Wurzbach. Feuerwehr Wurzbach organisiert am Sonntag Registrierungsaktion für Stammzellspender

Der Feuerwehrverein Wurzbach veranstaltet am Sonntag eine Registrierungsaktion für Stammzellspender im Gerätehaus der Feuerwehr Wurzbach. Die Idee stammt von Anne Erdmann.

„Und zwar vor der Aktion in Unterwellenborn“, betont sie. Im Sommer diesen Jahres wurde in Unterwellenborn zu einer Typisierungs-Aktion für einen an Leukämie erkrankten 53-jährigen Feuerwehrmann aufgerufen. Eine Aktion, die großen Anklang gefunden hatte. Viele Spender waren gekommen, um den erkrankten Mann zu helfen.

„Alle im Verein waren von meinem Vorschlag begeistert“, sagt Anne Erdmann. Sie hat das Zepter in die Hand genommen und die Veranstaltung in Wurzbach in die Wege geleitet. „Das war einfacher als gedacht“, erklärt sie. „Ein Brief an die Organisation DKMS hat gereicht.“ Die Deutsche Knochenmarkspenderdate, kurz DKMS, schickte alle notwendigen Formulare und Hilfsmittel, um die Registrierung vorzunehmen.

Einfache Registrierung

Seitdem das Projekt in Wurzbach publik wurde, steht das Telefon von Anne Erdmann kaum still. „Viele fragen, ob sie bei der Aktion mitmachen können“, erzählt die Wurzbacherin. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Jeder zwischen 17 und 55 Jahren kann sich registrieren lassen. Der Prozess dabei ist einfach und kommt ohne medizinisches Fachpersonal aus.

„Erforderlich ist eigentlich nur ein Wattestäbchen“, erklärt Anne Erdmann. Damit wird eine Wangenabstrich gemacht. „Das kann jeder selbst machen“, so die Organisatorin. „Es muss kein Blut abgenommen werden, also keine Nadeln“, fügt André Wagner von der Freiwilligen Feuerwehr hinzu. „Daher hat keiner mehr eine Ausrede, um nicht an der Registrierung teilzunehmen.“

Unter den Wurzbacher Kameraden ist zwar kein Mitglied, das an Leukämie, also Blutkrebs, erkrankt ist, dennoch ist die Registrierungsaktion eine Herzensangelegenheit für die Mitglieder. „Es könnte jedem von uns passieren, dass er die Diagnose Blutkrebs erhält“, so Vereinsvorsitzender Markus Tschiesche. Daher sieht er die Registrierungsaktion auch als eine vorbeugenden Maßnahme.

Untersuchungen im Labor

Nicht zu vergessen die vielen an Leukämie erkrankten Menschen in Deutschland, die verzweifelt auf einen passenden Spender suchen. Die Speichelproben, die bei der Registrierung entnommen werden, untersuchen die Experten von der DKMS auf passende Gewebemerkmale, die zu einem Erkrankten passen. Werden diese gefunden, erfolgt ein umfangreicher Gesundheitscheck des möglichen Spenders.

Danach gibt es zwei Möglichkeiten: Stammzellen können entweder aus dem Beckenknochen gewonnen oder aus dem Blut gefiltert werden. In rund 80 Prozent der Fälle wird das zweite Verfahren, die periphere Stammzellenspende, angewendet.

Dabei wird dem Spender fünf Tage lang ein Medikament verabreicht, das der Körper bei Infektionen selbst ausschüttet. Dieses sorgt dafür, dass mehr Stammzellen produziert werden und ins Blut gelangen. Der Spender wird schließlich, ähnlich wie bei einer Dialyse, für mehrere Stunden an ein Gerät angeschlossen, das die Stammzellen aus dem Blut filtert. Wie bei einer Bluttransfusion werden die Stammzellen nun transplantiert. Sie nisten sich in den Knochenhohlräumen des Patienten ein und beginnen dort neue, gesunde Blutzellen zu bilden.

Feuerwehr organisiert alles selbst

Bei der Registrierung am Sonntag übernehmen die freiwilligen Helfer der Feuerwehr alles selbst. „Die Proben werden von uns verpackt und dann an das Labor der DKMS geschickt“, erläutert Anne Erdmann. Für alle Spender gibt es am Sonntag kostenlos Kaffee und Kuchen, der von den Mitgliedern des Feuerwehrvereins selbst gebacken wurde.

Registrierungsaktion am Sonntag von 14 bis 17 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Wurzbach