Berlin. Die Modernisierung der Heizung kann für Hausbesitzer teuer werden. Eine Studie zu den Kosten der Gasheizung lässt jetzt aufhorchen.

  • In den vergangenen Monaten gab es viele Diskussionen um die Wärmepumpe
  • Nun gibt es eine neue Studie, die die Kosten von Wärmepumpe und Gasheizung miteinander vergleicht
  • Das Ergebnis fällt ziemlich eindeutig aus

Wie teuer ist die Wärmepumpe im Vergleich zur Gasheizung? Eine von der Prognos AG durchgeführte Studie im Auftrag des Umweltverbands WWF kommt zu dem Schluss, dass die Wärmepumpe langfristig günstiger für Hausbesitzer ist als die Gasheizung. Allerdings müssen hier bestimmte Bedingungen, wie etwa steigende Energiepreise und eine hohe Grundförderung seitens des Staates, erfüllt sein.

"Wer heute klimafreundlich handelt, handelt auch wirtschaftlich vernünftig", erklärte dazu die Leiterin des Bereichs Klimapolitik beim WWF, Viviane Raddatz. Dies müsse den Menschen jetzt durch eine gute Kommunikation vermittelt werden. "Die Menschen brauchen Fakten, keine Meinungen, um ihr Wohnumfeld für die Zukunft richtig aufzustellen", hob Raddatz hervor.

In den vergangenen Monaten ist es durch das geplante Heizungsgesetz zu großen Diskussionen gekommen, häufig wird dabei auch die Sinnhaftigkeit der Wärmepumpe in Frage gestellt. Die 10 größten Mythen und Lügen zur Wärmepumpe haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Gasheizung teurer als Wärmepumpe – unter diesen Bedingungen

In der Studie wurden die Kosten für ein energetisch relativ ungünstiges Haus der Energieeffizienzklasse F und einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe mit den angedachten drei Förderkategorien berechnet.

Insgesamt gibt es drei Förderkategorien:

  1. Grundförderung (30 Prozent),
  2. Grundförderung plus Geschwindigkeitsbonus (50 Prozent)
  3. Zusätzlicher Einkommensbonus (70 Prozent)

Verglichen wurde dies mit den Kosten einer neuen Gasheizung. In allen Berechnungen habe sich die Wärmepumpe als die langfristig günstigere Option erwiesen.

Allein die Grundförderung mache die Wärmepumpe wettbewerbsfähiger als eine Gasheizung, heißt es. Durch Grund- und Geschwindigkeitsbonus ließen sich bereits rund 400 Euro im Jahr im Vergleich zu einer Gasheizung einsparen, in Kombination mit einer Solaranlage sogar rund 780 Euro. Mit dem zusätzlichen Einkommensbonus würde die jährliche Ersparnis demnach rund 750 Euro betragen, mit Solaranlage sogar mehr als 1100 Euro. Lesen Sie hier, wie viel Förderung es für Eigentümer für die Modernisierung ihrer Heizung gibt.

Die Kosten für die Wärmepumpe wurden mit 22.000 Euro, zuzüglich 6.000 Euro für zusätzliche Maßnahmen wie etwa für neue Heizkörper, geschätzt, während ein neuer Gaskessel einschließlich Nebenarbeiten auf etwa 11.000 Euro kommt. In den Berechnungen wurde von einer Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgegangen und die Investitionskosten entsprechend auf diesen Zeitraum verteilt. Berücksichtigt wurden dabei die aktuellen Annahmen zur CO2-Bepreisung und zur Entwicklung der Energiepreise.

Neue Heizung wird von Regierung gefördert

Die Regierung plant ab 2024 für den Einbau einer Wärmepumpe eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten, wobei die förderfähigen Investitionskosten auf 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus begrenzt werden. Für frühzeitige Umrüstungen gibt es einen zusätzlichen Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent. Bei zu versteuernden Einkommen bis 40.000 Euro wird ein zusätzlicher Einkommensbonus von 30 Prozent gewährt, wobei die Gesamtförderung höchstens 70 Prozent beträgt. Der WWF wies zudem auf den zusätzlichen Effekt durch die Kombination mit einer Solaranlage hin. "Die Wärme- und Energiewende sind zusammen lösbar und sollten auch zusammen gedacht werden“, erklärte Raddatz. (mit afp)