Gera. Die Erfurter Bahn wird bis 2036 auf acht Strecken in Ostthüringen fahren. Zum Einsatz sollen teils andere Fahrzeuge als heute kommen.
Die Erfurter Bahn wird weiterhin den Großteil des Eisenbahnverkehrs in Ostthüringen bestreiten. Das Unternehmen erhält den Zuschlag, bis 2036 acht Bahnlinien zu betreiben. Der Verkehrsvertrag umfasst jährlich 4,56 Millionen Fahrplankilometer.
Zum Einsatz kommen modernisierte Wagen des bisherigen Typs Regioshuttle 1 und zusätzlich sechs Fahrzeuge des Bautyps Lint 41, die über eine höhere Kapazität verfügen. Diese sollen schon vor Start des neuen Verkehrsvertrages bereitstehen, wie der Geschäftsführer der Erfurter Bahn, Michael Hecht, sagt.
Neu ist, dass die Fahrzeuge über Wlan für die Reisenden verfügen. Zu den Komforteigenschaften gehört eine Klimatisierung und die Ausstattung mit Überwachungskameras für „ein jederzeit hohes Sicherheitsgefühl“, hebt Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) hervor.
Bisheriger Anbieter wieder mit bestem Angebot
Die Erfurter Bahn erhält den Zuschlag zum Verkehrsvertrag Ostthüringennetz ab 15. Dezember 2024. „Mit der Erfurter Bahn konnte sich eine erfahrene und zuverlässige Partnerin bei der Vergabe der Verkehrsleistungen auf Thüringens drittgrößtem Streckennetz durchsetzen“, sagt Karawanskij. Die Vergabe sei ein wichtiger verkehrspolitischer Baustein, der dazu beitragen werde, die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs in Thüringen zu erhöhen.“
Für die Erfurter Bahn ist der Zuschlag sehr wichtig, weil das bisherige Ostthüringer Dieselnetz der größte Auftrag des Unternehmens mit 409 Beschäftigten war. „Ein herzliches Dankeschön geht an die Aufgabenträger für das erwiesene Vertrauen und natürlich an unsere Fahrgäste für ihre Treue. Wir sind froh, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern und perspektivisch ab 2024 sogar noch neue Stellen einrichten zu können“, sagt der Geschäftsführer der Erfurter Bahn, Michael Hecht. Geplant sei, durch die vorgesehene Angebotserweiterung und höhere Zugbegleitquoten sowohl Lokführer als auch Zugbegleiter und Mechatroniker neu einzustellen.
Europaweite Ausschreibung unter Thüringer Federführung
Thüringen hatte als federführender Auftraggeber eine europaweite Ausschreibung zu den Verkehrsleistungen im Ostthüringennetz veranlasst. Die Ausschreibung erfolgte gemeinsam mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und dem Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV).
Das zukünftige Ostthüringennetz enthält folgende Linien:
- Regionalexpress 12 Leipzig - Zeitz - Gera - Saalfeld
- Regionalexpress 13 (Leipzig -) Gera - Zeulenroda - Hof
- Regionalbahn 21 Erfurt - Weimar - Jena - Gera
- Regionalbahn 22 Leipzig - Zeitz - Gera - Saalfeld
- Regionalbahn 26 Weimar - Kranichfeld
- Regionalbahn 28 Jena Saalbahnhof - Pößneck
- Regionalbahn 32 Saalfeld - Blankenstein
- Regionalbahn 76 Zeitz - Weißenfels
- Nach Abschluss der Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung wird die Regionalbahn 21 aus dem Ostthüringennetz herausgelöst und in einen anderen Vertrag übergehen. Zeitgleich werden Leistungen auf der Elstertalbahn (Leipzig -) Gera - Greiz (- Weischlitz) in das Ostthüringennetz integriert.
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