Heiligenstadt/Erfurt. Der Eichsfelder CDU-Landrat Werner Henning fordert Abgeordnete dazu auf, Mike Mohring keine Stimme zu geben, sollte dieser sich als Ministerpräsident zur Wahl stellen.

Werner Henning (CDU) legt in der Debatte um die Regierungsbildung in Thüringen nach – jetzt hat der Eichsfelder Landrat vor allem die beiden direkt gewählten Eichsfelder CDU-Landtagsabgeordneten Thadäus König und Christina Tasch aufgefordert, Mike Mohring die Stimme zu verweigern, sollte dieser sich als Ministerpräsident zur Wahl stellen. Bemerkenswert: Henning verschickte seine Forderung mit offiziellem Briefkopf des Landratsamtes und als Pressemitteilung. Nicht wenige sehen darin eine Verletzung seiner Neutralitätspflicht.

Erst vergangene Woche forderte Henning, dass die CDU über eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei nachdenken solle. Dass jetzt, einige Tage später, möglich scheint, dass Mohring sich zum Ministerpräsidenten wählen lassen will, kritisiert Henning: „Wie das ohne Mitwirkung von Herrn Höcke erfolgreich sein soll, bleibt schleierhaft. Der intellektuelle Unabhängigkeitsnachweis aller anderen AfD-Landtagsabgeordneten von dessen Demagogie steht zumindest noch eine ganze Zeit aus.“

Dem CDU-Landesvize Christian Hirte, der Mohring empfohlen hatte, sich zur Wahl zu stellen, wünscht Henning, dass dieser „keinen ,Tag der Schande’ erlebt“. Verärgert nimmt der Eichsfelder Landtagsabgeordnete Thadäus König die Worte Hennings auf. „Ich bin meinem Gewissen, meinen Wählern und dem lieben Gott verpflichtet. Aber nicht Landrat Henning“, sagt er auf Anfrage dieser Zeitung. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt er aber auch aus.

Inzwischen haben eine Reihe von Thüringer CDU-Politikern einen „Appell konservativer Unionsmitglieder“ veröffentlicht, in dem sie Gespräche der CDU mit ausdrücklich allen im Landtag vertretenen Parteien fordern, wenngleich sie eine Koalition mit Linken und AfD ausschließen. Zu den Unterzeichnern gehört der Gothaer Landtagsabgeordnete Jörg Kellner.

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