Gera. Landtagswahl 2019: Geraer Direktkandidaten zur Thüringer Landtagswahl vorgestellt.

In der Kommunalpolitik ist Daniel Reinhardt seit elf Jahren tätig. Mit dem Gedanken, in die Landespolitik zu gehen, trägt er sich bereits länger. „Im Thüringer Landtag kann auch für Gera einiges entschieden werden“, sagt der Geraer zu seinem Motiv für die Direktkandidatur. Im Bereich Kita, Schule, Bildung würde der 32-Jährige gern mitwirken, weiß er doch als Leiter der DRK-Kindertagesstätte „Kinderparadies“, wo in der Praxis „der Schuh drückt“. Kostenfreie Kindertagesstätten und mehr Personal für die Häuser wären unter anderem sein Ziel. „Die ersten sechs Jahre sind entscheidend für ein Kind. Denn das, was es in den ersten sechs Jahren nicht gelernt hat, lernt es nie wieder so schnell“, weiß Daniel Reinhardt. Wissen wiederum sei der Sprung in die Wirtschaft, die gut ausgebildete Fachkräfte dringend benötige. Womit er bei einer zweiten „Baustelle“ in der Stadt ist. „Es müssen Industriearbeitsplätze geschaffen werden.“ Investitionen sollten in Bildung und Infrastruktur gehen, seien dies doch die nachhaltigsten Ressourcen, die man habe.

Nicht zuletzt treiben den Linken klimapolitische Fragen an. „Man muss mit den Bürgern sprechen, denn sie lassen sich nicht länger veralbern. Sie wissen sehr gut, an welchen Stellen sich etwas ändern muss. Beispielsweise finde ich Windenergie in Aga überhaupt nicht sinnvoll. Die bessere Lösung ist eine dezentrale regenerative Energie.“

Für den Wahlkampf hat Daniel Reinhardt für zwei Monate seine Arbeit in der Kindereinrichtung niedergelegt. Ansprechpartner für alles Wichtige bleibt er trotzdem, wenngleich stundenweise. Sollte es mit der Landespolitik nicht klappen, bricht für den Erzieher und Sozialpädagogen keinesfalls die Welt zusammen. Dann geht es zurück ins „Kinderparadies“. Beruflich fühlt er sich dort angekommen und sehr wohl. „Ich habe bereits mit behinderten Kindern, aber auch allen Altersgruppen vom Baby bis zum Vorschüler einer Kindereinrichtung gearbeitet und kenne mich aus. Nun bin ich in meinem Traumberuf tätig und leite seit drei Jahren eine Kita mit 115 Kindern und 15 Erziehern.“ Anders als zur Kommunalwahl würde jetzt mancher Mitarbeiter zu ihm kommen und sagen, diesmal wähle er ihn nicht. „Sie wollen, dass ich dem Haus erhalten bleibe“, erzählt er. Transparenz und Kommunikation sind ihm auch in diesem wichtig: „Ich habe mein Team von Anfang an mitgenommen und ihm die Alternativen aufgezeigt.“ Insgesamt sieht sich der Geraer in einer „wunderbaren Lebensphase“ – führe ein selbstbestimmtes Leben und sei sehr dankbar dafür. Sowohl die Arbeit in der Fraktion als auch die im Jugendhilfeausschuss – bei letzterem wurde er erst vorige Woche erneut als Vorsitzender bestätigt – füllt ihn aus. Weil er diesen Ämtern gerecht werden will, gibt Daniel Reinhardt gern an anderer Stelle ab, beispielsweise den Sitz der Linksjugend. „Ich möchte kein Politiker sein, der hundert Mandate inne hat.“ Stolz macht ihn, in Sachen Mandat persönlich bereits viel erreicht zu haben: „Die Partei ist von 30 Prozent auf 18 gesunken. Selbst konnte ich mein Stimmergebnis von 500 auf 1600 erweitern.“ In der Freizeit spielen die Familie und Freunde für den 32-Jährigen die Hauptrolle. „Um die muss man sich kümmern“, weiß er und freut sich, dass er bei seinen Angehörigen viel Verständnis und Rückhalt für sein politisches Engagement findet. Aktuell Single, genießt er die Treffs zum Bier oder Darts unter Freunden, welche ihn auch stets erden.

Vita

geboren im November 1986 in der Stadt Brandenburg

Ausbildung zum Sozialassistenten und zum Erzieher

Studium Sozialpädagogik in Jena

seit elf Jahren Stadtratsmitglied und bei Ersteinzug als 21-Jähriger jüngstes Stadtratsmitglied in Gera

stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken

Vorsitzender Jugendhilfeausschuss der Stadt

aktuell Single, keine Kinder