Ist der Putzschaden an der Kirchendecke von St. Johannis auch eine Folge des heißen Sommers? Noch ist es für eine solche Schlussfolgerung zu früh.

Doch dass es im Kircheninnern dieses Jahr ungewöhnlich warm war, ist schon aufgefallen. Möglich, dass diese hohen Temperaturen so den Putz ausgedörrt haben, dass er den Halt verlor. Wie auch immer. Die Entscheidung, das große Kirchenschiff vorerst zu sperren, ist richtig. Keiner will riskieren, dass Besucher zu Schaden kommen. Wie dramatisch die Schäden tatsächlich sind, müssen jetzt genaue Untersuchungen ergeben.

Mit der Schließung der größten Kirche in Gera und der größten neugotischen Backsteinkirche in Mitteldeutschland geht zunächst auch ein Veranstaltungsraum verloren. 1200 Plätze hat das Kirchenschiff. Da braucht es Organisationstalent und einen kühlen Kopf. Absagen ist nicht immer der einfachste Weg. Überlegt werden muss zudem, ob die am 21. August eröffnete Ausstellung „Opposition + Widerstand in der DDR“ an einem anderen Ort präsentiert werden kann. Bis zum 6. Oktober sollte sie vor allem auch Schülern Einblicke in die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern geben, mit Beispielen aus der Region.

Zum Kirchweihfest nächste Woche sollte es ohnehin um die Gesundung der 134-jährigen Patientin Kirche gehen. Jetzt kommt zur Sorge um die Fassade mit zentimetertiefen, ausgewaschenen Fugen zwischen den Klinkern und bröckelndem Sandstein am schmückenden Beiwerk die Frage, wie aufwendig die Deckenreparatur werden könnte.

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