Jena. Am Mittwoch war der Comedian, Zauberer und Puppenspieler Sascha Grammel zu Gast in Jena.

Man muss ihn einfach lieben, den erfolgreichen Comedian, Zauberer, Puppenspieler und Bauchredner Sascha Grammel, der am Mittwoch mit seinen bezaubernden Puppen und dem neuen Programm „Fast fertig“ in der Jenaer Sparkassenarena gastierte. Kurzerhand war das Haus mit 2350 Besuchern schnell ausverkauft.

Nach professioneller Animation, wie klatschen, huhen, und ausrasten geht, lernt das Publikum die erste Puppe auf Grammel Island kennen: Den Berg Wolfgang. Der kann zwar nur „Jena“ sagen, aber mit der Einsilbigkeit ist es bald vorbei, als der Adler-Fasan Käpt’n Frederic auf die Bühne kommt und zwischen beiden herrliche Dialoge wie „Einer von uns beiden ist klüger als du“ entspinnen.

So geht es Schlag auf Schlag und manches auch nicht ganz reibungslos – denn die Show ist ja erst „Fast fertig“. Doch das Gute für jemanden, der die ganze Zeit mit sich selbst spricht, ist, dass er Texthänger oder Zwischenfälle selbst kommentieren kann. Dieser selbstironische Wechsel bietet Raum für herrliche Improvisationen, etwa als Grammel den Deckel des Fernrohrs mit der freien Hand nicht abziehen kann, oder als die Sockenpuppe „Außer Rüdiger“ ihre Augen sucht und auch noch den Arm verliert. Immer wieder muss Grammel über sich selbst lachen – und kann nicht mehr richtig bauchreden. Das hat Unterhaltungswert, ist sympathisch und sehr menschlich. Running Gag des Abends ist übrigens seine frisurbedingte Ähnlichkeit mit einem Lama, die von allen Puppen aufgegriffen wird.

Natürlich dürfen in den zwei Stunden auf „Grammel Island“ die zuckersüße Schildkröte Josie nicht fehlen, ebenso wenig wie der Doppelhamburger Dr. Peter Hacke: „Herr Grammel, das ist hier alles unlogisch. Schauen Sie sich doch mal an, mit wem Sie hier sprechen!“ Tosender Applaus für diesen vielseitigen Puppet-Comedian.

Ulrike Kern