Im Sommer von Kindern und Künstlern angefertigte Graffitis im Hofwiesenpark in Gera über das Wochenende beschädigt. Die Polizei ermittelt.

Da betonte Herbert Zölsmann, Geschäftsführer der Kultur GmbH Gera am Freitagnachmittag noch, dass die Graffiti-Kunstwerke am Spielplatz im Hofwiesenpark „noch nicht beschmiert wurden. Das zeigt, dass sie von den Leuten angenommen werden“ – und nur wenige Tage später tritt genau das ein.

„Da gibt’s keine Worte für“, sagt einer der beteiligten Künstler vom Kollektiv K7. „Man kann das nicht erklären.“

Doch von Anfang an: Zum Hofwiesenparkfest hatte Herbert Zölsmann eine Idee. Die grauen Wände auf dem Spielplatz sollten künstlerisch bemalt, soll heißen besprayt, werden. In Zusammenarbeit mit dem Great-Gera-Skates-Verein engagierte er Straßenkünstler aus Gera, die mit einigen Kindern die grauen Mauern in Straßenkunst verwandelten. Am Freitagnachmittag trafen Künstler und Organisatoren noch einmal zusammen. Es gab Lobreden und Überlegungen, das Projekt am Café im Hofwiesenpark fortzuführen (wir berichteten).

Am Montag teilte ein Leser unserer Zeitung mit, dass die Graffitis nun beschmiert wurden. Besonders betroffen ist die vorderste Wand, die ein Löwe ziert. Zudem habe es Schmierereien an der Panndorfhalle gegeben und an der Fassade des Parkcafés, teilt die Polizei Gera mit. Politisch motiviert seien die Schmierereien nicht. Den Tatzeitraum grenzt die Polizei auf das Wochenende ein. Ob die Sachbeschädigungen in Zusammenhang stehen, werde ermittelt.

„Wir wurden über Whatsapp von der Kultur GmbH informiert“, sagt ein Mitglied des Kollektivs K7 am Montagmorgen. „Wir wurden gefragt, ob wir die Tag’s kennen, aber nein, wir wissen nicht wer das war“, so der Künstler. Technisch könnten die Graffitis wieder ausgebessert werden. „Mit den selben Farben ist sowas durchaus möglich“, sagt das Kollektiv-Mitglied.

Herbert Zölsmann zeigt Kante. „Wir dürfen uns nie beeinflussen lassen, von solchen, die alles kaputt machen“, sagt er. Pläne über die Erweiterung des Projekts auf das Café werden davon nicht ausgebremst. „Das gibt jetzt erstmal eine Anzeige“, sagt Zölsmann. „Dann müssen wir schauen, wie wir das wieder erneuern können.“