegbrechen, teilte Biden am Sonntag auf Twitter mit. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben die G7-Staaten bereits harte Sanktionen gegen Moskau verhängt.
Ukraine-Krieg: Aktuelle Fotos aus den Kriegsgebieten