Gera. Das steht einer Umweltschule gut zu Gesicht. Die Weiterverwendung von Exemplaren der Heimatzeitung.

Ein Adventskalender begrüßt die Schüler des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums seit Freitag im Treppenhaus in der Trebnitzer Straße. Statt mit Glitzerpapier sind die 24 Pakete mit Zeitungsseiten verpackt, mit Kartoffelstempeln bedruckt und mit Koniferengrün und Zapfen dekoriert.

„Wir sind eine Umweltschule“, erklärt Judy Goldbach das Outfit der süßen Überraschungen. Jedes Jahr gibt es eine Gruppe Freiwilliger, die den Kalender gestaltet. Diesmal sind es fast ausschließlich Mädchen aus der Klasse 9/2. Als in ihrer Whats-App-Gruppe die Frage nach 20 Rollen Geschenkpapier auftauchte, habe Judy geschaltet. Zu ihrem Geburtstag hatte ihre Mutti erstmals die Geschenke in ausgelesene Zeitungen verpackt und damit den Nerv der 15-Jährigen getroffen.

„Mir würde nichts einfallen, was gegen diese Verpackung spricht. Es kommt auf den Inhalt an. Ich bewerte ein Geschenk nicht nach dem Geschenkpapier“, sagt Stella Ehrhardt. „Mich würde das auch nicht stören“, meint Amy Trummer. Einen Einwand gab es allerdings, erinnert sich Judy. Er lautete: Das sieht nicht weihnachtlich aus. Deshalb schnitt ihre Mutti Simone Goldbach Koniferengrün ab. Andere brachte getrocknete Fruchtstände der Lampionblume oder Zapfen mit und auch die alte Technik des Kartoffeldrucks wurde hervorgekramt. So zieren nun doch stilisierte Tannenbäume und Sterne die Päckchen.

In ausgedienten Schuhkartons und anderen Schachteln verpackte der stellvertretende Schülersprecher Florian Wedel die Süßigkeiten. Gummibärchen und Schokolade zum Beispiel. „Für jeden ist etwas dabei, egal welche Allergie er hat“, versichert Angelique Laqua. Das Naschwerk zu kaufen, hatten die Schüler zwei Kuchenbasare veranstaltet. „Beim ersten kamen um die 80 Euro zusammen. Doch uns war klar, dass das nicht reichen würde“, erzählt Schülersprecher Lukas Herrmann aus der 11/1, der zum Dekorationsteam gehört

Jede Klasse und jeder Kurs darf sich beginnend ab Montag eine Schachtel vom Kalender knüpfen. Die Reihenfolge soll noch ausgelost werden. Auch wenn sie schon „große Kinder“ seien, auf die Überraschungen sind selbst die Macher gespannt.

Die Umweltschule macht nicht nur Zeitungspapier am Adventskalender aus. Von Heftern aus Pappe statt Plaste, von Glasflaschen statt Plasteflaschen in der Caféteria und vom Mittagessen aus dem Biowerk 8 erzählen die Schüler. „Eigenen Honig haben wir auch, von unserer Bienen AG“, sagt Angelique Laqua.