Erfurt. Thüringen hat gut gefüllte Talsperren mit ausreichend Trinkwasser. Das Land treibt dennoch den Anschluss Brunnendörfer voran - vor allem auch, weil viele Gebiete unter Wassermangel leiden.

Trotz der jüngsten teils heftigen Regenfälle leiden einige Gebiete auch in Thüringen eher unter Wassermangel. „Besonders betroffen sind die Thüringer Brunnendörfer“, so Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

Das sind Gemeinden zum Beispiel im Altenburger Land, deren Wasserversorgung über Tiefbrunnen abgesichert ist. So wurden im Vorjahr unter anderem Haushalte im Göhrener Ortsteil Lossen an das Trinkwassernetz angeschlossen. „Wir haben vor zwei Jahren begonnen, neue Anschlüsse an die Fernwasserversorgung zu fördern, um Regionen mit zu wenig oder zu belastetem Wasser mit ausreichendem und sauberem Trinkwasser zu versorgen.“

Laut Umweltministerium ist Wasser in Thüringen sehr ungleich verteilt – darauf müsse sich der Freistaat angesichts der Wetterextreme stärker einstellen, so Siegesmund. Dem Starkregen der vergangenen Tage stehe Niedrigwasser in einigen Regionen in den Vorjahren gegenüber. Genau deshalb werde eine Niedrigwasserstrategie erarbeitet, so Siegesmund. Sie will diese noch bis September vorstellen.

Talsperren decken über die Hälfte des Trinkwasserbedarfs ab

Zugleich begrüßt sie die Pläne der Bundesregierung, eine nationale Wasserstrategie zu erarbeiten. Diese sei u.a. für den Gewässerschutz längst überfällig, betont sie. So könnten Thüringer Programme auch vom Bund weiter unterstützt werden. Ein Blick auf das Niedrigwasserregister im Internet zeigt für den Freistaat, dass sich die Situation 2021 nach den anhaltenden Regenfällen gegenüber den trockenen Vorjahren deutlich verbessert hat. Ein Teil des Regens ist auch in den Boden eingedrungen und hat den Grundwasserspiegel wieder steigen lassen. Am deutlichsten zeigen die Verbesserung aber die gut gefüllten Talsperren. Die Thüringer Fernwasserversorgung GmbH spricht sogar von einem hohen Füllstand. Immerhin decken die sechs Trinkwassertalsperren mehr als die Hälfte des Trinkwasserbedarfs im Freistaates ab.

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