Dirk Bernkopf freut sich auf die neuen Angebote im Gothaer Bahnhof

Der Gothaer Bahnhof wird wieder aufgebaut – komplett, wie vor 1945.

Ich war ein gutes Jahrzehnt dem Gothaer Bahnhof eng verbunden. Als Lokführer bei der Deutschen Reichsbahn war er für mich nicht nur ein Teil meines Arbeitsortes, sondern auch ein Ankunfts- und Abschiedsort im privaten Leben.

Unzählige Stunden verbrachte ich beim Warten auf den nächsten Zug in der zugigen Bahnhofshalle. Ein Aushängeschild war der Bahnhof auch damals nicht. Die Toiletten im finsteren Keller waren selbst für hart gesottene DDR-Bürger eine Zumutung. Anziehungspunkt im Bahnhof war für mich nur der kleine Zeitungskiosk.

Legendär waren dagegen die Lautsprecherdurchsagen im besten Gothaer Singsang.

Die Mitropa-Baracke, die an der Stelle des zerbombten Westflügels stand, nutzte ich kaum. Eisenbahner, Straßenbahn- und Taxifahrer gingen in die Bahnhofskantine – direkt unter der Mitropa. Hier war der Kartoffelsalat um Welten besser.

Ich freue mich, dass Gotha nun endlich einen schicken Bahnhof bekommt und hoffe auf einen reibungslosen Bauablauf.