Berlin. Mit 30 Jahren erhält Silke Kress die erste Brustkrebs-Diagnose. Beide Brüste werden ihr amputiert. Wie sie mit der Mastektomie umgeht.

Bei Frauen gilt Brustkrebs als häufigste Krebserkrankung. Die Betroffenen kämpfen nicht nur körperlich, sondern auch mental gegen die Krankheit an. Silke Kress erhielt mit 30 Jahren die Diagnose. Der Zeitschrift "myself" der Funke Mediengruppe berichtete sie von ihrem Leben mit und nach dem Brustkrebs.

Brustkrebs: Silikonprothesen nach Amputation

Hinten auf dem Boot steht sie, auf der Badeplattform, und schaut aufs Meer. Niemand drängt sie, sie springt einfach. Mit dem Kopf zuerst taucht sie ins Wasser, schwimmt, dreht sich auf den Rücken, lacht. Es ist Sommer, und an der kroatischen Küste springen an diesem Tag viele Leute ins Wasser, Frauen in Bikinis wie sie. Für Silke Kress ist es aber mehr, es ist der Sprung in ein neues Leben. Sie lacht, weil sie spürt, dass der alte Mut zurückgekehrt ist. Die Lust, sich ihrem Umfeld zuzumuten mit diesem Körper, der sich verändert, mit dem sie gefremdelt hat. Lesen Sie auch: Angst, Panikattacken und Depression: Was Sie tun können

Fünf Jahre liegt die letzte Operation zurück, seitdem trägt sie Silikonprothesen in ihrem Bikinioberteil, meistens. Silke Kress wurden die Brüste abgenommen, eine nach der anderen. Niemand sieht es ihr an, der Bikini sitzt gut und bedeckt die meisten Narben. Niemand ahnt, wie viele Kämpfe die sportliche Frau ausgefochten hat, die jetzt an Bord klettert, sich das Wasser aus den Haaren streicht und nach einem Handtuch greift. Ein Moment, der sich Silke Kress einprägt, weil es der erste unbeschwerte ist seit langer Zeit.