Hand aufs Herz. Gehören Sie auch zu den Speiseeisfans, die sich die süße Erfrischung im Pappbecher in die Hand drücken lassen?

Dieser vermeintliche Luxus wird uns jetzt zum Verhängnis. Müll entsteht, wo überhaupt keiner sein müsste. „Am ökologischsten ist das Eis in der Waffel“ lautete deshalb unsere Überschrift am Donnerstag. Natürlich kann man so keine Berge Eis davon tragen. Das haben wir vor einigen Jahren noch mit Thermobehältern gemacht. Aber wenn das Eis doch sooo lecker ist, lohnt sich ein wiederholter Gang zur Eisdiele. Obwohl. So viel Süßes ist gar nicht gut. Wer Spaß am Genießen hat, dem reicht schon eine Kugel.

Nicht weiter aus dem Vollen schöpfen wollen auch die Initiatoren von Geras Unverpackt-Laden. Ihr Konzept – genau wie der Müll-Sparwille des Eisdielenbetreibers – wird aber nur aufgehen, wenn sich die Kundschaft davon anstecken lässt und erkennt, dass diese Art von Sparsamkeit bereichert.

Weniger ist mehr. Zumindest für den Verbraucher. So ließe sich auch die CO2-Steuer-Debatte der Bundesregierung in einer Formel fassen. Treffen soll die mögliche neue Steuer die, die ohnehin schon geschröpft werden. Erst heißt es flexibel sein und Jobs auch an weiter entfernten Orten annehmen. Dann soll für das Fahren dorthin eine weitere Steuer-Strafe erfunden werden. In vielen Haushalten reicht längst nicht mehr die Familienkutsche. Da haben beide Eltern ein Fahrzeug, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Statt beispielsweise bei der Lagerhaltung auf der Straße mit einer Reglementierung anzufangen, träfe es wieder einmal ungefragt uns Steuerzahler.

Diese Woche sind in Geras Zentrum Textilblumen erblüht. Die Sommeraktion in der neuen Mitte sorgte für diese pastellenen Hingucker. Noch bis morgen können sie bewundert werden. Die Installation wirft die Frage auf, warum sich der im Mai entfaltete Blühstreifen zur Breitscheidstraße nicht über eine noch größere Fläche dieses innerstädtischen Leerraumes ziehen könnte. Die Blumenwiese im Hofwiesenpark, die mit großem Bahnhof eingeweiht wurde, beginnt zu blühen. Und wer genau hinhört erfährt: Es summt. Dieses Geräusch könnte doch auch in die Innenstadt geholt werden. So hätte die Neue Mitte vorübergehend zumindest Bienen etwas zu bieten.

Schönes Wochenende!