Gera. Speedskaterin Leah Lendorf von der Debschwitzer Schule erhält den Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis

Vier Pierre-de-Coubertin-Preisträger des Jahres 2019 kommen aus Gera. Auch Leah Lehndorf von der Debschwitzer Schule ist eine von ihnen.

Zu den Ende Juni in der Landessportschule in Bad Blankenburg geehrten Schülern gehören auch Florian Bolz vom Zabelgymnasium, Maximilian Rehfeld vom Goethegymnasium/ Rutheneum seit 1608 und Yannick Reichenbach vom Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium.

Der Preis wird alljährlich vom Landessportbund Thüringen gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport vergeben. Anliegen des Schulpreises ist es, dem Schulsport einen fördernden Impuls zu geben, ehrenamtlichen Einsatz zu würdigen und Schüler auch nach ihrer Schulzeit für ein Engagement im Sport zu motivieren.

Preisträgerin Leah Lendorf von der Debschwitzer Schule ist mit ihren 16 Jahren die Jüngste des Geraer Quartetts. Neben ihrem eigenen sportlichen Engagement als Speedskaterin beim RSV Blau-Weiß Gera ist sie bei den Kleinsten im Verein auch schon als Übungsleiterin tätig. „Letztes Jahr im Oktober habe ich begonnen. Ich will etwas zurückgeben von dem, was mir selbst beigebracht wurde“, sagt Leah Lendorf, die seit der siebenten Klasse auch bei den Schülerlotsen aktiv ist und gern anderen Schülern hilft, die leistungsmäßig ihre Probleme haben. Die Sportlehrer Petra Haut und Jan Gebelein unterstützten sie besonders.

Dreijährige in der Trainingsgruppe

Die jungen Sportler ihrer Trainingsgruppe sind zwischen drei und sechs Jahren alt. „Da werden die Grundlagen gelegt. Die Kinder müssen erst einmal auf den Inlinern stehen können. Da spielt der Spaß eine große Rolle, wird spielerisch agiert und sich auf erste kleine Wettkämpfe vorbereitet“, so die 16-Jährige, die selbst schon mit fünf Jahren erstmals auf Rollen stand und einen langen Atem bewies.

Begonnen hatte sie mit Karate in einer Lusaner Sporthalle. Doch weil in der anderen Hallenhälfte die Speedskater trainierten und sie immer wieder neugierig nach drüben schaute, wechselte sie irgendwann die Seiten. Mittlerweile ist die junge Sportlerin Führende im Mitteldeutschen Skating Cup, in dessen Rahmen Marathons und Halbmarathons bestritten werden. Dort ist Leah Lendorf eine der fleißigsten Punktesammlerinnen, gewann in diesem Jahr die Junioren-Wertung beim Schneeglöckchenlauf in Ortrand, beim Spreewald-Marathon in Burg, beim Großenhainer Halbmarathon, beim Marathon im Lausitzer Seenland in Großräschen und ist drauf und dran, ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen.

In diesem Jahr stehen noch der Marathon im tschechischen Most am 1. September und der Geraer Halbmarathon am 8. September auf dem Programm. Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Martin hat sie sich dem Speedskating verschrieben. Auch er führt im Mitteldeutschen Speedskating-Cup seine Altersklasse an, arbeitet schon als Übungsleiter. Das Kopf-an-Kopf-Rennen an der Debschwitzer Schule in Sachen Pierre-de-Coubertin-Preis zwischen den Zwillingen entschieden letztlich wohl die schulischen Leistungen.

Mit einem Notendurchschnitt von 1,1 beschloss Leah Lendorf die zehnte Klasse und wechselt nun ans Liebegymnasium, dort will sie ihr Abitur ablegen. „Da muss ich mich nächstes Jahr wohl etwas mehr auf die Schule konzentrieren. Aber ich bin ehrgeizig genug, auch diese Aufgabe zu meistern und trotzdem weiter Übungsleiterin und Speedskaterin zu sein“, so die 16-Jährige. Im Verein freute man sich besonders über ihre Ehrung mit dem Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis. „Da haben mir viele gratuliert. Beim RSV sind wir ohnehin wie eine große Familie“, verrät Leah Lendorf, die dieser Familie noch möglichst lange angehören will, auch wenn sie nach dem Abitur ein Studium auf sozialer Schiene anpeilt.