Gera. Wir haben uns mit Sven Rostig, Mediziner am SRH Wald-Klinikum in Gera, über die Gefahr einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Gera unterhalten.

Vier Mitarbeiter einer bayerischen Firma haben sich mittlerweile in Deutschland mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Nach Medienberichten steigen die Zahlen in der Volksrepublik China rasch an. Aktuell seien mehr als 6000 Fälle erfasst, heißt es.

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in Gera und was passiert im Falle einer Infektion? Wir haben uns mit Sven Rostig, Oberarzt am SRH Wald-Klinikum Gera unterhalten.

Was ist das Coronavirus in einfachen Worten erklärt und wo kommt es her?

Coronaviren wurden erstmals Mitte der 60er-Jahre identifiziert. Das neuartige Coronavirus verursacht Lungenentzündungen, die auch tödlich verlaufen können. Die Inkubationszeit, also die Zeit nach der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt bis zu 14 Tage. Über die Quelle des Ausbruchs auf einem der Märkte in Wuhan in China gibt es nur Vermutungen. Ob es von einem Tier zum Beispiel von Schlangen oder Fledermäusen stammt, ist noch unklar.

Wie hoch ist derzeit das Infektionsrisiko in Gera. Müssen sich die Menschen Sorgen machen?

Solange nur Einzelfälle in Europa und Deutschland auftreten, besteht kein Anlass zur Sorge und das Infektionsrisiko bleibt gering. Das neuartige Virus ist zwar von Mensch zu Mensch übertragbar, scheint aber weniger ansteckend zu sein, als die Virusgrippe.

Ist das SRH Wald-Klinikum auf einen möglichen Coronavirus-Fall vorbereitet?

Entsprechende Isolationsbereiche sind im SRH Wald-Klinikum Gera vorhanden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung müssen alle Maßnahmen zur weiteren Ausbreitung der Tröpfcheninfektion, wie vom Robert-Koch Institut in Berlin empfohlen, ergriffen werden. Das beinhaltet das Tragen von Atemschutzmasken durch das Personal und den Patienten, zudem sind Schutzkleidung und Schutzbrillen durch das Personal zu tragen und der Patient ist in einem Einzelzimmer unterzubringen.

Coronavirus: Karte zeigt Ausbreitung von Lungenkrankheit

So groß ist die Gefahr für Thüringen durch das Coronavirus