Das Robert Koch-Institut meldet am Donnerstag aktuelle Corona-Zahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 262,3. Mehr dazu im Blog.

  • Das RKI meldet am Donnerstagmorgen aktuelle Corona-Zahlen
  • Das Institut berichtet von einem steigenden Grippe-Trend
  • WHO meldet 90 Prozent weniger Covid-Tote als im Februar
  • Das Bundesverwaltungsgericht prüft, ob Corona-Maßnahmen rechtmäßig waren
  • NRW will 2023 kein mobiles Angebot für die Corona-Impfung mehr bereitstellen
  • Die Corona-Zahlen in China steigen weiter
  • Dieses Blog ist geschlossen. Aktuelle News zum Coronavirus lesen Sie hier.

Berlin. Nachdem am Mittwoch mit einem Wert von 294,1 ein deutlicher Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz zu beobachten war, meldet das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag leicht sinkende Corona-Zahlen. Das Institut gab den Wert pro 100.000 Einwohner und Woche mit 262,3 an (Vorwoche: 289,6; Vormonat: 598,1).

Zudem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 38.668 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 78 629) und 175 Todesfälle (Vorwoche: 281) innerhalb eines Tages. Über die Frage, ob bei steigenden Zahlen zu strengeren Maßnahmen gegriffen werden müsse, wird bereits jetzt diskutiert. Die Bundesländer können entsprechende Regeln verhängen, wenn es zu einem Anstieg der Corona-Infektionen kommt.

Corona-News von Donnerstag, 10. November: Deutschland-Tourismus trotz Zuwächsen unter Vorkrisenniveau

11.18 Uhr: Der Deutschland-Tourismus bleibt auf Erholungskurs. Im September verbuchten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe in Deutschland 47,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren 4,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber 1,1 Prozent weniger als im September 2019, also im Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Ein deutliches Plus von 60,9 Prozent auf 7,1 Millionen gab es nach den vorläufigen Berechnungen der Wiesbadener Statistiker bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Vom Vorkrisenniveau sei der grenzüberschreitende Tourismus in Deutschland aber noch ein gutes Stück entfernt, erläuterte die Behörde: Die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Reisenden lag noch 12,7 Prozent unter dem Niveau vom September 2019.

Bei Gästen aus dem Inland verzeichnete die Branche binnen Jahresfrist einen Rückgang der Übernachtungen um 1,3 Prozent auf 40,1 Millionen. Das Vorkrisenniveau wurde aber um 1,2 Prozent überschritten.

Nur wenige Spaziergänger sind am Ostseestrand unterwegs, sie genießen das ruhige und relativ milde Herbstwetter.
Nur wenige Spaziergänger sind am Ostseestrand unterwegs, sie genießen das ruhige und relativ milde Herbstwetter. © Bernd Wüstneck / dpa

Corona-Zahlen in China steigen weiter - Flüge gestrichen

9.40 Uhr: Vor dem Hintergrund weiter ansteigender Corona-Zahlen sind in China zahlreiche Flüge gestrichen worden. Wie die Parteizeitung "Global Times" am Donnerstag berichtete, hatten einige Flughäfen im Land bereits am Mittwoch den Großteil ihrer Flüge gestrichen. In der von einem Corona-Ausbruch besonders schwer getroffenen südchinesischen Metropole Guangzhou seien mehr als 1000 Flüge ausgefallen. Auch an den beiden großen Flughäfen der Hauptstadt Peking wurden demnach jeweils mehr als 700 Flüge abgesagt.

Flugstreichungen gehören wie Lockdowns, Zwangsquarantänen und Massentests zu den strikten Maßnahmen, mit denen die Regierung versucht, die Verbreitung des Virus zu einzudämmen. Trotz der verfolgten Null-Corona-Politik, die die Wirtschaft des Landes schwer belastet, steigen die Infektionszahlen landesweit seit Wochen wieder an. Nach 8176 Corona-Erkrankungen am Vortag meldeten die Behörden am Donnerstag landesweit rund 8800 weitere Infektionen. Neben Guangzhou stiegen in den vergangenen Tagen auch die Infektionszahlen in anderen Großstädten wie Peking, Shanghai und Chongqing wieder an.

Steven Spielberg kritisiert Filmveröffentlichungen während Pandemie

9.30 Uhr: US-Regisseur Steven Spielberg (75) hat die gleichzeitige Veröffentlichung von Filmen im Kino und bei Streaminganbietern während der Corona-Pandemie kritisiert. Während Streamingdienste ihre Abonnement-Preise auf "Rekordhöhe" angehoben hätten, seien einige seiner "besten Filmemacher-Freunde" unzeremoniell ohne Kinopremieren abgespeist worden, sagte er in einem Interview mit der "New York Times", das am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlicht wurde.

"Sie wurden ausgezahlt, und die Filme wurden - in dem Fall, von dem ich spreche - plötzlich auf HBO Max verlegt", erzählte Spielberg und bezog sich damit auf die Veröffentlichung von Warner Bros-Produktionen bei dem Streaminganbieter. Warner Bros hatte Ende 2020 mit der Ankündigung, alle 17 für 2021 geplanten Filme zeitgleich im Kino und bei HBO Max zu veröffentlichen, für Aufsehen gesorgt. Dies sei eine Ausnahmeregelung wegen der Pandemie, teilte das Filmunternehmen mit. Für das Publikum habe sich dadurch alles geändert, sagte Spielberg weiter.

Ärztepräsident kritisiert geplantes Triage-Gesetz

5.53 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die von der Bundesregierung geplante Triage-Regelung zur Verteilung von Intensivbetten bei knappen Behandlungskapazitäten kritisiert. Für Ärztinnen und Ärzte sei es unabdingbar, dass sie sich keinen rechtlichen Risiken aussetzten, wenn sie in einer extrem schwierigen Situation eine Entscheidung über die Behandlungsreihenfolge träfen, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Deshalb hätte in dem Gesetz neben dem Kriterium der aktuellen und kurzfristigen Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Patientinnen und Patienten auch die ärztliche Indikation und der Patientenwille verankert werden müssen. Das sei aber nicht geschehen.

"Ohne eine solche Klarstellung wird der Hinweis in der Gesetzesbegründung, dass die Letztverantwortung für die Beurteilung medizinischer Sachverhalte bei den Ärztinnen und Ärzten liegt, diese eher noch weiter verunsichern", sagte Reinhardt. Vor diesem Hintergrund sei es gut, dass es eine Überprüfung der Triage-Regelungen geben solle, um die Auswirkungen auf die medizinische Praxis zu überprüfen.

Ein Intensivpfleger steht auf der Intensivstation eines Krankenhauses neben einem Covid-19-Patienten.
Ein Intensivpfleger steht auf der Intensivstation eines Krankenhauses neben einem Covid-19-Patienten. © Sebastian Gollnow/dpa

RKI: Grippewelle in Deutschland hat begonnen

0.30 Uhr: In Deutschland hat die Grippewelle begonnen. Nach der Definition des Robert Koch-Instituts (RKI) werde der Beginn rückblickend auf die Woche bis 30. Oktober datiert, wie aus dem wöchentlichen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen vom Mittwochabend hervorgeht. Maßgeblich für die Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Routinemäßig wird dabei nach verschiedenen Erregern geschaut, etwa Rhinoviren, Sars-CoV-2 und Influenza. Bereits vergangene Woche hatten die Fachleute von einem deutlich steigenden Grippe-Trend berichtet.

"Während der letzten Monate wurden deutlich mehr Influenzameldungen an das RKI übermittelt als in den vorpandemischen Saisons um diese Zeit", heißt es im Bericht weiter. Wahrscheinlich beruhe dies unter anderem auch auf der Empfehlung seit der Corona-Pandemie, dass bei Atemwegssymptomen auch auf Influenzaviren getestet werden sollte. Für vergangene Woche seien bislang mehr als 2100 Grippe-Fälle übermittelt worden - und seit Saisonbeginn im Oktober insgesamt rund 8330. Besonders viele Meldungen kamen demnach aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Berichtet wird zudem über 13 Ausbrüche mit mindestens fünf Fällen, etwa an Schulen und Kindergärten.

Corona-News von Mittwoch, 9. November: WHO: 90 Prozent weniger Corona-Tote als im Februar

17.59 Uhr: Die Zahl offiziell erfasster Corona-Toter ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit dem vergangenen Winter stark gesunken. Vorige Woche wurden weltweit rund 9400 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf berichtete. Das seien fast 90 Prozent weniger als im Februar, als der diesjährige Wochen-Höchststand von 75 000 erreicht wurde.

Auch wenn das eine positive Entwicklung sei, würden noch immer zu viele Menschen „an einer vermeidbaren und behandelbaren Krankheit“ sterben, sagte Tedros bei einer Pressekonferenz. „Covid-19 ist noch immer eine Pandemie“, sagte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. In der Vorwoche wurden weltweit etwa 2,1 Millionen Neuinfektionen registriert, wobei von einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle auszugehen ist.

Bundesverwaltungsgericht prüft Rechtmäßigkeit von Corona-Regeln

15.34 Uhr: Das Bundesverwaltungsgericht hat am Mittwoch über die Rechtmäßigkeit früher Corona-Schutzverordnungen aus der ersten Welle der Pandemie verhandelt. Dabei geht es um Regelungen, die Sachsen und Bayern im März und April 2020 erlassen hatten. Bei der sächsischen Verordnung geht es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Sportstätten und Gastronomiebetrieben.

In dem bayerischen Fall stehen die damaligen sehr strengen Ausgangsbeschränkungen im Freistaat auf dem Prüfstand. Die Kläger wollen festgestellt wissen, dass bestimmte Passagen der Verordnungen unwirksam gewesen sind. (Az.: BVerwG 3 CN 1.21 und BVerwG 3 CN 2.21) Das oberste deutsche Verwaltungsgericht in Leipzig will seine Entscheidung am 22. November verkünden.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. © Jan Woitas/dpa

Für das Bundesverwaltungsgericht ist es das erste Mal, dass es sich mit den Corona-Schutzmaßnahmen auseinander setzen muss. Es wird allerdings nicht das letzte Mal sein. Laut Gericht sind noch eine ganze Reihe von Verfahren anhängig, die sich mit späteren Corona-Schutzverordnungen befassen. In der mündlichen Verhandlung diskutierte der Senat ausführlich, ob die Länder in der Frühphase der Pandemie derart weitreichende Beschränkungen verhängen durften. Ein Knackpunkt ist dabei die Frage, ob das Infektionsschutzgesetz in der damals geltenden Fassung eine ausreichende Rechtsgrundlage für die Verordnungen gewesen ist.

NRW will ab 2023 keine extra Corona-Impfungen mehr anbieten

12.40 Uhr: Wer sich in NRW gegen das Coronavirus impfen lassen will, kann das ab dem kommenden Jahr voraussichtlich nur noch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie in Apotheken machen. Die Kreise und kreisfreien Städte sollen ihre stationären oder mobilen Impfangebote je nach Bedarf nur noch bis zum Ende dieses Jahres vorhalten, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf am Mittwoch mitteilte. Nur für den Fall, dass wider Erwarten erneut ergänzende staatliche Impfangebote notwendig würden, sollen die Kommunen sich darauf vorbereiten, kurzfristig mobil 250 Menschen je 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen pro Woche impfen zu können. Diesem bis Ende März befristeten Plan muss der Landtag zustimmen.

Corona-Zahlen in China steigen weiter

10.45 Uhr: Trotz eines strengen Lockdowns und anderer strikter Einschränkungen steigt die Zahl neuer Corona-Infektionen in China weiter an. Wie die nationale Gesundheitskommission am Mittwoch in Peking mitteilte, kamen seit dem Vortag landesweit 8176 Infektionen hinzu. Am Dienstag waren mehr als 7400 neue Fälle gemeldet worden. Die Infektionszahlen sind so hoch wie seit dem zweimonatigen Lockdown der ostchinesischen Hafenstadt Shanghai im März und April nicht mehr.

Besonders betroffen ist derzeit die südchinesische Metropole Guangzhou, wo am Dienstag mehr als 2600 neue Infektionen gemeldet wurden. Die Behörden schickten Teile der Bevölkerung in einen Lockdown und verordneten Massentests. China verfolgt eine strenge Null-Covid-Strategie mit Ausgangssperren, alltäglichen Tests, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. In der Volksrepublik leben mehr als 1,4 Milliarden Menschen.

Auch das weltgrößte iPhone-Werk des Apple-Zulieferers Foxconn ist weiter von strikten Corona-Maßnahmen betroffen. Zwar verkündeten die Behörden am Mittwoch, dass ein Lockdown in dem Stadtteil der ostchinesischen Metropole Zhengzhou, wo sich das Foxconn-Werk befindet, aufgehoben worden sei. Jedoch befand sich das Betriebsgelände noch immer in einem sogenannten Kontrollgebiet.

RKI registriert Inzidenz von 294,1

6.33 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 294,1 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 282,9 gelegen (Vorwoche: 279,1; Vormonat: 611,2). Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 47.820 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 29.961) und 227 Todesfälle (Vorwoche: 120) innerhalb eines Tages. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 35 932 654 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-News von Dienstag, 8. November: Niederländische Behörde erklärt Ende der Corona-Herbstwelle

17.32 Uhr: Die Niederlande haben einen weiteren deutlichen Rückgang bei Corona-Infektionen registriert. Die Herbstwelle sei vorbei, teilte das zuständige Institut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) am Dienstag mit. In den vergangenen sieben Tagen waren 7719 Neuinfektionen festgestellt worden, rund 37 Prozent weniger als in der Vorwoche. Da Selbsttests nicht zentral registriert werden, ist die Zahl der wirklichen Infektionen voraussichtlich höher.

Aber auch bei den übrigen Indikatoren stellte die Behörde deutlich geringere Werte fest. Demnach seien zum Beispiel im Abwasser weniger Spuren des Virus gefunden worden. Auch die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und die der Todesfälle ging deutlich zurück. Das Institut hatte im Oktober das Risikoniveau erhöht, nachdem die Zahl der Infektionen und Einweisungen in Krankenhäuser zugenommen hatte.

Eurostat-Zahlen: Homeoffice-Quote in EU-Ländern mehr als verdoppelt

16.47 Uhr: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten im EU-Schnitt knapp 14 Prozent der 20 bis 64 Jahre alten Erwerbstätigen in der Regel von zu Hause. Das entspricht einem Anstieg seit 2019 um weit mehr als das Doppelte, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat für 2021 hervorgeht. Zwei Jahre zuvor arbeiteten knapp 6 Prozent normalerweise im Homeoffice.

Dabei lag die Region um Stockholm, die sogenannte Hauptstadtregion Schwedens, auf Platz eins – hier waren es im Jahr 2021 zwei von fünf Erwerbstätigen (rund 41 Prozent). Die irischen Midlands, wozu Dublin gehört, sowie der Osten des Landes lagen auf Platz zwei mit rund 39 Prozent, gefolgt von der Uusimaa Region in Finnland mit 37 Prozent. In Deutschland landete Hamburg mit knapp 30 Prozent auf Platz eins.

Zwischen den Jahren 2019 und 2021 ist der Anteil der Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, im EU-Schnitt um 8 Prozentpunkte gestiegen. In Deutschland war der Homeoffice-Anstieg in Berlin mit gut 20 Prozentpunkten besonders deutlich.

Kochsalzlösung statt Impfung: Zeugin beschreibt Angeklagte im Prozess als Impfgegnerin

15.06 Uhr: Im Prozess um mögliche unwirksame Corona-Impfungen vor dem Landgericht Oldenburg hat am Dienstag eine Zeugin von den impfkritischen Ansichten der Angeklagten berichtet. An einem Wochenende habe die Angeklagte der Zeugin mehrere Posts weitergeleitet, in denen von der „Todesspritze“ die Rede gewesen sei, und dass mit dieser die Bevölkerung dezimiert werden solle, berichtete ein Gerichtssprecher. Die Zeugin hatte mit der Angeklagten im Impfzentrum in Schortens im Landkreis Friedland gearbeitet.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 39-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor. Die Frau soll im April 2021 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Die Spritzen wurden von anderen Beschäftigten verwendet. Die Angeklagte hatte zum Prozessauftakt ausgesagt, ihr sei eine Ampulle mit Impfstoff heruntergefallen und zerbrochen. Um das Missgeschick zu vertuschen, habe sie sechs unwirksame Spritzen aufgezogen.

Die Zeugin sagte am Dienstag, dass ihr die Angeklagte am Tag nach dem Vorfall davon berichtet habe. Dabei habe die Kollegin gesagt, sie habe so sechs Menschen „vor der Spritze gerettet“, berichtete der Gerichtssprecher. Die Angeklagte habe dabei keine Emotionen gezeigt. Die Zeugin informierte zwei Tage später Vorgesetzte, womit der Fall ins Rollen kam. Der Prozess wird am 16. November fortgesetzt.

Studie: Familienzusammenhalt hilft in der Corona-Pandemie

10.57 Uhr: Die Corona-Pandemie hat einer Studie zufolge die Lebenszufriedenheit erheblich eingeschränkt. Gerade die finanziellen Aspekte seien als sehr belastend erlebt worden, geht aus einer am Dienstag in Wiesbaden vorgestellten Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor. Die Forscher heben hervor: Je positiver die Beziehungen in der Partnerschaft und zu den Kindern sind, desto besser kamen Mütter und Väter durch die Pandemie.

Auch wenn die Corona-Belastungen für Eltern hoch waren, so habe es in der Krise Menschen gestärkt, wenn sie nicht allein lebten. Dabei genüge es aber nicht, bloß in einer Partnerschaft oder Familie zu sein. Entscheidend seien vielmehr die Beziehungsqualität und der Zusammenhalt in der Familie. Beim Homeoffice spielte es für die Lebenszufriedenheit von Eltern eine wesentliche Rolle, wie häufig sie zu Hause arbeiteten: Bei Eltern, die einige Tage, aber nicht täglich zu Hause gearbeitet haben, ist die Lebenszufriedenheit laut Studie größer.

Insgesamt machen sich in Krisen wie der Pandemie soziale Ungleichheiten deutlich bemerkbar: Eltern aus Haushalten mit niedriger Bildung und niedrigem Einkommen haben demnach eine deutlich geringere Lebenszufriedenheit.

Eltern mit ausreichend Geld und einer guten Beziehung zu ihren Kindern kamen leichter durch die Corona-Pandemie
Eltern mit ausreichend Geld und einer guten Beziehung zu ihren Kindern kamen leichter durch die Corona-Pandemie © Getty Images/iStockphoto

„Glücksatlas“: Deutsche nach Ende der Corona-Maßnahmen etwas zufriedener

10.41 Uhr: Das Ende der meisten Corona-Maßnahmen hat die Deutschen etwas zufriedener gemacht – doch Kriegsängste und Inflation bremsen ihr Glück aus. Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten neuen „Glücksatlas“ hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. Demnach ist die Zufriedenheit der Menschen in Deutschland im Vergleich zum vergangenen Jahr zwar gestiegen, liegt aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau.

Im Durchschnitt gaben die Menschen ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 6,68 an. Vergangenes Jahr hatte dieser Wert mit 6,58 niedriger gelegen, vor der Pandemie 2019 war er mit 7,14 deutlich höher. Vor allem Inflation und Kriegsfolgen wirkten sich demnach negativ auf die Zufriedenheit der Deutschen aus. „Im September durchbrach die Inflation die 10-Prozent-Marke. Sollte sie bis Dezember 2022 so hoch bleiben, dürfte sich der Gesamtverlust an Lebensglück durch die diesjährige Inflation auf 0,46 Punkte belaufen“, hieß es in der Mitteilung. „Das ist viel.“

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Viele Gruppen, die besonders stark unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben, konnten laut Glücksatlas ihre Lebenszufriedenheit wieder verbessern. „Frauen haben den Glücksabstand zu den Männern, der sich während Corona auftat, fast wieder geschlossen“, hieß es.

Neue Corona-Infektionen in China auf höchstem Stand seit halbem Jahr

7.31 Uhr: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in China auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Wie die nationale Gesundheitskommission am Dienstag in Peking mitteilte, wurden mehr als 7400 Fälle gemeldet. Das ist der höchste Wert seit dem zweimonatigen Lockdown der ostchinesischen Hafenstadt Shanghai im März und April.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China eine strenge Null-Covid-Strategie mit Ausgangssperren, alltäglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. Trotzdem nimmt die Zahl der Neuinfektionen täglich zu, während sich leicht ansteckende Omikron-Varianten schnell verbreiten. Die Zahl hat sich in zwei Wochen verdreifacht.

Nach ausländischen Schätzungen gelten Lockdowns für zig Millionen Menschen, die für ein Zehntel der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind. Hoffnungen auf eine Lockerung der Null-Toleranz-Politik haben die Gesundheitsbehörden zuletzt am Wochenende wieder enttäuscht. Es wurde lediglich in Aussicht gestellt, die strengen Maßnahmen anpassen zu wollen, um Auswirkungen, Kosten und Dauer zu verringern.

Öffentliche Corona-Tests in Peking. China hält trotz wirtschaftlicher Schäden an seiner Null-Covid-Strategie fest.
Öffentliche Corona-Tests in Peking. China hält trotz wirtschaftlicher Schäden an seiner Null-Covid-Strategie fest. © Kevin Frayer/Getty Images

RKI registriert 61.063 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 282,9

5.43 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 282,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 260,2 gelegen (Vorwoche: 351,7; Vormonat: 635,7). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 61.063 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 48 556) und 250 Todesfälle (Vorwoche: 150) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Corona-News von Montag, 7. November: Corona-Lockdown in chinesischer Foxconn-Anlage beeinträchtigt iPhone-Produktion

  • Ein Mitorganisator von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Berlin ist wegen übler Nachrede gegen Personen des politischen Lebens zu 4500 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der Journalist und Dramaturg Anselm Lenz sei im September 2020 Mitherausgeber einer Vereinszeitschrift gewesen, auf deren Titelblatt der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verunglimpft worden sei, begründete das Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Montag. Die Äußerung sei nicht gedeckt von der Meinungsfreiheit. Der damalige Bundesgesundheitsminister sei in der Veröffentlichung wahrheitswidrig als „kokainsüchtig“ bezeichnet worden, so die Anklage. t.
  • In Mannheim hat am Montag ein Prozess wegen Millionenbetrugs mit Corona-Schnelltestzentren begonnen. Zwei Männer müssen sich vor dem Landgericht der baden-württembergischen Stadt verantworten, weil sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung nicht erbrachte Tests abgerechnet haben sollen. Für das Jahr 2021 seien mehr als zwei Millionen Euro abgerechnet worden, wirft die Staatsanwaltschaft den zwei Angeklagten vor. Tatsächlich sei das Testzentrum aber entweder gar nicht oder in viel geringerem Umfang betrieben worden.
  • Gewinn und Umsatz beim Corona-Impfstoffhersteller Biontech wachsen nicht mehr so schnell wie zuvor. Im dritten Quartal erwirtschaftete das Mainzer Unternehmen einen Nettogewinn von rund 1,8 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,2 Milliarden, wie Biontech am Montag mitteilte. Der Umsatz ging von fast 6,1 Milliarden Euro im dritten Quartal 2021 auf nunmehr knapp 3,5 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen verwies auf die Entwicklung der Corona-Pandemie, die zu Schwankungen bei den Quartalsumsätzen geführt habe.
  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kommen in Deutschland inzwischen Impfstoffe zum Einsatz, die speziell an die Omikron-Variante angepasst wurden. Nun deuten neue Studienergebnisse darauf hin, dass die Vakzine auch vor zukünftigen Corona-Varianten schützen könnten.
  • Der Virologe Hendrik Streeck rechnet mit einem Anstieg von Infektionserkrankungen, wenn im Winter viele Menschen gemeinsam die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verfolgen. Grund für die zu erwartende Zunahme an Infektionen sei, dass die Weltmeisterschaft in der kalten Jahreszeit stattfinde, erläuterte Streeck.
  • Corona-Restriktionen in einer Fabrik in China haben derzeit einen deutlichen Rückgang der Produktion von Apples iPhone zur Folge. Die Fabrik des Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou operiere mit "erheblich reduzierter Kapazität", teilte Apple am Sonntag mit. Betroffen sei die Herstellung des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max. Am vergangenen Mittwoch verhängten dann die örtlichen Behörden einen Lockdown über eine Zone rund um die Foxconn-Anlage. Von dieser Maßnahme sind 600.000 Menschen betroffen.

Corona-News von Sonntag, 6. November: FDP drängt auf weitere Lockerungen

  • Die FDP im Bundestag drängt auf weitere Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Es sei an der Zeit, mehr Eigenverantwortung zuzulassen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Andrew Ullmann, unserer Redaktion. „Die staatlich fixierte Isolationspflicht sollte abgeschafft werden“, forderte Ullmann, die Dauer einer Krankschreibung müsse wieder zu einer rein medizinischen Entscheidung werden.
  • Moderatorin Barbara Schöneberger (48) hat in der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" (DSWNWP) auf ihre Mitstreiter Günther Jauch (66) und Thomas Gottschalk (72) verzichten müssen. Jauch konnte nicht im Studio sein, sondern weilte zu Hause in Potsdam. Sein Ausfall sei coronabedingt, erklärte RTL. Jauch hatte in der Show, in der er normalerweise zusammen mit Schöneberger und Gottschalk auftritt, bereits 2021 zeitweise wegen einer Corona-Infektion pausieren müssen.
  • Weil Briefe viel zu spät oder gar nicht ankommen, wenden sich immer mehr Bürger an die Bundesnetzagentur. Im Oktober seien rund 9700 Beschwerden eingegangen und damit fast doppelt so viele wie im September (5000), teilte die Bonner Regulierungsbehörde auf dpa-Anfrage mit. Im bisherigen Jahresverlauf seien es schon mehr als 30.000 Beschwerden gewesen. Auch das ist eine Verdopplung, im ganzen Vorjahr waren es 15.000 gewesen. Die Post spricht von "lokalen Problemen" und begründet diese mit einem hohen Corona-Krankenstand und einem angespannten Arbeitsmarkt.
  • Zum Ende der Herbstferien hat der Deutsche Lehrerverband mit Blick auf steigende Infektionszahlen in den kommenden Wochen vor massivem Unterrichtsausfall durch infizierte Lehrkräfte gewarnt. "Die Schulen sollten jetzt selbst entscheiden können, wann sie vorübergehend wieder zu Schutzmaßnahmen greifen“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dieser Redaktion. Spätestens, wenn 20 Prozent der Lehrkräfte ausfielen, sollten die Schulen „Masken im Unterricht einführen können".

Corona-News von Samstag, 5. November: Länder sehen Maskenpflicht in Pflegeheimen locker

  • Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen können im Alltag weitgehend auf das Tragen von FFP2-Schutzmasken verzichten. Die meisten Bundesländer legen die entsprechenden Regelungen im Infektionsschutzgesetz „verfassungsrechtlich weit aus“, wie eine bundesweite Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab.
  • In der Corona-Pandemie sind weniger Kinder und Jugendliche gegen andere Krankheiten als Covid geimpft worden als davor. Im vergangenen Jahr gab es elf Prozent weniger Impfungen für Kinder und Jugendliche als noch 2019 und damit vor dem Pandemieausbruch. Das geht aus dem Kinder-und Jugendreport der Krankenkasse DAK hervor.

Corona-News von Freitag, 4. November: China lässt Biontech-Impfstoff für Ausländer zu

  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in Peking grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech für in China lebende Ausländer bekommen. Dies sei Teil einer vereinbarten engeren Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie, sagte Scholz am Freitag nach Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping sowie Ministerpräsident Regierungschef Li Keqiang.
  • Wissenschaftlern im Vereinigten Königreich ist es gelungen, einen Mann nach einer rund 13 Monaten andauernden Corona-Infektion zu heilen. Von Dezember 2020 bis Januar 2022 waren die Corona-Tests des 59-Jährigen durchgehend positiv gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
  • Seit Mitte September ist der an die derzeit vorherrschenden Corona-Varianten Omikron BA.4 und BA.5 angepasste Corona-Impfstoff von Biontech in der EU zugelassen. Nun hat der Pharmakonzern neue Daten zur Wirksamkeit des Vakzins vorgelegt, die im Rahmen einer noch laufenden klinischen Studie erhoben wurden. Demnach ist der angepasste Impfstoff mit Blick auf die aktuellen Omikron-Subtypen deutlich wirksamer als das Ursprungsvakzin.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 290,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 289,6 gelegen (Vorwoche: 464,1; Vormonat: 374,0).

Corona-News von Donnerstag, 3. November: Ständige Impfkommission plant Impf-Empfehlung für Kleinkinder

  • Um schwere Corona-Verläufe zu verhindern, plant die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impf-Empfehlung für Kleinkinder unter fünf Jahren auszugeben. Sie soll allerdings nur gelten, wenn die Kinder Vorerkrankungen haben. Das geht aus dem Beschlussentwurf für die Empfehlung der Kommission hervor, der dieser Redaktion vorliegt. Mehr dazu, für welche Kleinkinder die Stiko Corona-Impfungen empfiehlt, lesen Sie hier.
  • Deutschland verzeichnet derzeit sinkende Corona-Zahlen. Laut RKI könnte das unter anderem an den Herbstferien liegen. Schulferien würden sowohl das Kontakt- als auch das Testverhalten beeinflussen. Es sei daher davon auszugehen, dass der aktuelle Rückgang vorübergehend sei. Rückläufig war zuletzt allerdings nicht nur die Inzidenz: Das RKI erfasste zudem weniger schwere Covid-19-Verläufe. Und auch bei der Viruslast im Abwasser zeige sich bei einem Großteil der untersuchten Standorte ein fallender Trend.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) beklagt einen Mangel an repräsentativen Studien zu Long Covid. Bisher sei es nicht möglich, sicher abzuschätzen, wie häufig Long Covid nach einer Infektion auftrete und was die Ursachen der Erkrankung seien. "Hauptgrund hierfür ist, dass das Krankheitsbild nach wie vor nur unzureichend verstanden ist", schreibt das RKI in einer am Donnerstag veröffentlichten Bulletin.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Ältere Corona-News von Donnerstag, den 3. November finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.