Jena. Die Corona-Krise hat eine Idee befeuert, Senioren und Risikopersonen mit Lebensmitteln zu versorgen. Freiwillige unterstützen das Projekt.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will mit einer DRK-Box Senioren und beeinträchtige Menschen mit Lebensmitteln versorgen. Der Inhalt soll jeweils für sieben Tage reichen. Der Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda startet das Pilotprojekt. Bewährt es sich, soll die Box in ganz Thüringen bestellbar sein. Auch andere Landesverbände signalisierten Interesse.

Neben Konserven auch frische Lebensmittel enthalten

„Die Corona-Krise hat die Idee befeuert“, sagt Projektleiterin Nicole Körfer und berichtet von entsprechenden Anfragen von Senioren. Gerade jene, die keinen Pflegegrad haben und deshalb nicht über einen ambulanten Pflegedienst versorgt werden, gehören zur Zielgruppe. Einmal wöchentlich liefern Freiwillige auf Bestellung unter www.drk-box.de an Personen, die den Weg zum Supermarkt wegen des Ansteckungsrisikos scheuen. Enthalten sind Konserven, Aufbackbrötchen, aber auch frisches Obst, Gemüse oder Molke. „Wir haben mit einer Ernährungswissenschaftlerin seniorengerechte Lebensmittel herausgesucht“, berichtet Körfer. Als Option legt der Wohlfahrtsverband Zutaten für Mittagessen und Rezepttipps bei.

Freiwillige Helfer packen die Kisten in einer Jenaer Schulturnhalle, die derzeit wegen der Corona-Pandemie nicht in Betrieb ist. Frische Produkte werden bis zur Auslieferung gekühlt, Obst und Gemüse erst kurz zuvor beschafft. Erste Unternehmen haben bereits Lebensmittel gespendet – der Preis für die Nutzer reduziert sich entsprechend. Das DRK hofft auch, dass Firmen oder Privatpersonen Boxen für Bedürftige spendieren, sagt Körfer.

Die Projektleiterin ist gespannt darauf, wie sich das Interesse der Senioren gestaltet. Die ersten 100 Kisten sind mit haltbaren Waren vorgepackt. Die Verteilung ist zunächst nur in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis möglich. Geplant sei bei einem Erfolg, das Konzept auch nach der Corona-Pandemie weiterzuverfolgen.

Freiwillige unterstützen das Projekt

Benjamin Schmitz gehört zu den Freiwilligen, die das Projekt unterstützen. Der Doktorand hatte sich zum Beginn der Corona-Krise gemeldet. „Mir ist es wichtig, gerade jetzt zu helfen. Für soziales Engagement kann jeder Zeit aufbringen“, sagt Schmitz.