Stockholm. Nordkorea hat offenbar die Gespräche mit den USA über das eigene Atomprogramm abgebrochen. Schon am ersten Tag scheiterte der Dialog.

Die Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA sind offenbar gescheitert, die Nordkoreaner haben laut eines Medienberichts den Dialog abgebrochen. „Wir sind enttäuscht von den USA. Die Verhandlungen haben unsere Erwartungen nicht erfüllt und wurden deshalb abgebrochen“, sagte der nordkoreanische Unterhändler Kim Myong Gil nach Angaben der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ am Samstagabend im Anschluss an die Zusammenkunft in Stockholm vor Reportern.

Die USA hätten nichts mit an den Verhandlungstisch gebracht. Nun liege es an Washington, den Dialog wiederaufzunehmen.

Atomprogramm: Gespräche schon am ersten Tag gescheitert

Noch am Samstagnachmittag hatte sich US-Außenminister Mike Pompeo zuversichtlich gezeigt, dass die Gespräche Fortschritte bringen könnten. Eigentlich war der Austausch als Basis gedacht, um „in den kommenden Wochen und Monaten“ nachhaltige Fortschritte zu erreichen, sagte Pompeo während eines Besuchs in Griechenland.

Dabei hatten Nordkorea und die USA die Gespräche erst am Samstag wiederaufgenommen. Die schwedische Außenministerin Ann Linde hatte noch auf Twitter geschrieben, dass es ermutigend sei, dass Delegationen der beiden Staaten momentan in Schweden seien, um Gespräche auf Arbeitsebene zu führen.

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Nordkorea-Experte: „Erwarten Sie mehr Raketen-Tests“

Dem renommierten Nordkorea-Experten Ankit Panda zufolge deutete der schnelle Abbruch der Verhandlungen darauf hin, dass Nordkorea vergeblich Zugeständnisse der USA bei der Aufhebung von Sanktionen erwartet habe. Damit stünden die Zeichen nun wieder auf Eskalation, warnte er auf Twitter. „Erwarten Sie mehr Raketen-Tests“, schrieb er.

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Die USA und westliche Verbündete fordern eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und eine Einschränkung der Raketen- und Waffenprogramme des ostasiatischen Landes. Nordkorea hat grundsätzlich den Willen zur Abrüstung bekundet, besteht aber vor weiteren Zugeständnissen auf einer schrittweisen Aufhebung der Sanktionen.

Spitzentreffen von Trump und Kim Jong Un zuletzt erfolglos

Nordkorea verfügt Experten zufolge über erste Atomwaffen und treibt die Entwicklung ballistischer Raketen weiter voran. Solche Raketen können mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden.

Nordkorea und die USA hatten sich im vergangenen Jahr angenähert, als US-Präsident Donald Trump den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un getroffen hatte. Doch seitdem ist die Stimmung zwischen beiden Ländern angespannt. Im Februar trafen Trump und Kim Jong Un erneut aufeinander, es kam zum Fiasko. Anschließend baute Nordkorea angeblich eine Raketentestanlage wieder auf. Im Juni betrat Trump dann als erstes US-Präsident nordkoreanischen Boden. Das angespannte Verhältnis beider Nationen wurde seitdem aber nicht besser. (dpa/tki)