Gera. Drei Männer sind am Landgericht Gera angeklagt: Sie sollen eine Wohnung in Gera-Langenberg gestürmt, Drogen und Bargeld geraubt haben.

Am Landgericht Gera hat am Donnerstag ein Prozess gegen drei Männer begonnen, die ein Pärchen in einer Geraer Wohnung überfallen haben sollen. Kurios: Sie ließen sich mit dem Taxi zum Überfall chauffieren und den Fahrer für die Flucht warten.

Laut Anklageschrift ereignete sich der Überfall am 26. September 2018 im Geraer Norden. Mit dem Taxi fuhren die drei Männer nach Langenberg. Der jüngste Täter, ein 17-Jähriger, habe bei dem Bekannten geklingelt. Im Treppenhaus sollen die beiden älteren Begleiter (32 und 30 Jahre) Sturmhauben aufgesetzt haben und nach Öffnung der Wohnungstür hineingestürmt sein. Der älteste Täter habe eine Machete gezückt und mit dieser brutal zugeschlagen.

Der 30-Jährige habe sich derweil von der Mitbewohnerin den Rucksack mit 6000 Euro Bargeld und 150 Gramm Marihuana zeigen lassen und mitgenommen. Die drei Täter seien zum wartenden Taxi geflüchtet – der Fahrer erhielt 100 Euro für die Fahrt. Das restliche Geld teilten die Männer unter sich auf, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Das Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Mann erlitt neben einem Nasenbeinbruch Schnittwunden am Kopf, eine offene Wunde am Oberarm, eine Muskelverletzung und multiple Prellungen, heißt es im Anklagesatz.

Zum Prozessauftakt kündigten alle drei Angeklagten über ihre Verteidiger an, sich am nächsten Verhandlungstag im Februar zu den Tatvorwürfen äußern zu wollen. Zuvor soll ein Rechtsgespräch stattfinden, um eine Verfahrensabsprache auszuloten.

Die Angeklagten sitzen derzeit in Untersuchungshaft in Hohenleuben und der Jugendstrafanstalt Arnstadt. Auf den zum Tatzeitpunkt Minderjährigen wartet eine Jugendstrafe nach Ermessen des Gerichtes, um pädagogisch auf ihn einzuwirken. Für die beiden Erwachsenen steht auf einen schweren Raub, bei dem ein gefährliches Werkzeug zum Einsatz kommt, eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren. Die zweite Strafkammer unter Vorsitz von Berndt Neidhardt wird sie möglicherweise zur Behandlung in eine Entzugsklinik einweisen. Eine forensische Psychiaterin hat entsprechende Gutachten gefertigt.