Saalfeld/Rudolstadt. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat nach Eingang aller Rechnungen einen soliden Jahresabschluss für 2018 hingelegt. Während die Schulden planmäßig weiter abgebaut wurden, kam man im vorigen Jahr erstmals seit 2014 ohne Haushaltssperre aus.

Der Haushalts- und Finanzausschuss des Kreistages verzichtete in der vorigen Woche angesichts der fortgeschrittenen Zeit auf eine Erläuterung der Zahlen durch Kreiskämmerer Ulf Ryschka.

Insgesamt liefen im vorigen Jahr 145,9 Millionen Euro durch die Kassen des Landratsamtes. Davon entfielen 130 Millionen Euro auf den Verwaltungs- und 15,9 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Dass nicht mehr Investitionen getätigt wurden, liegt vor allem daran, dass sich der ursprünglich schon 2018 geplante Breitbandausbau voraussichtlich bis ins Jahr 2020 verschiebt. Dabei geht es um mehr als 20 Millionen Euro Bundesmittel, die im Kreis Saalfeld-Rudolstadt verbaut werden sollen.

Erhebliche Abweichungen zwischen Plan und Rechnungsergebnis gab es zudem im Sozialbereich. Hier wurden über 47 Millionen Euro ausgegeben, 1,2 Millionen mehr als geplant. Während für Sozialhilfe, Asylbewerber oder die Grundsicherung von Hartz-IV-Empfängern zum Teil deutlich weniger ausgegeben werden musste, stiegen die Ausgaben für Heimerziehung, Eingliederungshilfe und vor allem den Unterhaltsvorschuss erheblich an. Für säumige Unterhaltszahler musste Vater Staat allein bei uns im Landkreis fast 2,3 Millionen Euro mehr ausgeben als geplant. Insgesamt wurden für Soziales fast 74 Millionen Euro ausgegeben, mithin mehr als jeder zweite Euro im Etat.

Der Schuldenstand des Landkreises hat sich um zwei Millionen auf 22 Millionen Euro zum Jahresende 2018 verringert. Erwirtschaftet werden konnte die Pflichtzuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, die sogar um 800.000 Euro darüber lag. Keine Zuführung gab es an die Rücklage, die damit seit dem Jahr 2016 unter der Pflichtrücklage verharrt.