Gera. Kriminalfälle aus Ostthüringen: Die Richter am Justizzentrum Gera mussten sich diese Woche mit Fällen aus Gera, Saalfeld, dem Landkreis Greiz und dem Saale-Holzland-Kreis befassen.

Eine Woche mit spannenden Prozessen am Landgericht Gera geht zu Ende. Das Themenspektrum reicht von Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs über Ackerkämpfe von „Fußballfans“ bis hin zu einem Haftantrag gegen den Thügida-Gründer.

Am Montag ist ein Mann mehr als 20 Jahre nach den Taten verurteilt worden. Der heute 47-Jährige muss wegen schweren sexuellen Missbrauchs ins Gefängnis. Er hatte in den Jahren 1999 bis 2001 seinen damals zwischen 11 und 13 Jahre alten Cousin im Saale-Holzland-Kreis missbraucht. Jener hatte ihn im Jahr 2017 angezeigt. Im zweiten Prozess musste das Landgericht Gera nun nur noch über die Höhe der Strafe entscheiden.

Messerattacke an Zimmertür in Gera

Ein Sicherungsverfahren hat am Dienstag begonnen. Die erste Strafkammer muss über die dauerhafte Einweisung eines 35-Jährigen entscheiden. Am 7. Oktober 2020 hatte der Flüchtling zunächst an eine Zimmertür geschlagen. Im folgenden Disput konnte der Bewohner gerade noch vor der Schnittbewegung mit dem Küchenmesser zurückweichen, so dass er nur eine Wunde an der Wange erlitt. Zudem beschimpfte ihn der Angreifer wüst. So trägt Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum den Tatvorwurf der gefährlichen Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung vor. Der Angeklagte hatte eine wundersame Begründung für seine Tat.

Am Donnerstag hat die erste Strafkammer vier Mitglieder des Jungsturms wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und mehreren gefährlichen Körperverletzungen verurteilt. Bei drei Männern kam noch eine Strafe wegen Landfriedensbruches hinzu. Angeklagt waren mehrere Überfälle auf Fans des FC Carl Zeiss Jena, zum Beispiel am Bahnhof Gotha oder in einer Saalfelder Bowlingbahn sowie diverse Ackerkämpfe. Dabei schlagen Angehörige verschiedener Gruppen solange aufeinander ein, bis die Gegner wehrlos am Boden liegen. „Wenn es da dumm läuft, gibt es Tote“, sagt Richter Uwe Tonndorf. Alles zum Fall

Brandanschlag aufs Fahrzeug des Wettbewerbers?

Nach zwei Monaten Prozess hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag eine Haftstrafe gegen David Köckert beantragt. Staatsanwaltschaft Jens Wörmann sieht den Vorwurf bestätigt, dass der Begründer der Thügida zwei andere Männer mit einer Brandstiftung beauftragt hat. Beide sollen einen in Langenwetzendorf (Landkreis Greiz) geparkten Transporter eines Konkurrenten abgefackelt und dafür 500 Euro Prämie kassiert haben. Die Angeklagten schwiegen. Der ganze Fall

Im März beginnt ein Prozess gegen einen 43-Jährigen aus Neustadt an der Orla. Der Mann soll seiner Lebensgefährtin mit einer Axt mehrfach auf die Arme geschlagen haben, wobei ihre Armsehnen durchtrennt wurden. Ein Gewaltexzess in der Nacht zum 25. Juni 2020 verlief tödlich. Die ganze Anklage