Gera. Derzeit läuft das Planungsverfahren für das Großprojekt. Doch aus Berlin kommt eine Hiobsbotschaft für die Mitte-Deutschland-Verbindung.

Der Fahrgastverband Pro Bahn Thüringen fürchtet, dass sich der Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung aufgrund der Kürzungen im Verkehrsetat „zu einer unendlichen Geschichte entwickelt“. Das Bündnis richtet einen Appell an die Thüringer Abgeordneten, sich für eine auskömmliche und vor allem verlässliche Finanzierung des Bahnausbaus einzusetzen.

Das Bündnis beruft sich auf die Ergebnisse der Sitzung des Haushaltsausschusses am Donnerstag, wonach der Haushaltstitel für Schienenprojekte um mehr als 600 Millionen Euro gekürzt wird. Demnach stehen trotz gestiegener Baukosten nur 1,7 Milliarden Euro für den Ausbau des Streckennetzes zur Verfügung. Der Haushalt soll in zwei Wochen mit den Stimmen der Ampelkoalition verabschiedet werden.

Niedrigerer Etat verhindert neue Projekte

„Bleibt es in den folgenden Jahren bei diesem niedrigen Niveau, werden die Auswirkungen für geplante Aus- und Neubauvorhaben gravierend sein“, sagt der stellvertretende Landeschef von Pro Bahn, Henning Eggers. „Der Bund und die Deutsche Bahn werden auf Jahre keine neuen Finanzierungsvereinbarungen für weitere Vorhaben abschließen können, da laufende und fest disponierte Projekte die knappen Mittel vollständig absorbieren werden.“

Von den Kürzungen beim Bedarfsplan Schiene sei daher die in Planung befindliche Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung direkt betroffen, da für diese noch keine Finanzierungsvereinbarung abgeschlossen sei. Pro Bahn sieht in den Kürzungen einen Widerspruch zum Koalitionsvertrag der Ampelparteien.

Elektrifizierung der Strecke geplant

Die Mitte-Deutschland-Verbindung soll zwischen Weimar und Gößnitz auf 115 Kilometern Länge elektrifiziert und in einzelnen Abschnitten ein zweites Gleis gelegt werden. Als Fertigstellungstermin war zuletzt das Jahr 2030 genannt worden. Die Deutsche Bahn schätzt die Kosten auf 600 Millionen Euro. Derzeit laufen die Planungsverfahren für das Großprojekt.

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