Eichsfeld. Bei der 72-Stunden-Aktion treffen junge und alte Menschen aufeinander. Und beide haben zusammen viel Spaß.

Um die Welt etwas bunter zu gestalten, gab es auch in diesem Jahr die vom Bund der Katholischen Jugend organisierte 72-Stunden-Aktion. Dabei wurden in ganz Deutschland soziale, gesellschaftliche und politische Projekte umgesetzt. Auch Jugendliche aus der Villa Lampe haben sich daran beteiligt.

Unter dem Motto „Begegnung von Jung und Alt“ sind an zwei Tagen insgesamt zwölf junge Menschen in das Altenpflegeheim „Zum Heiligen Geist“ in Heiligenstadt gegangen. „Am ersten Tag hat ein Teil mit den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern Hochbeete mit Kräutern bepflanzt, wobei auch das eine oder andere Gespräch zustande gekommen ist“, berichtet Felizitas Blosat von der Villa Lampe. Es sei für die Bewohner zudem interessant gewesen zu erfahren, womit die Jugendlichen heutzutage so ihre Zeit verbringen und auch, was sie mit ihrer Zukunft vorhaben.

Persönliche Gespräche zwischen den Generationen

Außerdem wurde Wissen über die verschiedensten Kräuter weitergegeben. Parallel zu der Pflanzaktion gab es auch etwas Musikalisches. Mehrere Mädchen nahmen an einem Singkreis mit einer größeren Seniorengruppe teil, von denen die meisten älteren Herrschaften schon weit über 90 Jahre alt sind. „Es wurden sowohl alte als auch neuere Lieder ausgetauscht und nach einer kurzen Aufwärmphase und Vorstellung haben dann alle gemeinsam geträllert“, erzählt Felizitas Blosat. Und um noch ein bisschen mehr für Abwechslung zu sorgen, gab es zwischendurch das eine oder andere Liederrätsel sowie einen Tanz im Sitzen zum Abschluss.

Und es gab noch einen zweiten Aktionstag. Diesmal stand ein großer Spielenachmittag auf dem Programm. An verschiedenen Tischgruppen saßen jeweils zwei bis drei Jugendliche mit einer guten Handvoll alter Damen und Herren zusammen. Bei „Mensch ärgere dich nicht“ wurde fleißig um die Wette gewürfelt, es wurden aber auch solche Spiele gespielt, bei denen durch verschiedene Aufgaben, Rätsel und Fragen bewusst das Gedächtnis und das Erinnerungsvermögen angeregt wurden.

„Besonders beim Spielenachmittag kamen durch die Kleingruppen zahlreiche persönliche Gespräch zustande. Und hatten einige der Jugendliche auf dem Weg zum Altenheim noch ihre Berührungsängste geäußert, waren diese auf dem Rückweg eher in ein Berührt- und Beeindruckt-Sein verwandelt“, weiß Felizitas Blosat und verrät, dass es zum Abschied auf beiden Seiten ein sehr positives und herzliches Feedback gegeben habe.

„Die Menschen im Hospital ‚Zum Heiligen Geist‘ haben sich sehr über diesen eher außergewöhnlichen Besuch gefreut. Die Jugendlichen wurden eingeladen, bald wiederzukommen, um gemeinsam Zeit zu verbringen und natürlich auch, um die gepflanzten Kräuter und Blumen zu bestaunen“, so Felizitas Blosat. Auch die jugendlichen Besucher aus der Villa Lampe haben gefragt, ob sie das nicht „morgen wieder machen können“.

Beides ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass aus der Aktion gern mehr werden darf. So kam schließlich der Wunsch nach regelmäßigen Besuchen dieser Art auf. Das würde die Villa Lampe in Zukunft gern unterstützen und umsetzen.