Bad Köstritz/Gera. Für 1622 und 1684 hat Heimatforscher Dieter Bauke Aufzeichnungen von Meteoritenfällen gefunden. Bekannt ist der vom 13. Oktober 1819 im Elstertal.

Bekannt ist der Fall des „Pohlitzer Meteoriten“ am 13. Oktober 1819, auf dem Feld „Rothe“, zwischen Pohlitz und Langenberg. Zu diesem Ereignis fanden 2019 eine wissenschaftliche Tagung in Gera sowie eine Sonderausstellung im Naturkundemuseum statt.

Viel weniger wissen wir jedoch von zwei anderen Meteorfällen in der Geraer Gegend: G. Behr berichtet in seinen „Medizinischen Annalen von Gera“ folgendes: „1622 Oktober 3. Früh 4 Uhr merkwürdiges Phänomen am Himmel. Es fiel ein Feuerklumpen mit großem Gezisch und Rauch nieder.“ Wo dieses Ereignis stattfand und welche Spuren es hinterließ, ist nicht bekannt.

Im „Europäischen Mercurius, oder Götter-Both“ wird 1690 von einem der Fachwelt bisher unbekannten Vorfall berichtet, „so sich vor etlich Jahren / nemlich Anno 1684 den 7. August in einem Dorff Robein [wohl Roben] genannt / etwan eine Meile von der Stadt Gera gelegen zugetragen. Allda wurde mir neulichst / in eilender Durchreise / von gewissen Leuten Leuten erzehlet und gezeiget: Wie daß ein so starckes Donner-Gewitter / zu gedachter Zeit und Jahr / in eine sehr grosse und verwunderlich schöne Eiche / dergleichen man nicht viel siehet / mit erschröcklichen Knall eingeschlagen / und selbige (..) jedannoch gantz zerspalten habe. Man hatte aber / um mehr Curiosität willen / dem Wetter-Strahl / unter gedachter Eichen / etliche Ehlen tieff / hierauf in der Erde nachgegraben / endlich auch einen Stein gefunden / und heraus genommen / welcher einer Keile / darmit man Holtz zu spalten pfleget / gleich sahe / und am Gewicht zwölff und ein halb Loth woge. Diesen Stein nun befande man sehr hart / und gabe selbiger einen starcken Schwefel-Geruch von sich / ware auch voller Ritzen hin und wider anzusehen / und wurde von jederman vor diesen Donner-Keil gehalten / welcher die Eiche also zersprenget hatte.“ Über eine vor Ort angefertigte Zeichnung und den Verbleib des Steines wissen wir nichts weiter.

Giovanni Battista Venturi berichtet 1814: „So wurde beispielsweise einer dieser Meteore 1684 in Deutschland gleichzeitig von Erfurt bis Breslau und von Dresden bis Halle gesehen.“ Leider fehlen hier genauere Datumsangaben, denn 1684 wurden in dieser Gegend mehrfach Meteore gesichtet. Der Perseiden-Strom Mitte August, der mit vielen Sternschnuppen in der ersten Augusthälfte auftritt, war damals noch unbekannt. Die erste schriftliche Erwähnung dieses Ereignisses stammt von 1762, die Richtung „vom Perseus“ her bestimmte als erster Quetelet 1835.