Gera. Zu der szenischen Lesung bei freiem Eintritt wird heute Abend ins Kulturzentrum Häselburg eingeladen.

Am heutigen Mittwoch feiert die szenische Lesung „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ ab 19 Uhr ihre Premiere im Alten Wannenbad im Kulturzentrum „Häselburg“ in der Geraer Burgstraße. Gelesen wird er von Wilfried Wieland Pucher. Weitere Veranstaltungen, speziell für Schulklassen, an den Donnerstagen, 21. und 28. November, jeweils 11 Uhr.

Als Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen 1668 seinen Roman „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ veröffentlichte, hatte der 30-jährige Krieg (1618-1648) Deutschland in Schutt und Asche gelegt. Die Äcker und Städte waren verwüstet, die Sitten der Überlebenden wölfisch. Dieser Untergangsstimmung trat Grimmelshausen mit Humor und erzählerischer Verve entgegen und schuf eines der bedeutendsten Werke des Barock. Aus der Sicht eines 10-jährigen Bauernjungens schildert Grimmelshausen in deftiger volksnaher Sprache die Grausamkeit des Krieges, die Gräueltaten und Gewalt der Soldaten, das Leiden der einfachen Leute, ihren Lebenskampf, die seelische Verrohung und den Verfall der Sitten.

Der 1940 bei Greiz geborene Schauspieler Wilfried Wieland Pucher war nach einem Engagement am Geraer Theater von 1971 bis 1991 als bekannter Fernsehschauspieler im DDR-Fernsehen präsent. Auch für den „Polizeiruf 110“ stand er immer wieder vor der Kamera. Pucher liest den Text in der nur geringfügig an die heutige Sprache angepassten Originalsprache und vermag es, diese nach kurzer Eingewöhnung verständlich und lebendig zu machen. Der Eintritt ist frei.