Berlin. Endspurt für das Heizungsgesetz? Die Ampel will es jetzt schnell in den Bundestag bringen. Allerdings äußern die Kommunen große Sorgen.
Showdown für das Heizungsgesetz: Noch vor Beginn der Sommerpause wollen die Parteien der Ampel-Koalition den Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) durch den Bundestag bringen. Doch auch nach der Einigung zwischen SPD, Grünen und FDP in der letzten Woche reißt die Kritik an den Plänen nicht ab. Jetzt meldet der Deutsche Städte- und Gemeindebund Bedenken am Zeitplan an.
Das Ziel einer Wärmewende sei richtig, „aber eine sorgfältige Planung, Finanzierung und Umsetzung setzt die Klärung notwendiger Detailfragen voraus“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“. Er sehe die Gefahr, dass wie bei den ersten Anläufen zur Gaspreisbremse das schnell verabschiedete Gesetz immer wieder nachgebessert werden müsse. Das gefährde auch das notwendige Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.
- Langes Warten: Heizungsförderung beantragt? Warum jetzt eine Hängepartie droht
- EU-Pläne: Wärmepumpen-Pflicht droht – Knallharte EU-Pläne für Hausbesitzer
- Tauschpflicht: Zahlen zu Austauschpflicht verblüffen – wie viele wirklich betroffen sind
- Erhöhung: CO2-Preis steigt – was für Kosten auf Eigentümer mit einer Heizung zukommen
Heizungsgesetz: Entwurf liegt dem Bundestag seit Freitag vor
Es fehlten auch jede Aussagen dazu, ob zum Beispiel auch die Kommunen mit Ihren 185.000 Gebäuden, von denen 165.000 mit Öl oder Gas beheizt werden, bei der notwendigen Wärmewende unterstützt werden. „In einem soliden Gesetzgebungsverfahren würden wir auch eine Analyse erwarten, wie viele Kapazitäten das Handwerk in Deutschland tatsächlich hat, um wie viele Heizungen pro Jahr umzurüsten“, so der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes.
Seit Freitag liegt dem Bundestag der überarbeitete Entwurf des GEG vor. Er sieht vor, dass ab 2024 in Neubaugebieten Heizungen eingebaut werden müssen, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Ursprünglich sollten alle neu eingebauten Heizungen diese Vorgabe ab 2024 erfüllen. Nun richtet sich der Zeitplan nach der Wärmeplanung der Kommunen. (fmg/epd)
- Gesetzespläne: Ampel-Pläne – So sieht die Zukunft der Gasheizung aus
- Kostenvergleich: Gasheizung oder Wärmepumpe: Diese Heizung ist teurer
- Wegen CO2-Preis: Energieberater warnt vor horrenden Kosten für Öl- und Gasheizungen
- Faktencheck: Heizen mit Biogas – Umweltbehörde warnt vor falscher Kalkulation
- Wasserstoff-Nutzung: Hausbesitzer stehen mit H2-ready-Gasheizung vor großer Hürde
- Zukunft von Gas: Gasheizung mit Wasserstoff nutzen – Studie macht große Hoffnung