Gera. Der Geraer Robin Schneider bereitet sich zielgerichtet auf seine zweite Ironman-Weltmeisterschaft vor.

Robin Schneider steckt mitten in der Vorbereitung auf seinen zweiten Start beim Ironman auf Hawaii. Der aus Gera stammende Triathlet hat sein Ticket bereits gelöst. Beim Ironman Santa Rosa in Kalifornien in den USA belegte er Anfang Mai in einer Zeit unter neun Stunden unter mehr als 1500 Teilnehmern Gesamtplatz zwei.

Noch wichtiger war aber der Sieg in seiner Altersklasse 30-34, der den Kona-Slot bescherte. Im reinen Amateurrennen gewann der US-Amerikaner Jan Stepinski in 8:51:27 Stunden.

Danach folgte Robin Schneider, der das Rennen in 8:56:47 Stunden beendete, nachdem er im Vorjahr Platz fünf belegt hatte. Gut zwei Minuten schneller als 2018 war der Wahl-Chemnitzer unterwegs. Insgesamt blieben nur drei Triathleten unter der Neun-Stunden-Marke.

„Es war ein sehr schweres Rennen. Der Wind hat eine große Rolle gespielt. Ich bin super glücklich“, meinte Robin Schneider damals im Ziel.

Nun bereitet sich der 30-Jährige auf den Jahreshöhepunkt vor. Arbeit, Training und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Die Tage sind vom frühen Morgen bis zum späten Abend durchgeplant, egal ob Wochenende oder nicht.

Dienstags zum Beispiel steht zwischen sechs und sieben Uhr eine Schwimmeinheit im Geraer Hofwiesenbad auf dem Programm. „Es ist zwar ziemlich hart, wenn viertel sechs der Wecker klingelt. Aber wenn ich dann halb acht beim Frühstück sitze und schon dreieinhalb Kilometer geschwommen bin, dann fahre ich danach mit einem guten Gefühl auf Arbeit“, erklärt Robin Schneider.

Zwei Siege hat er in diesem Jahr noch eingefahren. Beim Dresden-City-Marathon Ende Juni gewann er über die olympische Distanz mit mehr als fünf Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz und setzte sich auch beim Ican in Nordhausen über die gleiche Streckenlänge aufgrund der besten Laufzeit durch.

„In Nordhausen teilzunehmen, dazu habe ich mich erst ganz kurzfristig entschlossen. Wir hatten Triathlon-Gäste aus Spanien zu Besuch, die nach einem Wettkampf gesucht haben. Und da habe ich eben auch mitgemacht“, so Robin Schneider, der beide Erfolge aus dem vollen Training heraus einfuhr.

Um für Hawaii gerüstet zu sein, liegt noch viel Arbeit vor ihm. „Knapp sechs Wochen sind es noch bis zum Abflug am 1. Oktober. Die Zeit vergeht schneller als man denkt. Außerdem muss ich im Sommer viel arbeiten. Schließlich muss ich viele Überstunden anhäufen, um den Urlaub zu den großen Wettkämpfen herauszuarbeiten. Das ist Fluch und Segen zugleich“, weiß der gebürtige Geraer, der sich der Unterstützung seines Chemnitzer Arbeitgebers aber gewiss sein kann.

Am Wochenende geht der Triathlet beim Knappen-Man in Lohsa im Landkreis Bautzen erneut über die olympische Distanz an den Start. Eine Woche später organisieren er und Betreuer Eric Hildebrandt ihre eigene Halbdistanz am Haselbacher See. Einen geeigneten Wettkampf über diese Distanz gab es nicht in der Nähe. Dann sieht sich der 30-Jährige besser vorbereitet als im Vorjahr, wo er bei seiner Hawaii-Premiere Rang 16 damals noch in der AK 25-29 belegte. „Das war mir damals eigentlich zu wenig. Wenn du dreimal bei Amateur-Weltmeisterschaften auf der Halbdistanz auf dem Podest gestanden hast, dann reicht dir eine solche Platzierung nicht“, sagt Robin Schneider, zumal die Dichte in der neuen Altersklasse noch wesentlich größer ist.

„Ich bin guter Dinge. Jetzt kommt es darauf an, gesund zu bleiben und die Umfänge hochzuhalten“, sagt der Geraer, der abermals vor dem schwersten Rennen seiner Laufbahn steht, das am 12. Oktober ansteht.