Gera. Die 15-jährige Geraerin Lucie Krech holt drei Medaillen bei den deutschen Jugend-Meisterschaften im Kanuslalom.

Das hatte sie selbst kaum zu träumen gewagt. Mit einer Gold- und zwei Bronzemedaillen beschloss die Geraerin Lucie Krech das Wettkampfjahr 2019 bei den deutschen Jugend-Meisterschaften im Kanuslalom in Hohenlimburg in Nordrhein-Westfalen. Ein Mammutprogramm hatte die 15-Jährige, die seit einem Jahr für den Leipziger Kanuclub an den Start geht, zu absolvieren. Insgesamt achtmal musste sie innerhalb von drei Tagen die Strecke auf der Lenne auf höchstem Niveau befahren. „Da muss man schon versuchen, seine Kräfte einzuteilen. Aber man muss immer hellwach sein, schließlich kann ein Fehler das Ende alle Hoffnungen bedeuten“, so Lucie Krech, deren gesamte Familie vor Ort war. Vater Dirk war 1992 deutscher C1-Meister bei den Junioren geworden und hatte bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Norwegen Rang fünf belegt. Die jüngere Schwester Neele war in diesem Jahr in Haynsburg deutsche Schüler-B-Meisterin im K1 geworden.

Im K1-Team reichte es mit Zola Lewandowski und Zoe Döring zu Bronze. Richtig schnell war das Leipziger Trio mit Lucie Krech, Zola Lewandowski und Lena Götze im C1 unterwegs. Doch kostete der Mannschaft ein verpasstes Tor den Titel, so dass wiederum Rang drei heraussprang. „Das war auf der einen Seite ärgerlich, auf der anderen Seite hatte ich aber zwei weitere heiße Eisen im Feuer“, verriet Lucie Krech hinterher.

Im C1 holte sie ihren Einzel-Titel. „Im Finale lief es gut bei mir. Das Gefühl war da. Und da habe ich beschlossen, etwas zu riskieren und alle Tore direkt angefahren“, erklärte Lucie Krech hinterher. Es funktionierte. Der Plan ging trotz zweier Torberührungen und damit verbundener vier Strafsekunden auf.

Zu viel Risiko ging Lucie Krech im K1-Finale an. „Nach der ersten Torberührung ging ich noch mehr Risiko, so dass mir weitere Fehler unterliefen. Ich habe den Lauf dann total versemmelt“, erzählte die 15-Jährige, die am Ende Rang neun belegte. „Drei Medaillen bei deutschen Meisterschaften – was will ich mehr. Deshalb war die Enttäuschung nach dem verpatzten letzten Endlauf nicht so groß“, meinte Lucie Krech.

Den Wechsel ans Leipziger Sportgymnasium hat sie nicht bereut. „Hier habe ich beste Bedingungen. Das würde ich immer wieder so machen“, sagte die Geraerin, die in Bälde mit dem Wintertraining und diversen Trainingslagern in der „Knochenmühle“ Kienbaum beginnt. Den Hallenparallelslalom im Geraer Hofwiesenbad Anfang Dezember hat sie sich im Kalender fest angestrichen. Im Frühjahr steht dann die Qualifikation für die internationalen Meisterschaften an und sagt: „Ich habe im Kanuslalom noch einiges vor.“