Gera-Lusan. Schülerinnen und Schüler wurden in den Kategorien Sport, Kunst, Soziales, überdurchschnittliche Leistungen und positive Leistungsentwicklung geehrt

„Es ist das Normale, was zum Alltäglichen wird. Wir nehmen es oftmals nicht wahr. Es ist meist nur das Gute oder das, was uns Kopfzerbrechen macht, womit wir uns beschäftigen. Dabei gibt es so vieles, was um uns herum passiert, was wir einfach zu wenig würdigen“, so Michael Meier, Schulleiter an der Integrierten Gesamtschule Gera-Lusan.

So wurde die am Montagnachmittag in der Aula der Schule durchgeführte Auszeichnungsveranstaltung zu einer kleinen Premiere. Geehrt wurden Leistungen in fünf Kategorien, in den Bereichen Sport, Kunst, Soziales, überdurchschnittliche Leistungen und positive Lernentwicklung.

Ehrungen in fünf Kategorien

„Die Idee dazu gibt es schon seit längerem im Kollegium. Wir haben uns umgeschaut, haben hingehört und waren erstaunt, was dabei herausgekommen ist“, so der Schulleiter. So mancher, der an diesem Nachmittag in einer der Kategorien geehrt wurde, war überrascht, als er die Einladung im Briefkasten fand.

So auch der Zwölftklässler Muner Rabee. Vor gut dreieinhalb Jahren ist er aus Syrien nach Gera gekommen. Inzwischen spricht er perfekt Deutsch und will nach dem Abitur Wirtschaftswissenschaft studieren. „Meine Stärken habe ich in der Mathematik sowie Wirtschaft und Recht“, erzählt er. Nach seiner Ankunft in Gera, absolvierte er einen sechsmonatigen Sprachkurs an der Volkshochschule. Schon damals stand für ihn fest: „Ich mache das Abitur.“ Noch war die deutsche Sprache Fremdsprache, da wollte er sich bereits beim Schulamt Ostthüringen für eine Schule bewerben, an der er das Abitur machen könnte. „Die dortige Mitarbeiterin hörte sich meinen Wunsch an und sagte mir, dass ich das Abitur in Deutschland nicht schaffen werde, weil es viel zu schwer sei. Ich sollte lieber einen Handwerksberuf erlernen“, erinnert er sich.

Wohnhaft in Lusan machte er sich allein auf den Weg zur IGS, wo er vom Schulleiter freundlich empfangen wurde. „Schon nach dem ersten Gespräch, wusste ich, an dieser Schule werde ich das Abitur machen. Ich dachte, Herr Meier ist sich sicher, dass ich es schaffen werde. Dankbar bin ich auch allen Lehrerinnen und Lehrern sowie meinen Mitschülern, die mich unterstützt haben“, erzählt der inzwischen 20-Jährige. Geehrt wurde Muner Rabee für seine positive Leistungsentwicklung.

Über dreißig Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen fünf bis zwölf wurden in den fünf Kategorien ausgezeichnet.

An der Auszeichnungsveranstaltung nahmen auch Eltern, Großeltern und Geschwister teil. Ein Anliegen sei es auch, so Michael Meier, dass man untereinander ins Gespräch kommt. Welche weiteren Talente es unter den Schülern gibt, zeigte auch das künstlerische Programm, gestaltet von Tom Berger (Keyboard), Lara und Rama Mesto (Gitarre, Geige, Gesang), Lisa Bauroth (Rezitation) und Börge Frenzel (Rapgesang).