Die Nachricht ist bitter. Die Ostschule, seit zwölf Jahren Gegenstand von Sanierungsabsichten, wird nicht ab dem Schuljahr 2021/22 nutzbar sein.

Nicht weniger bitter ist die Tatsache, dass niemand den Schneid hat, ehrlich darüber zu informieren. Dabei gab es erste Anzeichen dafür. Schon im März wurden Ausschreibungen aufgehoben, weil die Firmen das Dreifache der kalkulierten Kosten verlangten. 2013 noch plante die Stadt eine Gesamtsanierung für 7,9 Millionen Euro. Fünf Jahre später, im Sommer 2018, war von 15 Millionen Euro die Rede. Die aktuellen Kosten verschweigt die Stadtverwaltung auf Anfrage und flüchtet sich in allgemeine Formulierungen. Sechs Millionen Euro hat das Land aus dem Bundesprogramm zur Verbesserung der Infrastruktur finanzschwacher Kommunen organisiert. Mitte April stimmte der Haushaltausschuss des Bundestages zu, dass weitere 4,12 Millionen Euro für die neue Turnhalle nach Gera gehen. Fördergelder, die durch weiteres Warten pulverisieren, weil Baupreise nicht zu halten sind. Rückwärtsgewandt jammern, dass die Stadt den Bau nicht eher auf die Reihe bekommen hat, hilft heute nichts. Bei Baufirmen Mitleid erwecken und hoffen, dass sie der Stadt Gera gute Baupreise bieten, hilft auch nicht weiter. Bleibt nur in die Hände spucken, das Bauprojekt mit oberster Priorität anpacken und endlich anfangen. Das sind die Stadtväter den Kindern der Stadt endlich schuldig.

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