Erfurt. Eine Neuausrichtung der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz bei Gera ist die zentrale Forderung des Landesfeuerwehrverbandes an die künftige Landesregierung.

Eine Neuausrichtung der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Kös-tritz bei Gera ist die zentrale Forderung des Landesfeuerwehrverbandes an die künftige Landesregierung.

Verbandschef Lars Oschmann nutzte am Mittwoch den parlamentarischen Abend im Landtag, um Abgeordneten und Regierungsmitgliedern die Erwartungen der Feuerwehrleute zu erläutern.

Die baulichen Bedingungen an der Schule müssten verbessert und die wichtigen Lehrgänge abgesichert werden, heißt es in der „Politischen Agenda zur Landtagswahl“ des Feuerwehrverbandes. Mittelfristig solle die Schule zum Kompetenzzentrum für die bedarfsgerechte Ausbildung von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrleuten ausgebaut werden.

Hoffnung auf digitales Alarmierungssystem

Zudem drängt der Landesfeuerwehrverband darauf, ein landesweit einheitliches Netzwerk zur digitalen Alarmierung auch für Feuerwehren aufzubauen. Wegen der hohen Investitions- und Betriebskosten müsse sich neben den Kommunen auch das Land daran beteiligen.

Unterstützung der Feuerwehren findet das Vorhaben des Innenministeriums, die Zahl der Leitstellen im Freistaat deutlich zu reduzieren. Die künftigen Leitstellen müssten mit einheitlicher professioneller Software und gleicher Ausstattung betrieben werden.

Weiter Forderungen betreffen die weitere Stärkung des Katas-trophenschutzes in Thüringen sowie die Nachwuchsförderung. Lars Oschmann sieht bei den Jugendfeuerwehren Erfolge, da sich die Mitgliederzahlen stabilisiert haben. Probleme bereite aber weiter der Übergang in die Einsatzabteilungen, weil sich in dieser Zeit ein Teil der jungen Feuerwehrleute anders orientiere, wenn beispielsweise die Ausbildung in einem anderen Ort begonnen werde.

Innenminister Georg Maier (SPD) hat seit seinem Amtsantritt bereits mehrfach versucht, einige der Probleme der Landesfeuerwehrschule zu lösen. So konnten drei offene Stellen mit Lehrkräften wieder besetzt werden. Ein Beschleunigen anstehender Baumaßnahmen scheitert dagegen an teilweise fehlenden Baugenehmigungen.

Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) plant für Ende Mai einen Besuch in der Landesfeuerwehrschule, um sich über die Situation zu informieren.

Mittwochabend dankte der Landesfeuerwehrverband dem früheren Thüringer Ministerpräsidenten Bernhard Vogel (CDU) für seine Unterstützung. Dem 87-Jährigen wurde das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, die höchste Feuerwehrauszeichnung, überreicht.