Gera. Schulsport Knapp 200 Dritt- bis Sechstklässler bevölkern die Debschwitzer Radrennbahn beim 14. Tag des Geraer Radsports um den Olaf-Ludwig-Pokal

Viel Trubel herrschte am Dienstag auf der Geraer Radrennbahn. Die Veranstalter SSV Gera 1990 und das Staatliche Schulamt Ostthüringen konnten im Zusammenwirken mit dem Stadtsportbund Gera und der Geraer Sportjugend beim 14. Tag des Geraer Radsports um den Olaf Ludwig-Pokal knapp 200 Schüler der dritten bis sechsten Klasse begrüßen, die verschiedene Stationen absolvierten. Das Regenwetter der letzten beiden Jahren war dem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen gewichen. Auch deshalb war Schulsportkoordinator und Organisationschef Thomas Schmohl mit der Teilnehmerzahl nicht wirklich zufrieden. Lediglich sechs Schulen waren gekommen.

Nur sechs Schulen diesmal am Start

Die Zwötzener Schule, die Hans-Christian-Andersen-Grundschule, die Erich-Kästner-Grundschule, die Integrierte Gesamtschule, das Liebegymnasium und die Debschwitzer Regelschule waren vor Ort. Sonst war immer wieder von Lehrermangel die Rede. Im Dauerregen des letzten Jahres waren es noch neun Bildungseinrichtungen gewesen, die den Olaf-Ludwig-Pokal aktiv wahrgenommen hatten. Die Leistungen auf der Bahn entschädigten dann aber. „Erstmals nach zwei Jahren konnten wir wieder zum 500-Meter-Zeitfahren ins Oval. Das war für die Dritt- bis Fünftklässler Neuland. Die Erfahrungen fehlten. Dafür haben das aber viele Schüler sehr gut gemacht“, so Thomas Schmohl.

Mit dem Rennrad hatten viele schon beim Geschicklichkeitsfahren durch den Hindernisparcours ihre Probleme. „Mit ihrem Mountainbike sind die meisten fit. Auf dem Rennrad sieht das schon ganz anders aus“, so der Schulsportkoordinator. Neben dem Geschicklichkeitsfahren konnten sich die Teilnehmer auch noch beim Schlussweitsprung und beim Ergometer-Geschwindigkeitstest beweisen, wo es Sechstklässler Steffen Franz vom Liebegymnasium auf ein beachtliches Spitzentempo von 58,4 km/h brachte.

Das Hauptaugenmerk lag aber auf dem Zeitfahren. Bei den Drittklässlern hatte nur die Zwötzener Schule ihre Kinder ins Rennen geschickt. Speedskating-Talent Nele Gaßmann war auch auf dem Rad die Schnellste und ließ in 77,76 s ihre Schulkameradinnen Maria Engel und Ahelia Fakehani hinter sich. Eine richtig starke Leistung lieferte bei den Jungen Vincent Tiersch ab, der in 64,49 s mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung vor Max Awe und Niklas Spreda gewann. Groß war das Teilnehmerfeld in der vierten Klasse. Bei den Mädchen gab es einen Doppelerfolg für die Hans-Christian-Andersen-Grundschule durch Celine Kekert (70,15 s) und Nele Schneider vor Sana Sadat von der Erich-Kästner-Grundschule aus Lusan. Bei den Jungen trumpfte Triathlet Stig Rudolph groß auf. Trotz ungewohntem Rad glänzte er auf den zwei Runden in starken 51,54 s. „Ich bleibe trotzdem Triathlet. Aber es war ein tolles Gefühl, so schnell auf der Bahn zu fahren“, meinte der Sieger. Schneller war nur Falk Krasemann, der als Lizenzsportler beim SSV 1990 Gera aber nicht in der Schulwertung geführt wurde. „Auch ich habe alles gegeben, war nicht sonderlich aufgeregt. Dass ich der Schnellste war, freut mich“, so der Radsportler, der in 50,42 s dem Triathleten gut eine Sekunde abnahm. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit Jakob Strauß und Justin Maximilian Koch weitere Zwötzener Schüler.

Bei den Mädchen der fünften Klassen behauptete sich Mia Weber vom Liebegymnasium mit 59,41 s vor Leonie Franke von der Integrierten Gesamtschule (IGS) und Yara Bräutigam von der Hans-Christian-Andersen-Grundschule. Bei den Jungen setzte sich Janek Pröhl (Debschwitzer Schule) in 51,53 s vor Elias Elle (Liebegymnasium) und Amin Gula (IGS) durch. Hier waren auch vier Lizenzsportler auf der Bahn. Leon Wolber (47,86 s) und Lilly Göller (49,35 s) sorgten dabei für die Bestwerte des Tages.

Bei den Sechstklässler-Mädchen trug sich Larissa Siegemund (Liebegymnasium) in 60,25 s vor Sophie Wiegel (Integrierte Gesamtschule) und Anna-Lena Krasemann (Liebegymnasium) in die Siegerlisten ein. Bei den Jungen standen Cedric Harzheim mit einer Zeit von 52,05 s, Toni Andre Winter (beide Integrierte Gesamtschule) und Franz Steffen (Liebegymnasium) auf dem Treppchen.

Der inzwischen 59-jährige Olaf Ludwig freute sich nicht nur über das Wetter, sondern auch über die Leistungen der Schüler. „Bei Sonnenschein macht das natürlich alles viel mehr Spaß. Der SSV Gera 1990 macht eine sehr engagierte Nachwuchsarbeit gerade in den jungen Altersklassen. Es gibt immer mehr Kadersportler. Das will ich natürlich unterstützen“, verriet der Olympiasieger von 1988 im Straßenradsport. Am Rande übergab er an Wolfgang Schmidt – der 75-Jährige ist der Cousin des kürzlich verstorbenen ersten Geraer Friedensfahrers Lothar Meister II – ein grünes Trikot von der Tour de France 1990, bei der er erstmals zum Sprinterkönig von Frankreich avancierte.