Mit stolzen 87 Jahren ist der Geraer Dieter Nendel nach wie vor unermüdlich im Einsatz für eine würdige Gedenk- und Erinnerungskultur in der Stadt.

Er gehört zu jenen, die naturgemäß mit fortschreitender Zeit immer weniger werden: Zeitzeugen. Also ein solcher erlebte er im Kindesalter mit, ohne es da vermutlich schon einordnen zu können, wie mit bestimmten Mitmenschen umgesprungen wurde. Er erlebte mit, wie der vor 80 Jahren begonnene Weltkrieg Familien ins Unheil stürzte und wie als Folge wenige Jahre später Bomben die hiesigen Städte in Schutt und Asche legten. All das prägte Dieter Nendel, prägte sein Ansinnen, die Erinnerung und das Gedenken wach zu halten, auf das sich die Geschichte niemals wiederholt.

Dass er zu jenen gehörte, die in diesem eine Kneipennacht in Gera ausgerechnet am 6. April, dem Tag der schlimmsten Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, kritisch sahen, überrascht daher wenig. Gleichwohl verbindet er mit der damaligen Diskussion um die Terminwahl die Hoffnung, dass sich vielleicht auch dieser Tag noch als lokaler Tag der Erinnerung durchsetzt.

Seine private Initiative, die nun mit einer Gedenktafel für Theresienstadt realisiert wird, steht der Stadt gut zu Gesicht, zumal im Jahr, in dem sich der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jährt.

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