Thomas Spanierüber einen Eklat auf der Theaterbühne Steffen Mensching hat Recht. Das Theater war nie ein unpolitischer Ort, ist es nicht und wird es hoffentlich auch nie sein. Das kommt schon ...

Steffen Mensching hat Recht. Das Theater war nie ein unpolitischer Ort, ist es nicht und wird es hoffentlich auch nie sein. Das kommt schon allein daher, dass stets die Herrschenden darüber entscheiden, wie viel Spiele sie dem Volk zum Brot dazu geben. Über das, was der Spaß kosten darf, befanden einst die Fürsten, später die Partei und jetzt die Parlamente in Erfurt, Rudolstadt und Saalfeld.

Theater hat nicht nur die Aufgabe, das Publikum zu unterhalten, sondern auch auf gesellschaftliche Entwicklungen aufmerksam zu machen, Denkanstöße zu geben und meinetwe-gen zu provozieren. Ob ausgerechnet „MMM - Was bin ich?“ dafür das richtige Format ist, da habe ich so meine Zweifel.

In jedem Fall hat auch Katrin Huß Recht, wenn sie das Verhalten des Gastgebers für ungebührlich hält, der sie einlud zu einer Rateshow, die das Wort „heiter“ im Namen trägt, um die Moderatorin, die nie den Anspruch hatte, politisch zu sein, auf der Bühne vorzuführen. So etwas gehört sich nicht.

Größe beweist der Intendant indes mit seiner am nächsten Tag nachgereichten Entschuldigung und der erneuten Einladung an Katrin Huß. Man darf hoffen, es war seine Idee.