Gera. Rund 300 AfD-Anhänger und Zuhörer und etwa 120 Gegendemonstranten stehen sich am Mittwochabend in Geras Innenstadt gegenüber.

So „harmonisch“, wie angekündigt, war das Mitmach-Konzert als Reaktion auf die AfD-Wahlkampfveranstaltung am Mittwochabend in Geras Innenstadt dann doch nicht. Mehr schief als gerade sangen in der Bachgasse ein paar Dutzend Menschen mit bei den vom Geraer Verein „Stadt.Zeit“ ausgewählten Liedern „Ode an die Freude“ und „Deine Schuld“ von den Ärzten.

Pünktlich zu Beginn der über einstündigen Rede des AfD-Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Björn Höcke war diese Einlage vorbei und Sänger und Zuhörer versammelten sich an den vorsorglich aufgestellten Sperrzäunen. Mit Trommeln und Trillerpfeifen, Sprechchören, Transparenten und dauerpiependen Feuermeldern versuchten sie, die Rede Höckes zu stören, was aber nur bedingt gelang. Etwa 120 Protestler waren es nach Polizeischätzungen, die am Zaun Ausdauer bei ihren „Nettigkeiten“ bewiesen, die Höcke gleich zu Beginn von der Bühne erwiderte.

Er sprach, ebenfalls nach Polizeischätzungen, vor etwa 300 Menschen auf dem Platz vorm Kultur- und Kongresszentrum, der sich, wie die Gegenseite, erst mit dem Hauptredner wirklich füllte. Am Nachmittag waren bei der als Familienfest deklarierten Wahlveranstaltung zwischen 100 und 150 Gäste zugegen, die Musik oder den Vorstellungen der Geraer AfD-Direktkandidaten Dieter Laudenbach und Wolfgang Lauerwald lauschten. Vor den Arcaden und mit relativ überschaubarer Resonanz protestierte die MLPD gegen das Höcke-Gastspiel.

Höcke spricht vor 300 Zuhörern in Gera - 120 Gegendemonstranten

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Marcel Hilbert