Meiningen. Die Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen ist am Montagvormittag geräumt worden, nachdem ein Mann ein Paket mit der Aufschrift „Sarin“ dort abgegeben hatte. Mittlerweile gab die Polizei Entwarnung.

Die Polizeiinspektion Meiningen ist am Montagmorgen geräumt worden. Grund dafür war ein verdächtiges Päckchen, das mehrere Ampullen mit der Aufschrift "Sarin" enthielt. Die Polizei gab am Nachmittag aber Entwarnung: Der Kampfmittelräumdienst, der mit einem Chemiker und der notwendigen Technik zum Einsatzort kam, stellte bei der Untersuchung fest, dass keine radioaktive Strahlung von dem Päckchen ausging. Auch der Test auf Kampfstoffe fiel negativ aus.

Am Montagmorgen machten sich Polizei, Rettungsdienst und der Katastrophenschutz auf den Weg in die Polizeiinspektion Meiningen-Schmalkalden. Wie eine Pressesprecherin der Landespolizeiinspektion Suhl am Telefon mitteilte, hatte dort am Vormittag gegen 9 Uhr ein Mann ein Paket abgegeben. Er teilte mit, dass er es vor wenigen Augenblicken auf dem Gehweg vor einer Garage in Meiningen entdeckt hatte. Auf dem Paket war in deutscher und kyrillischer Schrift das Wort „Sarin“ zu lesen.

Der Mann teilte weiterhin mit, dass beim Öffnen des Pakets mehrere Ampullen zum Vorschein kamen, die mit einer kristallinen Substanz gefüllt waren. Die Polizisten erkannten die Gefahr und räumten das Polizeigebäude umgehend. Der Finder des Pakets und seine Mutter, die ihn begleitet hatte, mussten einen Dekontaminatonsprozess über sich ergehen lassen und vom Rettungsdienst untersucht werden. Fünf Beamte wurden ärztlich untersucht. Der Betrieb der Polizeidienststelle wurde trotz der Räumung fortgeführt, teilte die Landespolizeiinspektion Suhl mit.

Das Päckchen wird gegenwärtig von den Kriminaltechnikern der Suhler Kriminalpolizeiinspektion untersucht. Polizisten überprüfen außerdem auch den Fundort des Päckchens in der Gartenstraße.

Die Vollsperrung sorgte für Verkehrsbehinderungen auf der Leipziger Straße. An dem Einsatz waren rund 160 Einsatzkräfte beteiligt.

Bei Sarin handelt es sich um einen chemischen Nervenkampfstoff, welcher bereits in kleinen Mengen tödlich wirkt.

Erst vor zehn Tagen wurde der Thüringer Landtag in Erfurt geräumt, nachdem der AfD-Politiker Björn Höcke ein verdächtiges Paket erhalten hatte. Wie sich herausstellte, hatte der Absender eine in Urin getränkte Windel an Höcke verschickt.