Gera. Am Sonnabend können Freiwillige beim Absammeln der Eigelege des Schwammspinners in den Waldstücken in Gera-Liebschwitz mitmachen.

Mit über 200 Freiwilligen rechnet die Stadt Gera, die mit in den Kampf gegen eine Raupenplage von solchen Ausmaßen wie 2019 ziehen. Die Resonanz auf den Aufruf, sich an dem Arbeitseinsatz am Sonnabend, 1. Februar, in Liebschwitz zu beteiligen, sei positiv, selbst aus anderen Bundesländern hätten sich Helfer angekündigt.

Gemeinsam sollen die Eigelege des Schwammspinners in den angrenzenden Waldgebieten abgesammelt werden. Man freue sich über das große Interesse, sagt Umweltamtsleiter Konrad Nickschick: „Wir sind für jeden dankbar, der sich noch dazu entschließt mitzuhelfen.“ Er dankt auch der Fahrschule Tobermann und Uwe Roßner, die zusammen 500 Euro spenden, sowie dem Bauhaus-Markt Gera, der 200 Eimer bereitstellt.

Helfer sollten festes Schuhwerk tragen und Eimer mitbringen

Treffpunkt für die Helfer ist 9 Uhr an der Kirche in Liebschwitz, Teichstraße 4. Wegen der vielen Helfer müsse dort ein Parkverbot eingerichtet werden, Parkplätze gibt es am Sportplatz, Zwickauer Straße 11 bis 13. Helfer sollten festes Schuhwerk tragen und werden gebeten, Drahtbürste und Eimer sowie Kreide mitzubringen.

Raupenplage 2019 in Liebschwitz.
Raupenplage 2019 in Liebschwitz. © Peter Michaelis | Peter Michaelis

Bis in diese Woche behielt man sich vor zu entscheiden, ob die Aktion stattfinden kann. Nun ist man sicher, die Wettervorhersage sei gut für den Einsatz. Wenn auch sicher nicht so gut für eine natürliche Reduzierung der Eier. Erst Temperaturen unter -7 Grad Celsius über mindestens zwei Wochen würden die Eier merklich reduzieren.“ Eine Frage, die auftauchte, war die nach der Gefahr einer Ausbreitung durch den Arbeitseinsatz. Die besteht laut Stadt aber eher nicht.

Raupen bevölkerten die Mauern von mehreren Häusern

Die Eier würden gezielt an Baumarten abgelegt, von denen sich junge Raupen ernähren können. Durch die große Zahl an Schwammspinnern 2019 war zu beobachten, dass die Eier auch an Standorten wie Hauswänden, unpassenden Baumarten, Steinen und Holzstößen abgelegt wurden, wo die geschlüpften Raupen aber keine geeignete Nahrung fanden, was die Sterblichkeit wesentlich erhöhe. „Wenn also nun Eier in den Schuhen, in Kleidung oder Ähnlichem mitgenommen werden, ist die Gefahr für den heimischen Garten sehr gering“, heißt es.

Im vergangenen Jahr hatten sich die Raupen des Nachtfalters Lymantriadisparin in dem Gebiet nicht nur massenhaft durch den Wald, sondern auch durch viele Gärten gefressen. In hoher Zahl hatten sie anschließend die Mauern von mehreren Häusern bevölkert. So mussten Wohnungen mit Fliegengittern vor der Invasion gesichert werden. Ab Mai könnten erneut unzählige hungrige Raupen schlüpfen und wieder zur Plage für die Anwohner werden.

Für Fragen steht das Umweltamt zur Verfügung, Telefon 0365/8384200.