Wieder kann der FC Carl Zeiss Jena eine Führung nicht nutzen und verliert beim 1. FC Kaiserslautern 1:3.
Kurzfazit: Die Talfahrt hält an. Auch im elften Saisonspiel konnte der FC Carl Zeiss Jena keinen Erfolg landen. Mit einem 1:3 (1:1) kassierte der Letzte der dritten Liga beim 1. FC Kaiserslautern die zehnte Niederlage und musste registrieren, dass auch der kriselnde Gastgeber in der Tabelle noch weiter entrückte. Zwölf Punkte liegen nun allein zwischen den Jenaern und dem von seinen Ansprüchen meilenweit entfernten viermaligen deutschen Meister, der trotz der Zerwürfnisse an der Vereinsspitze Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfte. Zum Matchwinner avancierten Pick (69.) und Fechner (74.), die mit ihren Toren vor 16.083 Zuschauern den FCK zum ersten Heimsieg schossen und niedergeschlagene Jenaer zurückließen.
Interimstrainer Christian Fröhlich sprach von einem „Häufchen Elend“, das er in der Kabine nach dem erneuten Rückschlag vorgefunden hatte. Dennoch bescheinigte er der Mannschaft, dass sie sich gut verkauft hätte. Zumindest über 70 Minuten, in denen der FCC auf dem Weg schien, zumindest einen Punkt noch mitnehmen zu können.
Wie in Chemnitz und gegen Duisburg konnten die Thüringer auf eine Führung bauen. Gabriele verwandelte als Gefoulter einen Strafstoß zu seinem vierten Saisontor. Sicher traf er gegen Torwart Grill ins linke Eck, nachdem ihn der Keeper nach feinem Tiefenpass von Obermair von den Beinen geholt hatte (6.).
Kaiserslautern zeigte sich geschockt. Die Mannschaft, die ebenso mit dem Rücken zur Wand steht, musste nun den Druck erhöhen. Und sie tat es auch. Der Tabellen-17. agierte jedoch ähnlich verunsichert und gewährte den Jenaern Räume zum Kontern. Dass die Thüringer diese nicht nutzen konnten, rächte sich. Nachdem Schad über die anfällige Jenaer linke Seite in den Strafraum gezogen war, konnte Volkmer dessen Eingabe zwar abwehren. Der Ball kam jedoch zu Hemlein. Der FCK-Kapitän überwand Jenas Schlussmann mit seinem Schuss ins kurze Eck (31.).
Zehnte Saisonniederlage für den FC Carl Zeiss Jena
Was folgte, war ein weiterer Abschnitt der allgemeinen Verunsicherung. Ob die Partie wohl einen anderen Verlauf genommen hätte, wäre Gabrieles freier Schuss aus zwölf Metern nach guter Vorlage von Kircher nicht die Wolken gegangen? So aber nahm das Unheil für den Gast seinen Lauf.
Wenn auch nicht mit Glanz, sondern eher mit Krampf gewannen die Lauterer die Oberhand. Mit Skarlatidis‘ knapp übers Tor gestrichenen Freistoß (51.) fühlten sie vor und profitierten von einem Fehler der Jenaer im Aufbau. Nach Rohrs Ballverlust in der eigenen Hälfte ging es über Bachmann schnell in die Gegenrichtung. Skarlatidis traf zunächst nur die Latte, Pick vollendete im Nachschuss (69.). Den Rest erledigte Fechner mit schönem Schuss an den Innenpfosten zum 3:1 (74.)
Tore: 0:1 Gabriele (6. FE), 1:1 Hemlein (31.), 2:1 Pick (69.), 3:1 Fechner (78.).
Aufstellung: Interimstrainer Christian Fröhlich stellte wie sein Vorgänger Woche für Woche um. Er gab Skenderovic diesmal in der Offensive den Vorzug und ließ ihn hinter Gabriele als Spitze spielen. Hammann, sonst meist zweiter Sechser, rückte auf die Bank – wie Außenverteidiger Grösch. Für ihn agierte Kircher in der Viererkette.
Jena:Coppens – Kircher, Volkmer, Maranda, Obermair – Bock (86. Schorr), Eckardt, Rohr (76. Hammann), Jahn (71. Donkor) – Skenderovic, Gabriele.
Kaiserslautern: Grill – Schad, Kraus, Matuwila (46. Fechner), Sternberg – Hemlein (60. Joncij), Starke, Bachmann, Pick – Skarlatidis (83. Röser), Kühlwetter.
Bester Spieler: Florian Pick
Szene des Spiels: Kircher spielt sich über rechts durch, passt in die Mitte. Gabriele hat aus zwölf Metern freie Schussbahn, hat den Ball aber übers Tor (47.).
Tabelle: Jena bleibt abgeschlagenes Schlusslicht der Liga.
Nächste Partien: Carl Zeiss tritt am kommenden Sonntag beim Landesklässler Siemerode im Achtelfinale des Thüringenpokals an. Anpfiff: 14 Uhr. Das nächste Pflichtspiel in der dritten Liga bestreiten die Jenaer eine Woche später. Am 20. Oktober sind ab 14 Uhr die Würzburger Kickers zu Gast.
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Steffen Ess