Görkwitz/Oettersdorf. Vorbereitet hatten die Organisatoren zudem kleine Beutel mit einem Lebensmittel aus der Region: Kartoffeln

Kurz nach 17 Uhr entzündete am Sonnabend Robby Großmann auf der Höhe zwischen Görkwitz und Oettersdorf eines der Mahnfeuer im Schleizer Oberland, mit denen sich die Landwirte auch hier in der Region - nach den Protesten von Berlin - weiter Gehör und Aufmerksamkeit verschaffen möchten. Der Haufen mit Brennbarem war seit Mittwoch auf eine stattliche Größe angewachsen und die Sicht klar. So dass das mit dem „optisch ein Zeichen setzen“ schon mal in Ordnung ging. Nur kurz darauf sah man ein weiteres Feuer in der Dittersdorfer Richtung – also, die Kollegen dort waren ebenfalls aktiv.

„Es haben einige noch ihr Kommen mit dem Traktor angekündigt“, sagte Petra Hirsch, die sich derweil mit den anderen Organisatoren darum sorgte, dass für alle jene, die den Weg zum Feuer finden sollten, auch etwas zu Essen und zu Trinken da war. Angeboten wurden Roster, Glühwein, Tee, Bier und gebrannte Mandeln. Mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern rollten dann auch immer wieder Traktoren an den Ort des Geschehens, einer hatte sogar „GRZ“ auf dem Kennzeichen stehen.

Andere wieder ließen ihre Pkw unten an der Straße stehen und kamen zu Fuß. Unter ihnen war auch Uwe Thrum aus Hirschberg, der für die AfD im Erfurter Landtag sitzt. Vorbereitet hatte man ebenso kleine Beutel, die verteilt werden sollten – außen drauf stand: „Lieber Verbraucher! Ich bin das Lebensmittel aus der Region.“ Drin waren Kartoffeln und eine Art Flugblatt, auf dem sich die Bewegung „Land schafft Verbindung“ kurz vorstellte. Entstanden war die spontan erst Anfang Oktober: „Gemeinsam wollen wir wieder mitgestalten und friedliche Lösungen finden. Lösungen, die ein Fortbestehen unserer Branche in Deutschland ermöglichen.“

So nach und nach füllte sich das Areal rund ums Feuer mehr und mehr. Es trafen sich auch viele Landwirte wieder, die mit ihrem Traktor nach Berlin gerollt waren. Aus vielen Gesprächen war zu entnehmen, dass sie mit ihrem Kommen hier nach Görkwitz als Berufsstand nach außen Geschlossenheit zeigen wollten. Gut eine Stunde nach dem Start der Aktion mögen es wohl so um die 10 bis 15 Traktoren gewesen sein, die hier standen. Ende offen, denn viele der Bauern mussten ja vorher noch ihre Tiere versorgen. „Wer will, der kann herkommen. Angesprochen sind ebenfalls Menschen, die uns kritisch gegenüber stehen. Das ist ja auch das, was wir mit dieser Aktion bezwecken: Miteinander reden, statt übereinander“, merkte Petra Hirsch an, deren erste Schätzungen hinterher in Sachen Beteiligung so in Richtung hundert Leute gingen.