Trier/Saalfeld. Einen ungewöhnlichen Ausflug nach Rheinland-Pfalz unternahmen am Wochenende Saalfeld-Rudolstadts Landrat Marko Wolfram (SPD) und Mathias Moersch, Verwaltungsdirektor des Theaters Rudolstadt und im Ehrenamt Vorsitzender des Kreispartnerschaftsvereins.

Bereits zum dritten Mal hatten die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg, Partnerkreis von Saalfeld-Rudolstadt, gemeinsam zu einem Partnerschaftstag eingeladen. Landrat Günther Schart (CDU) und Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) konnten 70 Gäste begrüßen, darunter zahlreiche Vertreter von Vereinen und Gemeinden, die sich in der Partnerschaftsarbeit engagieren.

In seiner Begrüßung unterstrich Landrat Schartz die Bedeutung Europas gerade in der Region: „Wir hier im Landkreis und der Stadt Trier leben und erleben jeden Tag ganz selbstverständlich Europa – die offenen Grenzen, das Miteinander der hier lebenden Nationen, die ökonomischen Vorteile sowie die Chancen, die ein weltoffenes Europa bietet.“

Triers Oberbürgermeister Leibe unterstrich, wie wichtig Symbole seien. Mit der Erweiterung des Fahnenrondells an der Basilika wolle man deutlich Flagge zeigen für Europa.

„Heute feiern wir Europa, statt zu kritisieren und zu klagen. Das ist umso wichtiger, weil uns all das Gute, für das Europa steht allzu selbstverständlich geworden ist“, so Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) in ihrer Festansprache. Der Brexit habe aber die Wahrnehmung Europas als etwas, was es zu verteidigen gelte geschärft. Auch daher seien die vielen kommunalen Partnerschaften, gerade in den Osten Europas hinein, unverändert wichtig, so Barley, Spitzenkandidatin der deutschen Sozialdemokraten für die Europawahl.

Ein Heimspiel für die Bundesministerin

Für die 50-jährige deutsch-britische Juristin war der Auftritt in Trier ein Heimspiel, denn von 2005 bis 2016 gehörte sie dem SPD-Kreisvorstand Trier-Saarburg an und saß auch eine Zeit lang im dortigen Kreistag.

Mit dem Thema Europa beschäftigten sich auch die eigens zu der Veranstaltung angereisten Gäste aus den Partnerkreisen Saalfeld-Rudolstadt und dem nordpolnischen Puck, Landrat Marko Wolfram und Vize-Landrat Tomasz Herrmann. Gerade letzterer freute sich über die Flagge Polens, die gemeinsam mit der Europa-Flagge im Beisein aller Gäste und bei den Klängen der Europahymne, gespielt vom Bläser-Quinett Tinny Brass, gehisst wurde.

Landrat Marko Wolfram unterstrich die Bedeutung von Partnerschaften zwischen Ost und West. „Das Verständnis für das Leben, die Sorgen und Freuden der Anderen schafft Vertrauen und Wertschätzung und ist die Basis für ein gemeinsames, friedliches und freies Europa“, sagte der 45-jährige Probstzellaer.