Jena. In der zweiten Hälfte gegen Germania Halberstadt hatte der FC Carl Zeiss Jena mächtig abgebaut. Trainer Lukas Kwasniok hatte das genauso erwartet.
Nach dem Schlusspfiff gegen Germania Halberstadt und der Frage, warum seine Mannschaft in der zweiten Hälfte so abgebaut hat, muss Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok schmunzeln. „Das habe ich genauso erwartet“, sagt der Trainer nach dem 4:2-Sieg gegen den Regionalligisten, der aber die zweite Hälfte mit 2:1 für sich entschieden hatte.
FC Carl Zeiss Jena gewinnt Test gegen Halberstadt
Zu Erläuterung blickt der Trainer zurück auf den Vormittag. Für die Fußballer hatte das Tagesprogramm schon zeitig begonnen. Die erste Übung brauchte zwar Geduld, war aber unterm Strich entspannt. Aufstellung zum Mannschaftsfoto, anschließend Einzelporträts. Die Spieler trugen dabei die neuen weißen Trikots. Kenner erblickten schnell, dass diese in den Entwürfen anders aussahen. Der Name des Hauptsponsors war von einem blauen Balken unterlegt - ein Versehen des Dienstleisters in Halle, der wohl das ähnliche HFC-Trikot im Hinterkopf hatte.
Neue Hemden kommen gut bei den Spielern an
Zumindest war das Zeiss-Logo auf dem Jersey. Kurzfristig ließ sich kein richtiger Trikotsatz organisieren. „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht: Unser Hauptsponsor freut sich über die bessere Sichtbarkeit und Sammler dürfen sich Hoffnungen auf eine ‚Blaue Mauritius‘ machen, die im Fanshop als Rarität erhältlich ist“, sagt Vereinssprecher Andreas Trautmann.
Die neuen Hemden kommen gut bei den Spielern an. „Das weiße Trikot ist mein Favorit“, sagt Stürmer Julian Günther-Schmidt, der am Montag die Einheit unter voller Belastung absolviert hat und am liebsten schon gegen Halberstadt aufgelaufen wäre. Nach der Leisten-Operation will Trainer Kwasniok aber noch nichts riskieren, peilt Spieltag drei für den ersten Kurzeinsatz an.
Nach dem Fototermin war Schluss mit lustig. Das Trainerteam setzte ein intensives Programm an, spielte Elf gegen Elf, probte danach Umschaltmomente im Sprint und forderte so sein Team mit einer sehr laufintensiven Einheit.
Jena behauptete in der ersten Halbzeit zu 90 Prozent den Ball
Marius Grösch verletzte sich im Training am Oberschenkel. Wie lange er fehlen wird, darüber erhoffen sich die Jenaer am Mittwoch weitere Erkenntnisse. In der Innenverteidigung liefen deshalb der gesetzte Nico Hammann und Marian Sarr an seiner Seite gegen Halberstadt auf. Gut 600 Zuschauer säumten Platz 2 im Ernst-Abbe-Sportfeld und sahen in der ersten Halbzeit ein Jenaer Team, das zu 90 Prozent den Ball behauptete.
Schnell gelang der Führungstreffer: Anton Donkor setzte Halberstadts Torwart Till Brinkmann in der neunten Minute unter Druck. Der ließ vor Schreck den Ball fallen, so dass der Jenaer Stürmer nur noch einschieben musste. Das 2:0 bereitete Jannis Kübler mit einem schönen Pass auf Daniele Gabriele vor, der verwandelte (24.). Kurz vor der Pause erhöhte Kilian Pagliuca auf 3:0. „Mich freut, dass die Spielidee klar erkennbar war“, sagt Kwasniok.
Hartes Training am Vormittag
Halberstadt erspielte sich in Halbzeit zwei die besseren Möglichkeiten. Patrik Twardzik bezwang den eingewechselten Torwart Flemming Niemann mit einem Fernschuss, der vom Lattenkreuz an die Hinterhand und ins Tor prallte.
Anton Donkor nutzte einen Konter zum 4:1, bevor Stefan Korsch wieder für die Gäste verkürzte. „Unsere Tore haben wir schön herausgespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so drin“, sagt Jenas Offensivspieler Daniele Gabriele. Kwasniok führt als Begründung für den zweiten Abschnitt das harte Training am Vormittag an. Am Mittwoch und am Donnerstag trainiert die Mannschaft weiter und pausiert am Freitag. „Gegen Ingolstadt müssen wir topfit sein und nicht heute“, sagt Kwasniok.
Felix Brügmann geht nach Cottbus
Stürmer Felix Brügmann (26) wechselt vom FC Carl Zeiss Jena in die Regionalliga zum FC Energie Cottbus. Der Drittliga-Absteiger suchte dringend einen erfahrenen Spieler fürs Sturmzentrum, begründet Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz den Transfer. Brügmann erzielte in 34 Spielen acht Tore für die Jenaer, passte aber nicht mehr in die Strategie von Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok, der auf spielstärkere Angreifer setzt und viele Neue verpflichtet hatte.
Offenbar haben sich die Jenaer einen Bonus gesichert: Bei guten Leistungen oder einem Transfer Brügmanns profitieren sie finanziell.
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