Ilona Berger darüber, wie die Menschen in Gera in der Corona-Krise zueinanderstehen.

Von einem Tag auf den anderen ist plötzlich unser Kosmos zusammengebrochen. Wie eine Krake mit ihren Tentakeln umschlingt Corona die Welt. Ausgangssperren werden verhängt. Eltern unterrichten ihre Kinder in der Wohnung. Arbeitgeber ordnen Kurzarbeit an. Im Briefkasten steckt vielleicht die Kündigung, und damit beginnen Geldsorgen. Probleme türmen sich. Unser Alltag ist aus dem Tritt gekommen. Unbehagen, Sorgen und Angst sollen uns aber nicht in den Griff nehmen.

Versuchen wir, Vernunft walten zu lassen, leben wir Solidarität ohne Lippenbekenntnisse. Schauen wir auf die Besonnenen. Starke bieten Schwachen ohne Wenn und Aber ihre Hilfe an. Unbekannte kommen sich durch Unterstützung näher. Zerstrittene Nachbarn schließen Frieden und wollen zusammenhalten. Viele Menschen verbinden sich stärker untereinander, tauschen Ideen aus, um füreinander da zu sein. Das rasch aufgebaute Netzwerk Nachbarschaftshilfe in Gera mit seinen Partnern ist eine tolle Sache. Bewahren wir uns diesen Zusammenhalt.

Die Zeit wird uns viel abverlangen, Kraft und Verzicht. Und in einer solchen Situation zeigt sich der Charakter, ob bei dem Einzelnen, bei den Unternehmen oder bei den Politikern. „In der Krise beweist sich der Charakter“, ist einer der jetzt vielzitierten Gedanken des Altkanzlers Helmut Schmidt.