Tino Zippel über die Vorzüge eines Nachtzuges.

Was bringt ein Nacht-Intercity für die Anbindung Ostthüringens? Auf den ersten Blick wird sich das Interesse hiesiger Fahrgäste für den neuen Zug sicherlich in Grenzen halten. Wer möchte schon mitten in der Nacht in Jena ankommen oder 3 Uhr morgens in den Zug in Richtung Berlin steigen.

Und doch bringt die Offerte – falls sie tatsächlich zustande kommt – Vorteile für die Region. So besteht die Chance, schon morgens um 6.30 Uhr in Berlin einzutreffen. Auch für Geschäftsreisende, die ein frühes Flugzeug erreichen müssen, eröffnet der Zug neue Möglichkeiten. Aber auch für Urlauber kann die Linie in beide Richtungen attraktiv sein.

Letztlich bietet die tägliche Verbindung für die Deutsche Bahn die Chance, das Nützliche mit dem Notwendigen zu verbinden. Wird die Flotte tatsächlich in Wien gewartet, ist eine Überführungsfahrt mit Passagieren allemal ökologisch sinnvoller als eine lange Leerfahrt.

Unterm Strich ist ein solcher Nachtzug aber nur eine Ergänzung. Nach der Eröffnung der ICE-Strecke durch den Thüringer Wald fehlen vor allem tagsüber Direktverbindungen aus dem Saaletal – hoffentlich kommen ab 2023 die versprochenen Inter­city-Angebote.