Jena. Schon der Vater von Dennis Nawrocki war Erstligaspieler. Nun setzt er die Familientradition bei Science City Jena fort.

Dennis Nawrocki ist genau da, wo er sein möchte – in Jena, bei Science City. „Ich fühle mich schon wie zu Hause“, sagt der 26-Jährige, dessen gutes Gefühl auch einige Wochen nach seinem Wechsel von den Basketball Löwen Braunschweig an die Saale nicht gewichen ist. Mit seiner Freundin habe er eine schöne Wohnung bezogen und will nun beim Zweitligisten ein neues Kapitel in seiner Karriere aufschlagen.

„Ich hatte auch einige Angebote von Erstligisten“, erzählt er. Aber die Aussicht auf fünf bis zehn Minuten pro Partie im Oberhaus war nicht so verlockend wie die Perspektive, in der Mannschaft von Frank Menz eine tragende Rolle zu spielen. Der Jenaer Chefcoach war auch der ausschlaggebende Punkt für ihn, den Wechsel zu forcieren. „Als klar wurde, dass er nach Jena geht, standen wir immer in engen Kontakt. Dann habe ich mir die Stadt angeschaut und sofort gemerkt, alles klar, das macht Sinn, das ist der richtige Schritt für mich.“

Nawrocki zählte immer zu den besten Verteidigern und hat auch einen guten Wurf

Die intensive Spielweise, die aggressive Verteidigung, die der ehemalige Bundestrainer sehen will, all das kommt dem 1,93 Meter großen Korbjäger zugute. Nawrocki zählte immer zu den besten Verteidigern und hat auch einen guten Wurf. Das Basketball-Gen hat er schon in die Wiege gelegt bekommen. „Mein Vater hat in der polnischen ersten Liga gespielt.“ Der Onkel war sogar Nationalspieler, ergänzt Nawrocki, der in Braunschweig geboren wurde, aber neben der deutschen auch die Staatsbürgerschaft des Heimatlandes seiner Eltern besitzt.

Beeindruckt ist er bei seinem neuen Verein nicht nur vom hohen sportlichen Niveau der Mitspieler, sondern auch von der Teamchemie. Besonders im Trainingslager in Bad Blankenburg sei die Mannschaft noch enger zusammengerückt, saß nach den gemeinsamen Trainingsstunden auch am Abend beim Kartenspiel zusammen, lernte sich besser kennen. Nawrockis Zimmerkollege war Julius Wolf, den er seit Jugendzeiten bestens kennt.

Volle Konzentration auf die Generalprobe an diesem Sonnabend

Ein guter Mix aus Kraft- und Konditionseinheiten sowie taktischen Übungen haben laut dem 26-Jährigen die zurückliegenden Vorbereitungswochen geprägt. Dass Science City besonders in der Breite gut aufgestellt sei, zeige der Blick in die Statistiken der Testspiele, in denen immer mehrere Jenaer Spieler auftauchten, die zweistellig gepunktet haben.

Das erste Saisonspiel gegen die Rostock Seawolves am 22. September (Beginn 16 Uhr) rückt für Dennis Nawrocki erst ab Sonntag in den Fokus. Zuvor gilt die volle Konzentration der Generalprobe an diesem Sonnabend bei den Merlins Crailsheim. Beim Erstligisten wolle das Menz-Team sich weiter verbessern, das im Training Erlernte auch in der Spielpraxis umsetzen.

Was die neue Saison am Ende bringt, „das steht in den Sternen“. Nawrocki und Science City wollen sich von Begegnung zu Begegnung steigern, mindestens die Playoffs erreichen. „Wichtig ist, dass wir am Ende der Saison unseren besten Basketball spielen“, so Dennis Nawrocki, „denn dann kommt es drauf an.“

Science City zieht nach Weimar]

Basketball-Zweitligist Science City Jena weitet seine Tätigkeiten über die Stadtgrenzen aus. Die Ausbildungsmannschaft der Saalestädter geht künftig unter dem Namen Culture City Weimar auf Korbjagd und wird in der Klassikerstadt auch seine Spiele austragen.

Culture City möchte dabei auch die bereits in der Stadt ansässigen Vereine HSV Weimar sowie den KSSV Victoria Weimar mitnehmen, fördern und natürlich auch in der Jugendarbeit unterstützen. In Kooperation mit beiden Clubs sollen bereits die Jüngsten für den Basketball begeistert werden. Die Spiele der Regionalliga-Mannschaft werden in der Asbachhalle ausgetragen.

Ähnliche Vereinbarungen kann sich der Jenaer Verein auch in anderen Thüringer Städten wie Gera oder Rudolstadt vorstellen. Ziel ist es, bei einer breiten Öffentlichkeit die Freude am Basketball zu wecken.

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